Es waren die Europäer, die die nomadisch lebenden Ureinwohner des amerikanischen Kontinents zurückdrängten und fast gänzlich ausrotteten.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts unterlag sodann die Einwanderung in die USA keinerlei Einschränkung. Deutsche gehörten zu den größten Einwanderergruppen. Aus den deutschsprachigen Gebieten emigrierten aber im 19. Jahrhundert auch viele Juden in die USA, da ihnen hier, wie etwa in Preußen, die vollen Bürgerrechte verwehrt waren. Andere Gruppen gehörten Religionsgemeinschaften an, die in Europa nicht gelitten wurden. Die Afroamerikaner waren ursprünglich über die Sklaverei gezwungen worden, ihre Heimatländer zu verlassen.
Die erste Einschränkung der Einwanderung in die USA betraf chinesische, japanische und südostasiatische Frauen, die den zunächst allein einreisenden Männern gefolgt waren, sowie verurteilte Straftäter aus diesen Gegenden. Nachdem eine Statistik festgestellt hatte, dass angeblich 61% der chinesischen Frauen sich prostituierten, verabschiedete die Regierung 1874 den "Page Act" zu diesem Thema. Damit wollte man auch die damals in China noch übliche Bigamie unterbinden, die es dem Mann ermöglichte, mit einer Ehefrau und einer Konkubine zusammenzuleben. Insgesamt trachtete man danach, Promiskuität, Homosexualität und Polygamie auszuschließen.
1892 wurde dieses Gesetz zum "Chinese Exclusion Act" erweitert, der Chinesen für zehn Jahre die Einreise verbot und Einbürgerung unmöglich machte.
Zwischen 1903 und 1924 erließ man zusätzlich eine Reihe von einschränkenden Bestimmungen für Einwanderer aus Ost- und Südosteuropa, bis schließlich nur noch 2% der bereits in den USA anwesenden Bevölkerung eines Landes einwandern durften. Damit wurden nordeuropäische Einwanderer, Briten, Schweden und Deutsche, bevorzugt.
Asiaten und Afrikanern wurde die Einwanderung durch allerhand bürokratische und technische Hindernisse erschwert. Ab 1917 gab es Lese- und Schreibfertigkeitstests des Englischen. Schließlich wurde die Gesamtzahl der Immigranten 1924 auf jährlich 164 667 begrenzt.
Nur wenigen Flüchtlingen vor dem Nationalsozialismus der 1930er Jahre gelang es, in die USA einzureisen. Die weiterhin restriktive Einwanderungspolitik hatte vor allem wirtschaftliche Gründe in Zeiten der Rezession.
Nach dem zweiten Weltkrieg sahen sich dann zum ersten Mal die Deutschen von Restriktionen betroffen, obwohl es seit 1940 die Greencard gab.
Seit 1965 gelten dann Bestimmungen, die sich auf die Qualifikation der Einwanderer beziehen und nicht mehr auf ihre ethnische Herkunft. Die nächsten Jahrzehnte sahen noch einmal große Einwanderungswellen in die USA.
Heute bilden die "Hispanics", also die Immigranten aus Mittel- und Südamerika die größte Gruppe der Einwanderer, ein Teil von ihnen arbeitet unangemeldet. Donald Trump hat in seiner ersten Amtszeit eine Mauer bauen lassen, um diese Einwandererströme zurückzuhalten. Melania Trump setzte sich allerdings für Kinder ein, die von den Grenzbeamten von ihren Eltern getrennt worden waren. Später arbeitete auch Kamala Harris am Problem des Einwanderungsdrucks auf die USA durch verarmte Schichten aus den lateinamerikanischen Ländern. Zur Zeit müssen sie mit Rückführungen rechnen. Präsident Trump begründet diese Abschiebungen auch mit hohen Kriminalitätsraten der nicht erfassten illegalen Migranten.
Auch wenn die offizielle Politik heute nicht mehr rassistisch definiert wird und es mittlerweile mit Barack Obama einen dunkelhäutigen Präsidenten und mit Kamala Harris eine Präsidentschaftskandidatin gegeben hat, existiert in den USA dennoch struktureller Alltagsrassismus. Ältere sozialwissenschaftliche Arbeiten beschäftigen sich häufig mit dem Phänomen der Segregation, also dass die unterschiedlichen Ethnien in verschiedenen Stadtvierteln wohnen, manche aus freien Stücken, andere von der weißen Oberschicht abgelehnt.
Traditionell waren und sind Afroamerikaner das Objekt von Diskriminierung und Kontaktverboten. Interrassische Heiraten werden von der offiziellen Seite heute nicht mehr verhindert, bringen aber neue Phänomene hervor. Der Fernsehmoderator Steve Harvey widmet eine Partnervermittlungssendung denjenigen Alleinstehenden, die im Schmelztiegel der Rassenvermischung an den Rändern gewissermaßen übrigbleiben, nämlich afroamerikanische Frauen auf der einen Seite und asiatisch-amerikanische Männer auf der anderen.
Obwohl die Verhältnisse in den USA sich sehr stark von den Problemen in Deutschland unterscheiden, lohnt es, sich mit der Migrationsgeschichte dieses klassischen Einwanderungslandes zu befassen, die ja teilweise auch eine Geschichte der deutschen Einwanderern ist.