Als Kind lebte ich mit meinen Eltern, meinem Großvater und meinen zwei Brüdern in einer miittelalterlichen Altstadt einer kleinen Hafenstadt an der Ostsee. Der Strand war nur zwei Fußminuten entfernt. Das Haus meines Opas, in dem wir wohnten, stand in einer Straße, welche von vielen Handwerkern bewohnt war. Ein Schmied, auch Hufschmied, ein Tischler, ein Boettcher (Fassbinder), ein Ofenmacher (Töpfer) und ein Maler, der mein Opa war. Sie alle hatten ihre eigene Werkstatt. Dann gab es noch in unserer Straße einen Konsum, einen Milchladen, eine Bäckerei mit Zwillingen, in welcher der Schwanenvater immer mit dem Fahrrad das Brot für seine Schwäne abholte, einen blinder Höker (mit Kramladen), der Klaviere stimmte, einen Tischler, einen Altenstift und ein Gemüsegeschäft. In der Fortsetzung der Straße stand eine Fischräucherei aus rotem Backstein, in einer Perallelstraße ebenso und in der anderen Parallelstraße war der Hof zu einer Drogerie, deren Besitzerin eine Freundin meiner Mutter war namens Tante Muschi. In einer Querstraße gab es einen Kindergarten, in dem schwarze Pädagogik praktizert wurde und es gab ein Haus, in dem eine Leichenwäscherin wohnte. Die meisten Querstraßen endeten mit -gang und der letzte Gang hieß Schnittersgang. Hier befand sich das Bekleidungsgeschäft eine Schulfreundin von mir. Ich ging jeden Tag nach der Schule mit zu ihr und meine Mutter merkte es nicht, weil sie meinen Stundenplan gar nicht kannte.
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