RÖHRT NUN WAS BRÜNFTIG RUM IM FORST IST DAS KAUM JE DER FLIEGER-HORST...
Gedicht zum Thema Tiere
von harzgebirgler
...sondern ein 'geweihtes' tier -
wie das aussieht siehst du hier:
jetzt kann man wieder hirsche röhren hören
um ihren hirschkuhharem zu betören
und klar ein volles rohr auch zu verlegen
der lust sowie der nachkommenschaft wegen...
...es wallen nebel auf den höh’n
wo duftnadlig grün tannen steh’n
der platzhirsch röhrt echt volles rohr
und seine hindin ist ganz ohr
das tier steht wirklich toll im saft
strotzt reineweg vor manneskraft
auch sein geweih mein lieber schwan
sagt konkurrenten klar was an...
gehörnt erscheinen männer nicht
zumindest kaum von angesicht
die bemüht sind auch vor damen
dieses röhren nachzuahmen
durch das blasen in so dinge
damit platzhirschs röhr'n gelinge
muscheln rohre hörner trichter
lauschen tun des wettkampfs richter
und entscheiden sich für einen
ja da könnt’ man wirklich meinen
hirsch hätt’ selber teilgenommen
und den ersten preis bekommen!...
https://www.youtube.com/watch?v=D6Yg2qg-ao8
der platzhirsch steht stramm da und ist am röhren
bevor er platzt das sieht man nur noch nicht
und würde den betrachter auch verstören
doch irgendwann passiert’s und ist voll schicht
mit röhren und voll dasteh’n denn dann fliegen
die fetzen quasi durch den tannenwald
bis gar der tannen zapfen panik kriegen
und selber wirken fast wie durchgeknallt --
es platzte zwar som hirschen bloß der kragen
vor langer zeit, nicht mehr - er hatte glück
musst' nachher nur ne halsmanschette tragen
das war ein ziemlich seltener anblick
dem jäger viel lateinisch einst verdankten
zumal sich schnell legenden darum rankten...
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Ein Grünrock macht sich auf die Pirsch -
was er jetzt will im Herbst ist Hirsch,
weil schöner noch als Hasen hatzen
sind Abende, wo Hirsche platzen.
Erst röhren sie in buhl´gem Streite -
der Schwächere sucht flugs das Weite,
denn schon geht´s unaufhaltsam los:
Es duckt der Waidmann sich ins Moos...
...ein Knall erdröhnt wie von Granaten,
den potentiellen Festtagsbraten
zerlegt´s in seine Einzelteile -
erst fliegt´s Geweih, dann reichlich Keule
und alles, was einst Platz-Hirsch war,
so herrlich brünftig, wunderbar,
über die Lichtung in den Wald,
in dem´s nun dunkel wird und kalt
nach diesem Wahnsinnswildevent -
kein Kenner ist, wer den verpennt:
Es fällt kein einz´ger Flintenschuss,
doch Wildbret bringt´s samt Kunstgenuss...
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der hirsch röhrt herrlich volles rohr
das kommt der hirschkuh sexy vor
sie wackelt mit dem hintern ran
damit er sie besteigen kann
was glatt passiert - es kommen mehr
die nimmt der hirsch klar auch noch her
er schuldet seinem ruf respekt
und ständig wird was weggesteckt
es tropft ihm aus dem maul der schaum
so scharf ist er man glaubt es kaum
[der häher staunt im eichelbaum]
er magert in der zeit echt ab
die brunft die hält ihn schwer auf trab
so ist im wald halt die natur
die ist instinktreich und recht stur
ja jahr für jahr steht auf dem plan:
los hirsch nimm schön die hirschküh’ ran
brauchst partout dazu nicht platzen
darfst dabei nur nimmer patzen:
nach der brunft
folgt niederkunft
ja die kleinen süßen kitze
sind des wildbestandes stütze
und des prets freut sich der schütze...
konkurrenten zeigt er "grandeln"
die auf freiersfüssen wandeln:
macht durchs blecken seiner zähne
ihnen ruckizucki beene;
streckt den "lecker" raus, die zunge,
rute rührt sich junge junge
hirsch ist öfter auch am flehmen
nein da tut kein wild sich schämen
zieht die oberlippe hoch
das gehört dazu ja doch
und ist weiter nichts als nur
unverfälschte tiernatur...