Stormy Monday

Lyrischer Prosatext

von  Redux

Hier in der Bahnhofstraße in diesem billigen Café 

mit Wasserlachen vor der Eingangstür,

fegt der erste Herbststurm das Laub,

die Müllreste eines Sonntagabends, 

einen zerplatzten blauen Luftballon, 

zerdrückte Zigarettenschachteln,

die Scherben einer Bierflasche

zu einem Montagmorgensturmbild

für den kurzen Augen Blick zusammen,

um es dann wieder aufzulösen 

und auszublenden und vergessen zu machen

in der Einsamkeit der Großstadt, 

In der sich die Ströme der Menschen

unentwegt passieren und gleich darauf 

sich zu Wind verlieren



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Kommentare zu diesem Text


 diestelzie (02.11.23, 12:30)
Beeindruckendes Bild eines Herbststurmes, aber auch der Vergleich mit den Menschenströmen passt total gut. 

Liebe Grüße 
Kerstin

 Redux meinte dazu am 03.11.23 um 15:08:
Das freut mich, dieser Vergleich sollte auch wie eine Kernaussage des Texts sein.
LG Herbert

 EkkehartMittelberg (02.11.23, 17:05)
Hallo Herbert,
so beliebig wie die vom Sturm umhergewirbelten Müllreste erscheinen Menschenleben.

LG
Ekki

 Redux antwortete darauf am 03.11.23 um 15:09:
Ja, leider, vordergründig, so beliebig, wie dahingewürfelt..

LG Herbert

 AchterZwerg (03.11.23, 07:35)
Lieber Herr Bert,
natürlich steht hier die melancholische Seite des Sturms im Vordergrund.
Aber der hat ja auch eine reinigende, final ordnende Kraft. Befreit von Ballast - was auch für so manch unsägliches, überflüssiges Geschwätz unter Menschen gelten kann.

Die Anonymität des urbanen Lebens ist für mich gleichermaßen negativ wie positiv besetzt.

Herzliche Grüße
der8.Sonderzwerg

 Redux schrieb daraufhin am 03.11.23 um 15:10:
Interessante Aspekte, lieber Zwerg...und denke ich drüber nach, stimme ich dir sogar teilweise zu.
Ja, es kann auch alles positiv besetzt sein...

LG Herbert
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