Writing
beyond
an Outer Limit
Ich bin alt
was schert mich
das Wort
was schert mich
die Moral
die Korrektness
die Sittlichkeit
der Anstand
soll ich
Krüppel
Narren
Spastiker
Stammler
Transen
Inklusionskinder
Unbestimmte
Homos
Asylanten
Kanaken
Bimbos
Kreti
und Pleti
lieben ?
Wer hat mir das
vorgeschrieben ?
Die Religion
der kantsche Imperativ
das Gesetz
die Menschlichkeit
die Gemeinschaft
die Gesellschaft
die mich
mit Verachtung straft ?
Oder der Kitsch
der Konformismus
das Klischee
Welche
Menschenwürde
und welcher
Respekt ?
Wozu
und vor wem ?
Blablaphrasen
abgenutzt
und inflationär
predigt man sie
idiotisch daher
Ich verlache
und verspotte sie
und manipuliere
und demoliere
das Wort
und forme es mir
nach meinem
Gutdünken
und bring es in Reihe
und zwing es zum Satz
und hetze die Sätze
auf zur Verneinung
zur Misanthropie
zum Sadismus
zur Perversion
zur Blasphemie
und verbinde sie
zum Gedicht
Anständige Bürger
mögen das nicht ...
Sie wollen
das Gute
das Wahre
das Schöne
das ich mit meinen
Worten verhöhne
als
trivial
kitschig
und schal
Dummficklyrik
nur
für die
Untermensch-Kreatur
nicht für meinesgleichen
die freien Kulturgeier
deren Höhenflüge sie
niemals begreifen
und erreichen
auch nicht
den anschließenden
Leichenschmaus
am tradierten Aas
und nicht
den diabolischen Spaß
sich in den Lüften
frei zu tummeln
zum Entsetzen
der Engelschar
die immer schon
etwas blöde war
Satz erfordert Satz
und verlangt danach
und setzt sich so fort
So ergibt sich
ein Gedicht
und was drin steht
Bei Gutmenschen
nur Unsinn
Aber nicht bei mir
Da findest du nicht
das Positive
und/oder
das Sinnvolle
Das garantiere
ich dir !
Writing
beyond an outer limit
Was ist schon dabei ?
Die Gedanken sind frei...
auch die bösen
sie sind und waren
mehr als die guten
schon immer frei
gewesen
Das adelt sie
und macht sie
dem Philister verhaßt
der sie als Kleingeist
nicht erfaßt …
Bin ich ein Teil
von jener Kraft
die stets das Böse textet
und dabei Gutes schafft ?