Ontologisches Ausland

Reportage zum Thema Bahnhof

von  Jack

Dieser Text gehört zu folgenden Textserien:  Zhuang Jack,  Der Übermensch,  Philosophie der Ruhigen Kugel

Ich schiebe eine ruhige Kugel durch das sommerabendliche Berlin. Nicht entfremdet, fremd fühle ich mich. Ich bin in einem Entwicklungsland unterwegs, das die basalsten Grundlagen negentropischer Ordnung nicht kennt.


Ich habe hier keine Verbindung zu gar nichts; mir ist alles hier so fremd, dass ich mich nicht einmal verloren fühle: für diese Fremdheit gibt es keinen sprachlichen Ausdruck. 


Ich habe hier mit nichts etwas zu tun, bin auf den festen Punkt meines Selbst zurückgetreten und genieße die Diskretion.


Ich stehe im richtigen Verhältnis zu meiner gegenwärtigen Umwelt und empfinde daher keine kognitive Dissonanz: die Harmonie der Ruhigen Kugel.


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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (25.07.25, 21:51)
Sehr stark, wie Du die Fremdheit zum Ausdruck bringst, auch sehr selbstbewusst und positiv. 
Das Thema wird ja sonst immer anklagend und/oder wehleidig abgehandelt.,

 Jack meinte dazu am 25.07.25 um 22:06:
Diese diskrete kühle Fremdheit war schon immer mein Wesenskern, aber ich wurde als unendlich Schuldiger zwangssozialisiert und fühlte mich statt wahrheitsgemäß fremd fälschlicherweise entfremdet. Der Beziehungszwang hat meine Wahrnehmung des Miteinanders geprägt, wahres Alleinsein war ein Leben lang Desiderat. Endlich ist es soweit. Das Gegenteil der traurigen Einsamkeit: diskrete, weltfremde Freiheit.
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