Give me five

Kommentar zum Thema Elemente

von  LotharAtzert

Gegen Einfachheit ist nichts einzuwenden, nur gegen Verbiegung nach Ego-Vorstellung.

Ein Beispiel: Apollon, (der gesperrt seiende user) hat in seinem Text, dessen Titel ich vergessen habe, sehr viel Wichtiges ohne Quellenangabe abgeschrieben und stillschweigend als seins ausgegeben. Das bemerkte ich aber nicht gleich, obwohl gewisse Ausschmückungen dann doch sehr unbuddhistisch klangen und seine Absicht verrieten. Eine kleine, aber wesentliche Ungereimtheit fiel mir auf: er gab als Elemente Erde, Feuer, Wasser, Luft und Wind an.  – Luft und Wind sind praktisch dasselbe Element, dafür fehlte die Leere des Raums. Ich teilte ihm das mit und er reagierte unwirsch, darauf war er offenbar nicht vorbereitet, behauptete, der Raum sei kein Element, wobei er seinerseits im Irrtum ist. Der Raum gilt im Buddhismus sogar als Mutter der Elemente. Du kennst vielleicht das buddhistische Mandala-System. Es hat darin alles einen unverrückbaren Ort, bezieht sich auf die vier Himmelsrichtungen und das Zentrum und jedes steht symbolisch für eine Weisheit. Es wird nicht überraschen, daß diese Weisheiten mit den Elementen korrelieren.

Da ist dann unser unbegrenzt dunkelblauer Raum in der Mitte und „verkörpert“ die Buddhaweisheit. Rechts der Mitte, Ja man denkt leider unwillkürlich an Parteienkram, also von uns aus rechts ist der in Grün symbolisierte Wind. Unter Wind versteht man nicht nur den im Darm, sondern auch den Alles Bewegenden, den Kama- oder Schicksalswind. Was wäre ohne Be-Wegung. Es ist die alles vollendende Weisheit, die hier angesprochen wird.

Jetzt unten ist das, weil farblos, mit weisser Farbe bedachtes Wasserelement und es handelt sich um die Spiegelgleiche Weisheit. Dann kommt das gelbe linksseitige Feld der Erde und wir sprechen von der Weisheit der Wesensverbundenheit, manchmal auch gleichmachende Weisheit. Was fehlt noch? Das Feuer als die alles unterscheidende Weisheit.

 

In Tibet kennen das alle von klein auf. Und wenn jemand eine dieser Weisheiten verwirklicht, so sind in ihr alle übrigen vier enthalten, heißt es. Ich bin ja nur der Esel, der weiterträgt, was man ihm aufbürdet, aber, und das kann ich für den Tierschutz versichern, es ist ein leichtes Gepäck und es gibt viel gute Kraftrüben unterwegs.

Noch was zum Titel Lama: La bedeutet Erde und Ma ist die Mutter.

Gelb ist die Weisheit der Wesensverbundenheit. Mit diesem Mandala läßt sich doch einiges bezüglich des Ortes klären, oder nicht? Allein der Gedanke von fünf Weisheiten, da wäre Kant nie drauf gekommen, Jung aber schon.

Kannste mal sehen, wo mich der Lichtgott hinführte.

 

Ich will damit sagen: es sollte die natürliche Ordnung eingehalten werden, von der aus dem Einzelnen überlassen bleibt, in welcher Weise er sich ihrer bedient, oder sie sein läßt. Eine Vermischung aber mit sentimentalen Gefühlen jedenfalls hat noch nie zu einem guten Ende geführt.



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (08.09.24, 16:07)
In Tibet kennen das alle von klein auf.

Über welche Zeit schreibst Du? Tibet ist chinesisch besetzt, wird zunehmend von Han-Chinesen besiedelt, und ich glaube kaum, daß es dort in der Schule Religionsunterricht gibt.
Kann es sein, daß der Vajrayana-Buddhismus auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten steht - darin vergleichbar den Altgriechisch-Kenntnissen?

 LotharAtzert meinte dazu am 08.09.24 um 16:21:
O da irrst du. Überall im Westen verbreiten sich die Vajra-Zentren von Gelugpas, Kagyus, Sakiapas, Dzogchenpas usw. In Tibet dagegen hast du recht. Das haben sie ja schon im 11. Jh gesagt, daß wenn der Eisenvogel fliegt und die Ochsen auf Räder laufen, die Lehre hierher kommt. Wenn du mir nicht glauben magst, schau im Internet, es gibt sie überall.

Zum Altgriechisch: es wird dich vielleicht überraschen, aber Döbereiners Traum von einer Ganztagsschule beinhaltete neben Latein auch Unterricht in Altgriechisch.

 Graeculus antwortete darauf am 08.09.24 um 16:30:
Tibeter gehen - aus gutem Grunde - ins Exil und lehren dort. Daß ihre Lehrstätten sich hier groß ausbreiten, habe ich noch nicht festgestellt. Eine zeitlang schien der Buddhismus auf dem Wege zu sein, hier eine Mode zu werden; doch das ist lange her, etwa 30 bis 40 Jahre. Und die Identifikationsfiguren im Westen, die sich ihm damals angeschlossen haben (Tina Turner, Richard Gere), sind entweder tot oder in die Jahre gekommen.
Manchmal habe ich den Eindruck, daß Tibet sowas wie das Shangrila Deines Geistes ist - zu einem Viertel Realität, zu drei Vierteln Mythos.
Das ergeht mir mit meiner Antike natürlich nicht anders; wir sind halt zum alten Eisen geworden und haben der TikTok-Jugend nicht mehr viel zu sagen, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen.

Antwort geändert am 08.09.2024 um 16:31 Uhr

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 08.09.24 um 16:57:
Dir ist sicher die Ableitung von Shangrila vom Shambala-Mythos bekannt. Dazu kann ich nicht so viel sagen, nur daß es da zu einer letzten großen Schlacht kommen soll, na gut.

Tina Turner, Richard Gere, David Bowy - stimmt, mir fällt auch niemand mehr ein, aber viele von den heutigen Promis, deren Namen für uns keine Rolle mehr spielen, haben ihren Lama, lassen ihn einfliegen oder fliegen zu ihm. Auch die Zahl deutschen Lamas wächst, zunehmend Frauen.

Die Antike lebt und verfeinert sich in uns - jedem seine Odyssee ... ja zu einer aussterbenden Art zu gehören, hat auch was Heroisches - wer weiß, ob nicht unsere Zeit erst noch kommt - zb. nach dem großen Zusammenbruch, der geistig ja längst stattfindet.
Aber egal, einatmen, ausatmen ...

 Graeculus äußerte darauf am 08.09.24 um 17:09:
Gut möglich, daß ich da etwas nicht mitbekomme. Wenn sich so ein Krösus einen Lama einfliegen läßt, habe ich freilich den Verdacht von Lifestyle-Buddhismus.
Mal sehen. Bis dahin atmen wir ein, aus und wieder ein.

 LotharAtzert ergänzte dazu am 08.09.24 um 17:25:

 hehnerdreck (11.09.24, 05:14)
Die natürliche Ordnung kann nicht von außen beeinflusst werden, sonst wäre sie nicht natürlich, sondern künstlich. Der Hinweis auf die so genannte Vermischung mit sentimentalen Gefühlen deutet auf einen unnatürlichen Umgang mit den eigenen Gefühlen hin. Denn gerade die Gefühle sind wie ein notwendiges Schmiermittel für die natürliche Ordnung. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wollen und Loslassen, Tun und Annehmen, Helfen und sich helfen lassen, Reden und auch Zuhören. Einen kühlen Kopf bewahren und auch Gefühle zulassen.

Und nicht alles zu ernst oder zu leicht zu nehmen.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.09.24 um 13:45:
Hehni,
„Gefühlt“ hab ich tausendundeinmal über den Unterschied zwischen fühlen und empfinden geschrieben. Geantwortet hat „gefühlt“ bis heute niemand. In meiner grenzenlosen Langmut versuche ich es ein weiteres Mal:
 
Fühlen kommt vom Fühler der Insekten: Es ist ein Tasten in den Umraum.  Empfinden kommt von dem, was ich in mir finde, also jeder bei sich. Erst wo ein Mangel sich bemerkbar macht, fühle ich mich aus ebendiesem Grund dazu genötigt, in der äußeren Welt zu suchen, ob denn da noch einer so fühlt, wie ich. Falls ja, bin ich erleichtert, falls nein, empfinde ich Traurigkeit.
Fühlen betrifft die Causa formalis, Empfinden die Causa efficiens. Was läßt sich in mir finden? – Eben das, was sich geistig entweder gut, oder schlecht von der Anlage zur Gestalt gefügt hat. Freude beim ersten, Traurigkeit, Wut, Indifferenz etc pp. beim letzteren. Und dann wird herumgefühlt – „Tailor Swift versteht mich, die fühlt genau wie ich“, denken Millionen, singen mit und machen sie zur Milliardärin.
 
Mitgefühl ist etwas ganz anderes. Das findet nämlich umso eher statt, je mehr ich in mir Seelenreichtum entdecke, dann erkenne ich üblicherweise jene, die weniger in sich fanden, infolgedessen am äußeren Suchen sind und fühle mit ihnen, kann sie eventuell dazu anregen, wie sie mehr aus sich selbst schöpfen können.
Daß vom Fühlen Großes ausgeht, kann ausgeschlossen werden, denn man fühlt nur die Haut eines anderen Menschen mit der Hand, die Wärme und alles Mögliche. Geist empfindet nicht, er stellt sich nur vor, wie geil es ist, wenn … der andere genauso fühlte wie ich. Bei dir aber heißt es: „Denn gerade die Gefühle sind wie ein notwendiges Schmiermittel für die natürliche Ordnung“ und das ist, weil nur vorgestellt, verkehrt.

Antwort geändert am 12.09.2024 um 13:47 Uhr

Antwort geändert am 12.09.2024 um 13:48 Uhr
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