Manche reden mit den Sternen

Text

von  Nanna

Manche reden mit den Sternen

Sehnsucht hat mich hergetrieben.
Das Café ist gut besetzt,
fast nur Pärchen, die sich lieben.
Wie wir beide. Bis zuletzt.

Alles Blut in unsern Herzen
kreiste nur um dein Geschick.
Langsam schmolz das Wachs der Kerzen
kaum ein Tropfen blieb zurück.

In die fast erloschnen Flammen
sprachst du nur das Wort: Vorbei!
Traurig saßen wir zusammen.
Dass ich ratlos war – verzeih!

Hab auf Wolken dich gebettet,

dich in Zuversicht gewiegt

und dich damit - nicht gerettet.

Ohnmacht hat zuletzt gesiegt.


Manche reden mit den Sternen
so, als wär das Liebste dort.
Vielleicht werd ich das noch lernen.
O Gott, nein, fort bist du, fort!

Die Bedienung bringt wie immer
Tee für dich und Wein für mich.
Meine Schutzwand geht in Trümmer
und auf einmal weine ich.


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Kommentare zu diesem Text


 lugarex (19.12.24, 11:44)
schön traurig

 Nanna meinte dazu am 19.12.24 um 11:48:
Ja. Danke für die Empfehlung. :)
LG Nanna

 Isensee (19.12.24, 12:25)
Weißt du noch, wie die Dämmerung uns ansprach?
Ja. Ja,
aber wir hörten nicht hin, weil die Sterne schon tot waren
bevor wir sie noch mit Namen ruinierten.
Kaffee, der nach Leere schmeckt,
Pärchen, die nichts mehr tun als flimmern
und Lächeln wie abgefahrene Wagen im Nebel.
Paarhuftürme, ein Gedränge aus Haut und Rädern,
und dein Name, der mir nicht mehr gehörte,
so leer wie das Rauschen der Straßenlampen,
dann deine Hand:
– verbrennt. –
Ich sah nie, wie du wirklich fällst,
so die Kerzen,
die als letzte Geste gerade noch glühen und dann zerplatzen
wie Mündungen aus einer Zeit, in der nichts sich noch hinzog.
Ich hatte Dich bettet –
Ach, was für ein Wort! Bettet, was ist das?
Vielleicht ein Scherz? Ich habe dich in Wolken und Hoffnung gewogen,
und alles verschwand,
ging nie wohin,
du gingst nie wohin,
ich stand still und wartete.
Die Zeit zitterte am Fenster,
– wie ein Hauch, ein verzerrter Atem. –
Verstehst du nicht?
Ich stand da, mit dir in mir,
so lange, bis alles, was übrig blieb,
dein Schatten war.
Und der:
er rief nicht mehr nach mir.
Ohnmacht umarmt mich. Kälte.
Und ich hätte dir verzeihen sollen?
Für was?
Für den winzigen Funken, der mir deine Wimpern entleerte?
Vielleicht bin ich schuld.
Aber die Stille und du:
das war alles.
Es sind nur Sterne, die reden,
darüber, wie du fort bist,
wie du für immer in ihnen verglüht bist,
um zu verschwinden,
um zu lernen, wie man spricht ohne Worte.
„Wo bist du?“ – flackerte die Realität.
Ich schrie –
weil die Welt nichts ist, außer ein Echo.
Die Bedienung bringt den Wein, und ich,
ich nehme ihn,
schmeckt nach Rost.
Wie eine Erinnerung, die man nicht mehr hat.
Und du bist fort.
Ich bin hier.
Der Boden zu kalt.
Die Trümmer der Worte, in die wir fielen,
brechen auseinander.
Alles war Lügen,
alles, was wir waren,
alles was du bist,
immerfort.

 Nanna antwortete darauf am 19.12.24 um 12:29:
Das ist genial, danke für den tollen Text. :)
LG Nanna

P.S. Ist das von dir? Schreib jetzt nicht "KI". ;)

Antwort geändert am 19.12.2024 um 12:31 Uhr

Antwort geändert am 19.12.2024 um 12:32 Uhr

 Teichhüpfer (19.12.24, 15:53)
So ist das korrekt, es ist vorbei. Ich sage immer, da musst jeder seine Erfahrungen machen.

Teichi

Kommentar geändert am 20.12.2024 um 08:26 Uhr

Kommentar geändert am 20.12.2024 um 08:26 Uhr

 AchterZwerg (19.12.24, 18:03)
Mir gefällt dein Gedicht in seiner eher lakonischen, unspektakulären Weise sehr gut. :)

Willkommen im Hause der Witwen und Waisen.
Selbst Männer sind hier streckenweise zugelassen.
Und Isensee. :P <3
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