weihnachtskater

Lyrischer Prosatext

von  Redux

nach weihnachten

lag ich

auf der intensivstation

die weihnachtswerbeblöcke

der letzten wochen

hatten schon seit oktober

schwere wunden gerissen

der pure kapitalismus

hatte mein nervenkostüm

mit unsäglicher seichtheit

durchschaubarkeit

billigster sentimentalität

mit unechtem über unechtem

geschunden


das alles stimmte

ich lag allerdings nicht im krankenhaus

sie würden mich niemals zu fassen bekommen

ich habe oft gekotzt

und vielleicht auch den fernseher zertrümmern können

doch trotz nieselregen und nebel

und plustemperaturen

waren da diese augenblicke

der schönste am späten heiligen abend

es war schon nacht

ich trat aus dem haus

und alles

o alles war so wunderbar still




Hinweis: Der Verfasser wünscht generell keine Kommentare von Isensee.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Saira (27.12.24, 15:21)
Hallo Herbert,
 
du hast die Weihnachtszeit als eine Art von Intensivstation beschrieben. Wow, gar nicht so verkehrt, wenn ich auf den emotionalen und psychischen Stress blicke, den du aufführst.
 
Dich hat die Zeit auf jeden Fall belastet, ABER Gottlob, gab es auf der anderen Seite wohl auch Momente der Stille und des Staunens.
 
Diese Ruhe, die du als so wunderbar bezeichnest, sobald die Stille nach dem Weihnachtsstress einkehrt, liebe und genieße auch ich besonders.
 
Liebe Grüße
Saira

Kommentar geändert am 27.12.2024 um 15:22 Uhr

 Redux meinte dazu am 28.12.24 um 08:48:
Schön, dass du es ähnlich empfindest. 
Wo alles so laut und unecht ist, kann Stille wunderschön sein.

 AchterZwerg (27.12.24, 17:22)
Ach,
wie gut ich dich verstehen kann.
Bei uns im Haus (mit 12 Parteien) sind die meisten ausgeflogen. Hin zu ihren Familien.
Die Betriebsnudeln und Dauertelefonierer, die ... halt fast alle!
Und es herrscht genau die von dir beschriebene Stille!

 Redux antwortete darauf am 28.12.24 um 08:49:
Siehe Kommentar zu Saira.
Ich sehe: wir verstehen uns...

 Aron Manfeld (28.12.24, 17:08)
Du Armer ...

Gutes 2025!

Wir sehen uns nach dem Winter ...

Dein Aron

 Redux schrieb daraufhin am 28.12.24 um 17:10:
Nicht vorher?

Auf ein oder zwei Bier?

 Aron Manfeld äußerte darauf am 28.12.24 um 17:39:
Liest Mutti mit? Unter zwölf Halben geht nix.

 Redux ergänzte dazu am 28.12.24 um 18:04:
Das ist ein Wort...
Zur Zeit online: