Die Tanzschule oder Lockergang ist aller Laster Anfang
Erzählung zum Thema Tanz(en)
von EkkehartMittelberg
Anmerkung von EkkehartMittelberg:
Ich habe diesen Text vom März2014 noch einmal eingestellt, weil er einen unterhaltenden Kontrast zu meinem Gedicht „Der steile Zahn“ darstellt. *Der Name der Tanzschule ist fiktiv.
Kommentare zu diesem Text
Und die altmodischen Benimm-Regeln nicht zu vergessen, die spätestens die Siebziger Jahre dann hinwegwischten. Beispiel: Der Herr hat vor der Dame die Treppe hinaufzugehen, damit er ihr nicht unter den damals noch Knie-umspielenden Rock schauen kann.
Zum Abschlussball dann lange Kleider und Hochwasserhosen am Konfirmationsanzug.
Zum Abschlussball dann lange Kleider und Hochwasserhosen am Konfirmationsanzug.
Was das angeht, hatte ich mit dieser Tanzschule Glück, Gina. Lockergang und Knicks konzentrierten sich auf das Tanzen.
LG
Ekki
LG
Ekki
Ach, wie überaus hübsch, Ekki!
Manches ist mir nur vom Hörensagen bekannt (ich habe gleich mit dem Rock'n Roll begonnen), anderes steht mir sofort vor Augen.
Du schilderst die damaligen Sitten und Gebräuche, aber auch deren moralische Verwerfungen, ironisch und einfühlsam.
Erstaunlich, dass in diesem Sündenbabel doch noch etwas aus dir geworden ist!
Zwinkergrüße
Piccola
Manches ist mir nur vom Hörensagen bekannt (ich habe gleich mit dem Rock'n Roll begonnen), anderes steht mir sofort vor Augen.
Du schilderst die damaligen Sitten und Gebräuche, aber auch deren moralische Verwerfungen, ironisch und einfühlsam.
Erstaunlich, dass in diesem Sündenbabel doch noch etwas aus dir geworden ist!
Zwinkergrüße
Piccola
Merci, Piccola, du erwähnst scherzhaft das Sündenbabel. Die sexuelle Aufklärung in den Fünfziger Jahren war mangelhaft und Verhütungsmittel waren für Jugendliche nicht leicht zugänglich. Die Meisten hatten deshalb Angst, über das Petting hinauszugehen. Doch die eine oder andere akademische Karriere wurde gestoppt. So entstandene junge Ehen mussten deshalb nicht unglücklich sein.
Bekennende Grüße
Ekki
Bekennende Grüße
Ekki
:)
hallo ekki,
ganz toll erzählte tanzstunden-erinnerung!
...es gab von friedel hensch und 'egon'
auch eine cha-cha-cha version* -
war zwar vor meiner zeit doch mochte ich
den tanz sehr gern, ist mir erinnerlich...
* https://www.youtube.com/watch?v=u7FYZU9r2kw
lg
henning
hallo ekki,
ganz toll erzählte tanzstunden-erinnerung!
...es gab von friedel hensch und 'egon'
auch eine cha-cha-cha version* -
war zwar vor meiner zeit doch mochte ich
den tanz sehr gern, ist mir erinnerlich...
* https://www.youtube.com/watch?v=u7FYZU9r2kw
lg
henning
Gracias, Henning, in den Fünfziger Jahren gab es viele alkoholische Exzesse, die kaum problematisiert wurden. "Egon" nimmt den Alkoholismus herrlich auf die Schippe, ohne zu moralisieren. Kein Wunder, dass dieser Schlager auch zu rhythmischen Experimenten verlockte.
LG
Ekki
LG
Ekki
sehr lebendig erzählt,Ekki und weckt natürlich Erinnerungen-gerade
hallo Ekki,sehr lebendig deine Erzählung-
beim letzten Weihnachtstreff mit Kindern und Enkeln kamen wir darauf zu sprechen,was Weihnachten denn so `abgeht`und mein Beitrag war,wie der zweite Weihnachtstag-wenn genug Weihnachtsstimmung gewesen war-zu meiner Zeit ablief: Tanz im Dorfsaal mit genau dem Verhalten,wie du es etwa beschreibst.an der Theke standen wir jugendlichen Männer mit Blick auf die sich allmählich mit Damen füllenden Tische-Ging die Musik los,stürzte die Thekenversammlung auf die Tische los-zum Glück war ich ein ganz guter Tänzer,der schon vorher mit intensivem Blick und mit angedeuteten Gesten Kontakt aufgenommen hatte-so bekam ich meine Herzensdame für diesen Abend
-hat Spaß gemacht,deinen Text zu lesen,lieben Gruß,Willem
hallo Ekki,sehr lebendig deine Erzählung-
beim letzten Weihnachtstreff mit Kindern und Enkeln kamen wir darauf zu sprechen,was Weihnachten denn so `abgeht`und mein Beitrag war,wie der zweite Weihnachtstag-wenn genug Weihnachtsstimmung gewesen war-zu meiner Zeit ablief: Tanz im Dorfsaal mit genau dem Verhalten,wie du es etwa beschreibst.an der Theke standen wir jugendlichen Männer mit Blick auf die sich allmählich mit Damen füllenden Tische-Ging die Musik los,stürzte die Thekenversammlung auf die Tische los-zum Glück war ich ein ganz guter Tänzer,der schon vorher mit intensivem Blick und mit angedeuteten Gesten Kontakt aufgenommen hatte-so bekam ich meine Herzensdame für diesen Abend
-hat Spaß gemacht,deinen Text zu lesen,lieben Gruß,Willem
Genau so kenne ich das auch, Willem. Auch ich verständigte mich meistens vorher mit Blicken und musste mich deshalb wie du nur selten an dem allgemeinen "Schweinsgalopp" auf die Damentische beteiligen.
Augenzwinkernde Grüße
Ekki
Augenzwinkernde Grüße
Ekki
Moin Ekki,
eine amüsante Erzählung mit schönen, lebendigen Bildern!
Herzliche Grüße
Sigi
eine amüsante Erzählung mit schönen, lebendigen Bildern!
Herzliche Grüße
Sigi
Grazie, Sigi, die Bilder aus jener Zeit fliegen mir noch heute zu, weil die ersten erotischen Erlebnisse sich dem jugendlichen Gemüt tief einprägten.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Schöne Erinnerungen, Ekki!
Zu meiner Zeit waren Benimmregeln und Kleiderordnung schon etwas gelockert. Aber das Verhalten war ähnlich.
Das Egon Lied kenne ich noch gut, da mein Schwiegervater so hieß und es an seinen Geburtstagen immer gesungen wurde...
Liebe Grüße
Stefan
Zu meiner Zeit waren Benimmregeln und Kleiderordnung schon etwas gelockert. Aber das Verhalten war ähnlich.
Das Egon Lied kenne ich noch gut, da mein Schwiegervater so hieß und es an seinen Geburtstagen immer gesungen wurde...
Liebe Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
es ist interessant, dass meine Generation die Benimmregeln und die Kleiderordnung nicht zum Anlass nahm, gegen die Tanzschule aufzubegehren. Ganz anders war das mit der Schule. Wir revoltierten massiv gegen die meisten unserer Lehrer (nicht mehr auf der Oberstufe) und hatten zum Teil Erfolg, weil sie resignierten und die rigiden Leistungsanforderungen senken mussten. Ihre veralteten Methoden änderten sie jedoch nicht.
Liebe Grüße
Ekki
es ist interessant, dass meine Generation die Benimmregeln und die Kleiderordnung nicht zum Anlass nahm, gegen die Tanzschule aufzubegehren. Ganz anders war das mit der Schule. Wir revoltierten massiv gegen die meisten unserer Lehrer (nicht mehr auf der Oberstufe) und hatten zum Teil Erfolg, weil sie resignierten und die rigiden Leistungsanforderungen senken mussten. Ihre veralteten Methoden änderten sie jedoch nicht.
Liebe Grüße
Ekki
Antwort geändert am 08.01.2025 um 20:18 Uhr
Die Musik war so altbacken in der Tanzschule! Wenn sie - jedenfalls in meinem Jahrgang - wenigstens "The Shadows" genommen hätten, die doch sogar Tangos im Repertoire hatten!
Du schilderst amüsant, was ich eher als quälend empfunden habe. Es war sozusagen die Fortsetzung des sterilen Musikunterrichts mit anderen Mitteln.
Es gab einen großen Kontrast im Hinblick auf den Musikgeschmack zwischen den alten und uns jungen Leuten.
Auch wenn Du, lieber Ekkehart, zehn Jahre älter bist, deutest Du an ("Rock Around the Clock", daß das auch damals schon der Fall war. Da sang bereits Elvis!
Du schilderst amüsant, was ich eher als quälend empfunden habe. Es war sozusagen die Fortsetzung des sterilen Musikunterrichts mit anderen Mitteln.
Es gab einen großen Kontrast im Hinblick auf den Musikgeschmack zwischen den alten und uns jungen Leuten.
Auch wenn Du, lieber Ekkehart, zehn Jahre älter bist, deutest Du an ("Rock Around the Clock", daß das auch damals schon der Fall war. Da sang bereits Elvis!
Es freut mich, dass dir die Tanzschule so ein Erlebnis war, Ekki. Mir war sie ein Graus, Ich habe immer gerne getanzt, aber ohne "Führung"...
Hallo Wolfgang,
meine Klasse war sehr musikbegeistert, reagierte aber auf die Musik der Tanzschule ganz anders, als du es beschreibst. Für uns war entscheidend, ob die dort gespielten Schlager gut tanzbar waren. Neben der Tanzschule tauschten wir aber regelmäßig Schallplatten aus, die klassische Musik und Jazz enthielten. Hier nur zu unserem Geschmack in puncto Jazz: Stan Kenton, Benny Goodman, Mike Davis und besonders Gershwin. Wir hatten einen exzellenten Pianisten in der Klasse, der uns nach Schulschluss auf dem Flügel in der Aula Stücke der eben genannten Komponisten vorspielte. Selbstverständlich interessierten wir uns auch für Elvis. Aber gibt es musikalisch einen wesentlichen Unterschied zwischen Bill Haley und Elvis?
meine Klasse war sehr musikbegeistert, reagierte aber auf die Musik der Tanzschule ganz anders, als du es beschreibst. Für uns war entscheidend, ob die dort gespielten Schlager gut tanzbar waren. Neben der Tanzschule tauschten wir aber regelmäßig Schallplatten aus, die klassische Musik und Jazz enthielten. Hier nur zu unserem Geschmack in puncto Jazz: Stan Kenton, Benny Goodman, Mike Davis und besonders Gershwin. Wir hatten einen exzellenten Pianisten in der Klasse, der uns nach Schulschluss auf dem Flügel in der Aula Stücke der eben genannten Komponisten vorspielte. Selbstverständlich interessierten wir uns auch für Elvis. Aber gibt es musikalisch einen wesentlichen Unterschied zwischen Bill Haley und Elvis?
Hallo Monika,
wir haben auch schnell improvisierend getanzt. Aber ich bin doch froh, in der Tanzschule die Grundschritte für unterschiedliche Rhythmen gelernt zu haben, mit denen wir, wie gesagt, kreativ umgingen.
LG
Ekki
wir haben auch schnell improvisierend getanzt. Aber ich bin doch froh, in der Tanzschule die Grundschritte für unterschiedliche Rhythmen gelernt zu haben, mit denen wir, wie gesagt, kreativ umgingen.
LG
Ekki