Brüllt!

Text

von  Isensee

Ein Blitz – rutsch, ein Rascheln,
Knochen klirren – wie Splitter in fremde Häute,
die Haut zerfrisst das Flimmern –
Atem zischt – fließt in die rötlichen Löcher,
verblasst zu Narben.
Jeder Takt zerbirst, und du -
verblasst,
zerrissene Lippen verfangen sich im Riss.

Wellen flimmern in Lichtbissen –
wellenzuckend, zerfransen in der Leere,
und der Glanz bricht, zittert,
wird selbst vergessen.
Deine Gliedmaßen – undurchdringlich,
ein Herzgewebe, das Luft bricht,
Schreie reiten in Glanzfäden –
findest du sie?

Achtung:
der Himmel verschmilzt –
flimmernd, doch nichts bleibt,
Schmerz, Wut, der Boden pulst
und du –
fliegst durch den Riss.
Nichts greifbar,
keine Ränder, nur klaue deine Fingerspitzen.
Fließt - in den abgerissenen,
nimmst du die Hülle auseinander.

Dunkel sprenkelnd, der Funken
beißt in den Bauch –
zerfällt, bleibt
Druck.
Verschiebung, Überlappen,
Zungen in den Schlund –
Schleifen, Zischen.
Hörst du? Hörst du?

Kopf gesprungen –
dreht sich, verflossen.
Ein Laut, zerbrochen, wächst.
Es zieht,
flimmert durch den Nacken –
Gesicht zerrend, zerklüftet.

Würge, atme, schnalze –
es bleibt,
du springst auf.
Deine Augen –
ein Turm von Splittern,
zerbrach die Zähne.

  quillt,
eine Form – flackernd,
fragend, verzerrt:
Warum?
Warum bleiben wir?
Gitter zerreißen –
verblasst das Bild.

Du taumelst –
Lieder singend in Hohlräumen,
der Puls wird langsam,
kein Klang mehr –
der Abgrund endet
und der Bruch beginnt.

Zerschmettert –
verblasst,
schwebt.

Ende.



Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (03.03.25, 07:22)
Du schilderst aus meiner Sicht den "heroischen" Tod eines Soldaten. Natürlich eines auf der richtigen Seite:

Für's Vaterland und für seltene Erden!
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online: