Nervös

Text

von  Mondscheinsonate

... blicke ich dem morgen entgegen, es ist Diplomarbeitsbesprechung via Zoom. Morgen ist der große Tag, dann noch ein paar Prüfungen und Schluss. Zumindest mit dem Magister, das Masterstudium hat ja auch schon begonnen. Und dann "Doktorandin", wie das klingt, wow, ja, ich schreibe die Doktorarbeit, die schenke ich mir zum 50.Geburtstag. Geht sich vermutlich knapp nicht aus, aber in dem Jahr wird es schon sein können. "Mag.Dr....., LL.MA., dann, dazwischen ein postgradualer Studiengang über Privatstiftungen, alles geplant und dann... ist mir langweilig. Ich lache. 

Abwarten und Tee trinken, Kamillentee. 

Ich fühle mich wie auf Drogen, so lange habe ich hingearbeitet für diesen Tag morgen. Und dann geht es weiter. 

Nun, nachdem ich momentan geghostet werde, ich kann es auch nicht ändern, ich habe andere Freuden und Sorgen, sind meine Gedanken zielgerichtet. Vorwärts, immer muss es vorwärts gehen, nicht stehenbleiben!

Ich kann es nicht ändern, wenn ich nicht "so funktioniere" wie sich das jemand vorstellt, ich habe mein eigenes Leben. Unpassender als dieses Schweigen, kann Schweigen gar nicht sein, fast schon lustig, wenn es nicht so traurig wäre, ein bestrafendes Schweigen, Mädchen hüpfte frisch operiert nicht, nun ja. Ich sage dazu gar nichts mehr.

Freue mich lieber auf morgen, DAS ist meine Zukunft, das, und meine Genesung, die mich auf Trab hält. Manchmal habe ich so große Schmerzen, dass ich im Stehen schreibe oder mir Vorlesungen ansehe, weil ich nicht sitzen kann. 

Was soll ich sonst machen, mich im Kreis drehen? Nein, um nichts und niemanden, mache ich nicht mehr. 


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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (09.10.24, 11:53)
ich persönlich habe zu solcher "Zielstrebigkeit" ein sehr wechselhaftes Verhältnis. Mal beneide ich Menschen, die das können, mal finde ich, dass sie es echt übertreiben und dann weiß ich plötzlich, nein, das muss sein, sonst geht nichts voran, dann beneide ich sie wieder, und dann finde ich es wieder übertrieben usw.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 09.10.24 um 15:39:
Es ist beides.

 Augustus (09.10.24, 13:02)
Erfreulich zu sehen, wie weit der Ehrgeiz und Talent eine Person nach vorne treiben können, eine späte (aber nie zu späte) Karriere anzustreben, die auch gesellschaftliches Ansehen mit sich bringt. Den größten Feind sehe ich aber in der späteren großen Verantwortung von Aufgaben, die wiegen oftmals schwerer als die Ausbildung davor. Die Ausbildung bildet ja einen soweit und so gut vor, die Verantwortungen auf den eigenen Schultern tragen zu können. Es ist also quasi eine Bodybuildingtrainig, um später die weitaus schwereren Gewichte tragen zu können; von daher glaube ich, wird es danach gewiss nicht langweilig, sondern es geht erst dann richtig los nach der Ausbildung.

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 09.10.24 um 15:39:
Da ich, weil bereits Wirtschaftsjuristin, seit einigen Monaten Konzipientin in einer, der größten Kanzleien Ö bin, bin ich bereits in Ausbildung. Karriere ist mir egal, ich möchte sinnvolles im letzten Berufsabschnitt machen. Dank dir!
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