Ach Mensch

Parodie zum Thema Abhängigkeit

von  dubdidu

Eingeschnürt in Ketten

der Mythen ihrer Kindertage

kein Fuß, kein Haar

nicht mal ein Magengrummeln

dass sich frei bewegen könnte

halten sie den trüben Blick

auf eine kahle Wand gerichtet

auf eingebrannte Schatten,

erstarrte, die nicht tanzen
(nicht einmal auf der Stelle)

stoßen einen greisenhaften Sermon

aus – welkes Blattwerk

das sofort zerbröselt, berührt es

eine warme Hand

den altbekannten Kehrreim

zerkauten, hochgewürgten

Meinungsbrei

Und halten sich für frei

 

Ach Mensch,

du Zinnsoldat

der ausgehöhlten Worte!

Ein jeder sieht,

dass du dich nur

in deinen Ketten fläzt!


Ach gäb es einen Gott

er lachte, weinte



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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (14.10.25, 16:10)
Ich habe ja keine Ahnung was ein Gott ist, nicht die geringste, und einfach irgendwas zu glauben, erscheint mir in Anbetracht der Vielfalt, der Schönheit und Stimmigkeit des Ineinander Greifens des mich umgebenden Raums, der mit irrwitziger Geschwindigkeit durch Weiten rast die ich mir gar nicht vorstellen könnte, einfach unangebracht, trotzdem oder gerade deswegen gefallen mir diese Zeilen

 dubdidu meinte dazu am 14.10.25 um 18:49:
Vielfalt, der Schönheit und Stimmigkeit des Ineinander Greifens des mich umgebenden Raums, der mit irrwitziger Geschwindigkeit durch Weiten rast
Ich wünschte, obiges würde wie auch die Widersprüchlichkeit, das sich Abstoßen, die Unstimmigkeit, selbst wieder zum Gegenstand der Kunst, es gibt der Möglichkeiten immer noch unendliche, sich künstlerisch gerade damit zu befassen!

 Jack (14.10.25, 16:13)
Was er täte.

 dubdidu antwortete darauf am 14.10.25 um 18:51:
Und beides in Güte.
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