Bengalisches Feuer

Prosagedicht zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  kirchheimrunner

Sanft wogte das taunasse Schilf im Wind
Im Dorf balgten sich Hunde
um Fetzen von blutigem Fleisch

Spät kehrten die Jäger heim in ihr Dorf
sie wärmten sich am Feuer.
Speer und Lanze
Pfeil und Bogen
legten sie beiseite
Heiße Funken sprühten blau und gelb -
Kupfergrün schwärmten sie zum Himmel

Über der sinkenden Sonne
die im Abendrot glühte
ruderte ein Fährmann zur Nacht hinüber.

Schwäne zogen den rot brennenden Wolken entgegen
Lichter flammten am Himmel auf
blinkten im dunklen Blau
so weiß, so hell
dass du dachtest,
es seien die Sterne
die neu geboren sind.

Vergeblich hebst du dein Kleid
deine Schürze aus Bast
um damit das leuchtende Gold zu fangen
dass der Himmel regnen wird
in dieser Nacht.

Träume nicht!
schau nicht hoch zum Mond.
Keine Sterne leuchten so hell
Ich sage dir,
das Leuchten, das Schimmern und Glitzern
dort über dem Horizont
es sind nur die Augen eines wilden Tieres
das durch die Nacht streicht
um ein Mädchen zu suchen,
damit er es zu Boden zwingen kann
um sie zu besitzen.

Bleib in der Hütte
mein Kind,
mein Mädchen
bleib in meinen Armen
bleib bei mir.
und stirb!

© Hans Feil, 27. Februar 2006


Anmerkung von kirchheimrunner:

Ich danke insbesondere einer gewissen Andrea, die für diese Verse Inspiration und eine ganz liebe Ratgeberin war. Sie wird mir vielleicht nicht böse sein, wenn ich ihr dieses Gedicht widme.

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Kommentare zu diesem Text

Panselino (23)
(06.03.06)
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 kirchheimrunner meinte dazu am 07.03.06:
Liebe Panselino: ich freue mich ganz besonders für deinen Kommentar.
Ja, du hast recht. Es wird die Liebe (die vielleicht falsche) Liebe von einem Vater zu seiner Tochter beschrieben. Er nimmt lieber in kauf, dass sie in seinen Armen stirbt, als sie ihrer Sehnsucht, ihren Träumen und auch ihren Abenteuern folgt. Er warnt sie. Er weiß es sicher, dass es keine Sterne sind, die sie sieht, er weiß auch, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Er liebt sie. ... kann sie nicht loslassen. ... Er hat Angst, sie an einen anderen Mann zu verlieren.
urbinia (49)
(07.11.06)
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 kirchheimrunner antwortete darauf am 07.11.06:
Ja, es ist die Vater Tochter- Beziehung - die es mir angetan hat.
Auch wenn der Ort der Handlung in Indien spielt, auch wenn vieles exotisch anmutet. Es ist ein sehr persönlicher Text. Ich selbst habe ja 5 Töchter..
Zeluar (25)
(07.02.07)
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 kirchheimrunner schrieb daraufhin am 10.02.07:
Uhhps,

du hast genau verstanden, was ich mit meinem Gedicht meinte. Ja, es ist die "gewalttätige" Seite ders Mannes gemeint....
Dank dir ganz herzlich für deinen Kommentar...

L.G. Hans
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