Als junges Mädchen musste sie für Vieles herhalten, was bis zum Erwachsenwerden in ihrer Familie gewesen war. Doch damit nicht genug. Die Füße fest in den Boden gestemmt befreite sie sich als Erwachsene von den Schlägen aus jedem Jahr ihres Kindheits-Ichs. Sie schlug quasi auf die hilflose Abhängigkeit ein, auf das übereifrige Mädchen, das gelobt werden wollte und die Tochter, die im Gegensatz zu ihrem Bruder sich hintenanzustellen hatte.
Noch heute ist ihr Preis für die selbstvergessenen Träumereien immer wieder das erneute sich Wiedereinfinden in das was gewesen war. Ihr Bruder spielte in der Kindheit immer die erste Geige. Heute wollte sie ihn nach vielen Jahren endlich einmal wiedertreffen. Sie hatten sich auf der Brücke über den Fluss verabredet. Einen Besuch in ihrer Wohnung war ihr zu riskant. Sie wollte erst einmal feststellen ob eine einverständliche Gesprächsbasis möglich sei.
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