Shakespeare irrte nicht

Lyrischer Prosatext

von  Redux

Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde,

als eure Schulweisheit sich träumen lässt.

Aber eigentlich ist dort nichts, Mister Shakespeare.

Nach der Troposphäre, der Stratosphäre, der Mesosphäre und der Thermosphäre

kommt die Exosphäre, sozusagen nichts,

bis auf vergammelnden Weltraumschrott und physikalischen Gesetzen

und fehlendem Sauerstoff, der mich nicht weiterbringt, nichts.

Ja, sicher, da sind noch die Kartenleser, die Sternendeuter, die Irrlichter,

die Astrologen und Numerologen,

Blutwunder, Heilsteine, Schamanen, Darshan, Horoskope, Lichtesser,

die Tarotkartenleserinnen, die fetten, die ich unter 090056545777 erreichen kann.

Waschweiber, die aus den Fasern ihrer Kopftücher mir ein fatales Geschick erdeuten,

dunkle Seiten von Erdtrabanten, auf denen paradiesische Gärten wuchern,

Engel, Geister und Klabautermänner,

die auf den Meeren des Himmels mich bestimmen.

Und ich sage: nichts,

nur in den Schluchten meiner selbst grinst etwas und spielt verstecken.

Aber, sicher, William, das hast du gemeint.



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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (15.09.23, 17:16)
Der sprachlich excellente Text trägt aktuelle satirische Züge.

LG
Ekki

 Redux meinte dazu am 15.09.23 um 17:41:
Glaube mir, Ekki: unbeabsichtigt.
Teolein (70)
(17.09.23, 17:34)
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 Redux antwortete darauf am 17.09.23 um 17:38:
Danke Teolein, ich weiß genau was du meinst.

Gruß aus den Baumbergen.
PS 2: 0 Sieg
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