Hausgrab

Gedicht

von  Redux

kaum ist das haus verlassen
der rasen, die garage
der vorgarten
schlüpft gras empor
netze an dachrinnen
an fenstern
mit starren rollladen
ein herz hört auf
den takt zu schlagen
irgendwann wuchert gras
ins haus hinein
in die schränke
und töpfe
quer durch das wohnzimmer
und die betten
und schränke
rankt efeu
und sand rieselt
und wieder netze
während die sonne
unbarmherzig regnet
durch jahre
rostet milch und brot
welken die fliesen
und teppiche
stürzt tau hinab und sterne
feuer und schnee
die tünche aus wochen und jahren
gelb und schwarz und braun
erde wuchert und moos
auf spielzeug
und hosen und flaschen
und teller
kriechen würmer
hinab in die tiefe




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Kommentare zu diesem Text


 Teo (15.11.24, 07:42)
Herbert...zieh aus!

 Redux meinte dazu am 15.11.24 um 07:48:
Bin ich schon...längst....grins

 Teo antwortete darauf am 15.11.24 um 07:52:
Du brauchst eine große Wohnung.
Für die Aufstiegsfeier!

 Redux schrieb daraufhin am 15.11.24 um 07:54:
Du bist der ultimative Optimist. Gut so!!!

 Mondscheinsonate äußerte darauf am 15.11.24 um 08:18:
Fred Astaire... sag ich nur... mit Leichtigkeit! :D
You know...

 Redux ergänzte dazu am 15.11.24 um 13:31:
O ja....oder Gene Kelly...singing in the rain

 hehnerdreck (15.11.24, 16:27)
Das kribbelt so schön beim Durchlesen. LG

 Redux meinte dazu am 15.11.24 um 17:04:
Kribbelt es?
Ich hoffe es sind nicht die Würmer zum Schluss

 Saira (15.11.24, 18:52)
Moin Herbert,
 
die Bilder, die du malst, sind sowohl poetisch als auch erschreckend – sie zeigen, wie die Natur sich unaufhaltsam ihren Raum zurückholt. Besonders berührt mich die Vorstellung, dass das Gras und der Efeu nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere des Hauses erobern. Es ist, als ob die Erinnerungen und die Lebensspuren der Bewohner von der Natur überlagert werden, was eine melancholische, aber auch kraftvolle Metapher für den Kreislauf des Lebens darstellt.
 
Liebe Grüße
Sigrun

 Redux meinte dazu am 15.11.24 um 19:03:
Das hast du sehr gut beschrieben. 
Ich hatte mein Elternhaus im Sinn, welches ich vor Jahren verkaufen musste. Ich habe sehr darunter gelitten und nahm das Gefühl mit, etwas von meiner Geschichte und meiner Erinnerungen verkauft zu haben. 
Vielen Dank, Sigrun, für deine Worte
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