Mike ist Schriftsteller und steht auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum in Hamburg-Poppenbüttel. Er lehnt sich an seinen alten SUV und schüttelt den Kopf.
Gerade kam er aus dem Vodafone-Shop. Ein Verkäufer hockte konzentriert vor einem PC und machte keine Anstalten ihn zu bedienen. Auf seinem am Hemd angehefteten Namensschild stand Ralf Dorf. Nachdem Mike sich dreimal laut geräuspert hatte schaute er endlich auf und erhob sich langsam. Doch dann drehte er auf, wobei seine Stimme laut war und die Mimik so als spräche er Gebärdensprache.
Er war sehr freundlich, dass es eigentlich eine Freude war.
Mike zog sein altes Handy, das sich nicht mehr laden ließ, aus der Hosentasche. Der Verkäufer warf einen verachtenden Blick darauf und sagte: „Sie brauchen ein neues. Am besten Sie kaufen gleich ein Smartphone. Alle Ihre Kontaktnummern können wir gleich in das neue Gerät übernehmen.“
„Ich habe gar keine Kontakte. Ich bin Schriftsteller und arbeite die meiste Zeit allein zuhause.“
Die beiden sahen sich verständnislos an. Ralf Dorf fuhr fort: „Dann ist ein Smartphone genau das Richtige. Sie können dann, wenn Sie unterwegs sind, neue Gedanken notieren, Texte überarbeiten oder im Internet recherchieren.“
„Ich schreibe meine Texte nur am PC und bin sehr selten unterwegs. Wenn doch, dann arbeite ich nicht, sondern schaue mir lieber an was um mich herum vorgeht, genieße die Landschaft. Außerdem werde ich nie auf so einem kleinen Pseudo-Bildschirm eines Smartphones herumfummeln. Da wird man ja meschugge. Ich bin nicht mehr der Jüngste und brauche ein einfaches Handy um gegebenenfalls einen Notruf senden zu können. Ich könnte unterwegs plötzlich gesundheitliche Probleme bekommen. Bitte tauschen Sie einfach den Akku aus.“
„Nein, das geht leider nicht. Für das alte Telefon gibt es keine Akkus mehr. Aber in der City gibt es einen Laden, der noch ausgefallene Akkus hat und in dem es z.B. auch einfache Rentnerhandys mit großen Tasten gibt. Ich gebe Ihnen die Adresse.“
