Alle 591 Texte von nautilus

sie steht auf meinem Esstisch stachellos und schmerzhaft beobachtet mich beim Trinken ich nehme sie samt Vase werfe sie gegen die Wand Scherben sind das Resultat Scherben und ein Wasserfleck der von nun an deinen Namen trägt

auf unsicheren Füßen längst in einem Film aus Angst Zorn und hundertachtzig Sachen brate ich mir ein Spiegelei viel zu hoch oben in meinem Kuckucksnest es mangelt mir an Bodenhaftung

ich wollte Schiffsreisen machen auf Büchern mindestens einmal um die Welt hab mich verzettelt bin hängengeblieben an Lesezeichen und zu viel Literatur die sich mir verschließen sollte wie die Grenzen einer Diktatur hinter denen es brennt

auf meinem himmelblauen Fahrrad war ich den Wolken nahe lernte das Fahren ohne Stützräder im festen Glauben dass du mir Halt geben würdest Vater ich schreibe diese Zeilen in die Kreise die ich einst unter deinem Schutz zog Danke

Licht fällt auf den Esstisch ich sitze aufrecht des Stolzes wegen blicke nach links auf deinen leeren Stuhl du siehst mich an bist kilometerweit entfernt beim Frühstück mit deiner großen Liebe und ich kaue Akzeptanz

Unweit vom Kern wo die Natürlichkeit dir zum Verhängnis werden kann steht er an seiner Haltestelle verpasst mehr noch abgefahren bewahrt er sich sein verrücktes Lachen den Sommer den Winter zwischen Hitze und Eiseskälte kreuzen sich nicht...

der Waggon hält zwischen zwei Stationen genervte Blicke kommentieren die Durchsage eines Feuerwehreinsatzes irgendein Leben aber meine 15 Minuten

sitze auf der Treppe den Faden zwischen den Zähnen will mir eine Gondel weben einmal noch über den Gipfel sprechen dann die Lawine nehmen

Werde das Sofa nehmen untertauchen gelegentlich einen Schluck machen bevor ich mit den Walen an die Oberfläche komme kurz winken lächeln und grüßen wieder verschwinden 600 Meter tief im Bermuda

Ich schreibe Briefe an mich selbst nahezu unleserlich mit viel zu großen Abständen zwischen den Worten irgendwann werde ich sie verstehen diese brüllenden Lücken dann bist du vermutlich tot nicht aber die besagte Stille

zupfen wir der Libelle die Flügel setzen wir den Igel auf die Insel im Kreisverkehr alles ist erlaubt wenn es uns schlecht geht und es verdammt nochmal Frühling ist denn lieben werden die anderen

wenn ich hier / lange genug sitze / vergesse ich / alles um mich / die Dinge / werden kleiner / Probleme wirken / irgendwann nichtig / bis ich in / der Spalte zwischen / Lehne und / Sitzkissen / ein winziges / Stück Mut finde /...

ohne jede Inspiration sitzt du da zündest dir statt Frühstück eine an und hoffst auf ein Wunder Worte aus dem Irgendwo die dich beflügeln dir einen Sinn geben eine Berechtigung die eigene Mautstelle deines Daseins zu passieren und es...

spieße mich auf an den Dornen der Vergangenheit ich bin das Dickicht auf meinem eigenen Weg durchs Unterholz in Himmelsrichtung Lichtung auf alten Lebenslinien verliere ich die Orientierung

an spiegelscherben geschnitten. satzfetzen hängen mir vom körper und während ich versuche dieses buch nicht aus den händen zu legen verliere ich den boden unter meinen füßen. auf den rücken und nicht aufs gesicht fallen will ich. mein...

Über einer viel zu kleinen Tasse sitzen, in den Schlieren verbrannter, gemahlener Bohnen nach Zeichen der Zukunft Ausschau halten. Bis hierher konntest du die letzten Wochen laufen, fliehen vor deinem Antlitz. Nun blickt es dich entgeistert von...

irgendwann ist es soweit der Kardiologe schickt dich zum TÜV / Untauglichkeit wird dir attestiert und du denkst endlich das Lügen hat ein Ende / mit einer Schweißnaht entlang des Brustbeins ist es getan / du fühlst dich zwar mechanisch nur...

Ein erster Blick in meinen Badezimmerspiegel hält mir die Nagelfeile an die Netzhaut. Sprichst du von gestern aus zu mir, richtest dein Wort an Bartwuchs und die neuen Falten: "Gib mir dein Herz und sprich rein gar nichts!" Und gegen...

ich wollte es / mir nicht eingestehen / dachte irgendwann / hätten wir es geschafft / (erst Schlag / dann Bruch / dann Splitter) / sie sagen Scherben / bringen Glück / aber was kostet / so ein Badezimmerspiegel /

Dann soll es so sein, dachte er und war einfach nur froh, high zu sein. Er blickte aus dem Fenster, stieg in den kleinen Wagen am Himmelszelt und fuhr rückwärts in der Zeit in den Uterus seiner Mutter. Es war wohlig warm wie auf Morphinen. Er...

Ich sah ihn an, er lag auf dem Spitalsbett und war nur noch Haut und Knochen. Sein Körper war von Krebszellen zerfressen und das Leben schien schon lange aus seinen Augen entwichen zu sein. Wer war dieser Mann, den ich als meinen Großvater...

Love me tender, love me sweet Never let me go You have made my life complete And I love you so Love me tender, love me true All my dreams fulfill For my darling, I love you And I never will

zwischen Neonlicht und Schwere bahne ich mir meinen Weg nach Hause verkrieche mich Schlage die erste Seite auf: "Gott ist tot" als wollte mir da jemand einen Antrag machen

stille die hundert quadratmeter füllt heute nacht lasse ich die wohnungstüre offen vielleicht bricht jemand ein

die Bilder auf der Zigarettenpackung inspirieren mich weiß ich bin schneller als jedes Lungenkarzinom doch heute ist geschafft ein Brandfleck mehr auf dem Kalenderblatt

Danger Dan meint, es könne ihm nichts passieren. Während sich der Refrain seines Songs in meine Gehörgänge gräbt, brüte ich in der Hochsommerhitze Wiens, auf einer Bank, am Ort des Ausgangs meiner Träume. / Vor mir auf dem leeren...

zwischen Spinnweben und leeren Flaschen keiner mehr da reiße die Fenster auf nehme den Vorschlaghammer vernichte die Sorgen schlaflosen Nächte die Abhängigkeit

lungenzüge in der kälte auf der suche nach der rettenden entzündung. ich rudere im tintenfass und komme auf den hund. keine wortspende für den studierten leser. zwischen den zeilen mach ich den türsteher. du nicht. der laden ist voll.

gerade etwas organisches ins Waschbecken gehustet morgen dann Vitamintabletten für kräftiges Haar und schöne Nägel für heute ist's genug gestorben beim Exhumieren werden sie feststellen Seitenschläfer

vor meinem Fenster / fällen sie / Bäume / in mir fallen / ihre Äste / ins Leere / hier am Tisch / mit Dezember / der Dirne / schütte ich / Espresso auf / frisch geöffnete / Wunden /

Ich will feiern, aber fühle mich nur als hätte ich das alles gar nicht verdient. Packe den Vodka wieder weg, weil auch keine Lösung. Schuhe anziehen und los. Einfach gehen. Heute Abend nehme ich jede Gasse die ich noch nicht kenne. Nach einer...

heute bin ich neben der realität aufgewacht. kalt und bläulich lag sie da, versperrte mir den weg aus meinem bett. ich schob alles beiseite und stieg mechanisch in die hausschuhe. kaffee und zigarette wiesen mir dir richtung ins freie. die...

ich Schnaps du Tegel nein kein Drama nur 33 Prozent mit Thomapyrin und Magenschutz sprich Kinderkacke so soll es sein alles Teil der Show sagen 47 Prozent von mir 21 Prozent befinden sich bereits im Landeanflug Richtung Küchenboden

meine Gedanken in den Scherben dieses unversehrten Glases entsetzlich kalt fällt erster Schnee auf die sterbenden Magnolien im Innenhof

fühle mich wie ein Goldfisch auf Reisen im Pazifik hinter dem Schutz des runden Glases durch dessen feine Haarrisse langsam versalzener Erwartungshorizont dringt

Mein Herz steigt in die S-Bahn. Ein Sitzplatz gegen die Fahrtrichtung am Fenster. Koffein zum beleben, ein Blick in die Zigarettenpackung. Der Tag kann kommen. Sein Arbeitsweg, die sichere Schiene vorbei an den Junkies vor dem Hauptbahnhof, den...

sie sagt, unter dem asozialen kern wäre ich ein einhorn. jedenfalls bin ich vom aussterben bedroht. gestern traf ich einen bisam am bach. er sprach ruhe und stromaufwärts zu mir, doch ich rieche das ende des regenbogens vom sofa aus und...

schleiche mich nach der ersten Zigarette zurück in deine Wohnung lausche und deine Atmung ist immer noch regelmäßig ziehe mich wieder aus gehe ganz behutsam zurück ins Bett nur da neben dir liegen verstehen dass alles einfach schön ist

in der Sofaspalte / will ich versinken / schäme mich ob / meiner Unfähigkeit / die Frage zwischen / wollen und können / ist mir nicht / zu beantworten / wie gelähmt liege ich / auf Kunstleder / die Gliedmaßen lang- / gestreckt wie...

liege in einer 1m40 breiten ameisenstraße. der versuch zu schlafen jagd den versuch zu schlafen. der mann im mond ist auf chemie, trägt eine sense und sieht knöchern aus. ich will eine gute nacht geschichte, doch sie zieht sich in die...

Next Level. Meine Moral entwickelt sich mit den Schritten die ich vorwärts komme. Irgendwo zwischen Hornhaut und vergilbten Verbandsmaterialien verorte ich ein voranschreitendes Seelenleben, ziehe mir die Kieselsteine aus meinem Fleisch. /...

morgens ist da / kein Schwarz / im Dunkel / mit der Amplitude / auf Norden / dann setze ich / Schwerpunkte / in die Schwerelosigkeit / hoffe dass sie / mich tagsüber wappnen / gegen den Abtrieb / meine Zweifel / den ständigen Fuß ...

aufs Glück warten / ihm schon einmal / den roten Teppich / ausrollen / das mache ich / und durchhalten / innehalten / behüten / was wir geworden / sind /

Ihre Tentakel reichen bis tief in die Nacht, umklammern mein Unbewusstes, füllen meine Träume mit Kontrollverlust. So sitze ich morgens, beim ersten Kaffee und einer Zigarette und nähre das schwarze Loch in meinem Inneren mit destruktiven...

die regentropfen auf der windschutzscheibe des linienbusses leiten die nacht ein. ich weiß nicht wo ich stehe, wie mir ist, fühle einfach die gleichmäßigen vibrationen des frontantriebes unter mir. ein schuss whiskey, oder vodka, oder liebe,...

Die Frau gegenüber teilt stumme Momente mit mir. Wir altern beide im Schritttempo. Gegen 18:00 durchbreche ich das Halbdunkel der Wohnung mit dem ersten Glas. Wärme in destillierter Form. Entgegengesetzte Bahnwaggons brachten mich hierher. Top...

wieder ein Tag / der sich auf / seinem Weg durch / die Sanduhr / an mir / wund gerieben hat / samtene Abendstunden / bedecken sein / frei liegendes / Fleisch /

stets der eine / Punkt zu viel / dieser Gedanke / gar ein Nachsatz / plötzlich zeigt / etwas in dir / auf dich / grenzt dich erst aus / umzingelt dich / wirft dich zu Boden / tritt auf dich ein / dann bist du unten / bleibst dort /...

in die kiste mit meinen gefühlen packe ich liebes- und abschiedsbriefe wunschzettel memoiren wenn ich zuklappe geht alles auf stand-by

das Klicken / des Feuerzeuges / drängt letzte / Traumsequenzen zurück ins / Ungelebte / ein erster Zug / vom Abstellgleis / überrollt meine Gedanken / dem Zeitplan stets / knapp hinterher / durchbreche ich Zweifel / schiebe den Nebel...