Alle 591 Texte von nautilus

sie sagt es hätte mir an nichts gefehlt aber davon hatte ich genug habe es angespart investiert in Selbsthass Zerstörung und überschrittene Grenzen

eine dunkelrote Blätterflut reißt mich mit Eintritt frei doch unfreiwillig in den Limbus des Novembers

messe das Leben / am Kaffeerand / von gestern / schenke exakt nach / damit etwas bleibt / wie es ist / und der Würfelzucker / zieht feine Kreise / langsam / ebben sie ab / an meiner / Herzscheidewand /

will prügeln schlafen in den Arm genommen werden drehe Runden durch den Bezirk der mich einfach nicht verrecken lässt und ritze Todestage in die Baumrinden am Bach

woran es fehlt / fragst du und / deine Authentizität / schlägt Wurzeln / in meinem Herzen / ich lüge sage / an nichts / ersticke stumm / an einer Blüte /

gestrandet in irgendeiner Bucht kein Elfenbein nur ein Restleben am Buckel wird klar Hilfe ist in jeder Sprache ein Fremdwort

eines Tages / werde ich / das alles / hinter mir lassen / alles daran setzen / dass sich die / Geschichte nicht / wiederholt / und es wird / Drachen und / DrachenbezwingerInnen / in meinen Büchern / geben / bunt illustrierte /...

fossile Worte / finden ihr Echo / scheuchen die / Krähen in mir / auf / sie werden niemals / weiterziehen / setzen sich mir / anderswo / ins Haupt /

in dysphorischen Farben verdaue ich unsere Gezeiten auf Leinwänden gemalt bist du Boden Verwundbarkeit halogenstes Gestirn es ankert dein Portrait stur vor Somalias Küste

gleiten langsam geschmeidig über das Antimärchen nähern uns dem Streifen den du am Horizont da angetackert hast denn Hände finden sich im Freiflug nach dem Druckausgleich

ich sammle / klebe mich / schleppe mich / zum Jahrmarkt / hoffe auf / den Pfandbon / eines kaputten Lebens /

mein Teerkleid mit Pfauengefieder hält den Tränen stand die Thermik der Hölle gibt mir Auftrieb und im Rückspiegel geht der Halbleermond in Flammen auf

nun haben auch / die Worte mich / verlassen / es bleibt ein / vertikaler Pinselstrich in / Stärke 5 / denn zwischen Flügelschlägen / lerne ich immer noch / das Fallen /

irgendwas geht vor da draußen 1000 kleine Worte schöne traurige Dinge Verträge mit dem Teufel das Kleingedruckte hält die Welt zusammen

gekonnt hast du dir die Fantasie weggestreamt Terabyte über Terabyte an nacktem Fleisch hat dir die innere Netzhaut zerfetzt jetzt sitzt du da mit Nikotinpflastern auf den Augen wünschst dir so etwas wie Maß und die Zeit zurück in der der...

Gefühle / halten Dankesreden / spucken im nächsten / Moment von der Bühne / ich sitze / handlungsunfähig in / der ersten Reihe / verfangen in / Theorien von einem / selbstbestimmten Leben /

Leim und Holzabfälle darüber mattschwarzes Furnier man rechnet nicht mehr mit Mahagonitischen und Silberbesteck aber drei freie Plätze gab es gratis

Stacheldraht und Fallobst zeichnen ein Bild von einem Hektar intergenerationalem Brachland hier gären sie die faulenden Traumata veredelt und gestützt von Schweigen Scham und Sozialisation sortenrein und therapieresistent aber so verdammt gut...

im Spätsommer auf der Parkbank im Dunkeln genieße ich den Ausblick unter der schwarzen Kapuze und die Zigarette zwischen meinen Fingern erträgt mit mir die Stille im Innern gemeinsam lachen wir dem nahenden Herbst ins Gesicht

traue zu denken / was denn wäre / wenn die Menschen / aus der Ukraine / Muslime wären / mit der Zeit / könnte sich so / mein mittelmäßiges / Wahrnehmungsvermögen / verbessern / doch Gott sei Dank / mein Leben war / zu wenig um...

Am Boden zwischen weißen Betonbauten die wie Elefantenfüße auf meinem Herzen thronen, zahle ich die Erbschuld in Form einsamer Stunden zurück. In meinen geduckten Gang vermummt, verliere ich den Verstand, den Blick starr auf den Boden vor mir...

manchmal musst du die Melancholie heftig verprügeln ihr die Fangzähne einschlagen und sie in ihrem Purpur verrecken lassen heute schmücke ich mich mit meinem Schlagring

am rande der resignation klebe ich mein verzerrtes selbstbild die lähmung des verstandes in der ausdruckslosigkeit der augen ich glaube sie waren blau mit grünstich erzähle ich den splittern

ich finde mich wieder in der Einsamkeit einer weißen Tapete knarrenden Stiegen die schuldzuweisend an meiner Zimmertüre vorbeiführen noch heute lausche ich dem Ungesagten sehe die Blicke die mich nicht wahrnehmen hoffe darauf dass morgen mein...

Dann soll es so sein, dachte er und war einfach nur froh, high zu sein. Er blickte aus dem Fenster, stieg in den kleinen Wagen am Himmelszelt und fuhr rückwärts in der Zeit in den Uterus seiner Mutter. Es war wohlig warm wie auf Morphinen. Er...

höre Frequenzbereiche / die es nicht / geben darf / packe das Worstcase / mit meinen / sieben Sachen / breche mit mir / ob seiner Last / begrabe mich / finde kein / OFF /

schon auf dem Weg zur S-Bahn sehe ich statt schwarzen Balken Muster über den Gesichtern der Verzweifelten habe mir Herbstlaub in die Falten um die Augen gesteckt Glücksscheuklappen denn golden ist mein Montag

trage mein / altes Leben in / einer Urne / schreibe auf / Zeilen die statt / nüchtern lieber / tot waren / notarielle Bescheinigungen / meiner Ohnmacht /

lege Schmerzen / über BPM / hoffe auf Narben / auf dem Trommelfell / denn zur Musik / kann ich noch denken / was ich fühle / selbst an damals / Knitter im Herzen / unzensiert /

lass uns darüber sprechen / sagt eine Stimme in dir / und du setzt dich hin / schreibst auf was sie / zu sagen hat / bis dir die Tinte ausgeht / die Finger längst schmerzen / alle anderen Stimmen in dir / endlich zuhören /

Sofort nachdem ich die Bar betreten hatte, fiel mir eine Frau die relativ abseits alleine an einem Tisch, mit dem Rücken zu mir saß auf. Kein Zweifel, das musste sie sein. Sie schien bereits bestellt zu haben, also ging ich zuerst an die Theke...

Ich stand an der Ampel neben dem Landesgerichtsgebäude und blickte an dessen Fassade nach oben. Stellte mir vor, wie es wohl wäre jetzt mit vollem Anlauf vom Dach zu springen, durch die Luft zu segeln und auf dem Boden aufzuprallen. Ich...

Es dauerte einige Wochen bis wir das erste Mal darüber sprachen uns tatsächlich zu treffen. Eines abends lag ich frustriert in der Badewanne und trank meinen zweiten Whiskey. Ich hatte zu dieser Zeit Schlafprobleme und war dabei in die Manie...

an spiegelscherben geschnitten. satzfetzen hängen mir vom körper und während ich versuche dieses buch nicht aus den händen zu legen verliere ich den boden unter meinen füßen. auf den rücken und nicht aufs gesicht fallen will ich. mein...

wir greifen / alle nach / den Sternen / und fassen / ins Leere / sammeln Hass / und Enttäuschung / als Munition für / mentale Krisen / legen den / Beautyfilter / über das Grauen /

einst mit mir / selbst über / mein Rückgrat / gebrochen / nur um den Kopf / aus tausend Schlingen / mir zu ziehen / winde mich als / Natter nun / durchs Leben / hause im Unterholz / meines Bewusstseins / gefüttert nur mit /...

Musik füllt den Raum niemals den Platz im Bett neben mir Kaffee duftet vertraut ich schmecke die Leere in der Luft gleich klopft sie an die schreckliche Ruhe jene ohne Frieden

exe das Glas denke an dich an den Kuss den es nie gab den an der Bushaltestelle du weißt

letzte Rauchzeichen / steigen aus / meinem Inneren / empor / habe mich selbst / in mir ausgesetzt / aufgehört nach mir / zu suchen / den Feuersirenen / gehen die Batterien aus / Bluthunde haben die / falsche Fährte aufgenommen /

Ich sah ihn an, er lag auf dem Spitalsbett und war nur noch Haut und Knochen. Sein Körper war von Krebszellen zerfressen und das Leben schien schon lange aus seinen Augen entwichen zu sein. Wer war dieser Mann, den ich als meinen Großvater...

neben uns stehen / mir selbst keine / Kippe anbieten / am Parkplatz vor Netto / ein knallgelbes Angebot / von Ungelebtem / auf dem Kassenbon: / Prozente + / Restbestände + / Dissonanzen = / (FILL IN THE GAP) / zzgl. MWST /

echte Geister hatten Sex auf der Toilette der Geriatrie ich boxte die Bäume im Raucherhof von 7A vierhundert Liegestütze vor dem rosa Frühstück in meiner geheimen Lade brennen die Hexen noch heute ich seh ich seh was du nicht siehst hinter...

Blut verlässt die Umlaufbahn meiner Gedanken E-mail für dich Email für mich und wieder sprechen meine Eingeweide die einzig wahre Sprache

wünschte ich könnte geradeaus gehen bunt bricht mein Herzziel verschwimmt durch das Kaleidoskop aus Kindertagen

du bist unscharf geworden unbrauchbar in den meisten Belangen hinderlich ich lade dich ein zu gehen zumindest auf Abstand deine Hände aus meinem Leben zu nehmen danke für damals nein zu heute geliebte Angst

der Espresso duftet neben mir auf der Theke die Klimaanlage läuft und gleich bleibt Zeit für eine Zigarette ein ruhiger Sommertag im Buchgeschäft und ich könnte zufrieden sein auf einmal läuft alles nach Plan nur die Pulsuhr blinkt...

mit unserem ersten Löwenzahn begann die Schönheit der Melancholie nun wachsen die Weiden entlang des Tränenkanals dem Fluss zwischen nie wieder und für immer

ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen nein unromantischer ich lebe mein Leben mit wachsenden Ringen Kaffee killt Rilke um 2h54 morgens

was willst du noch / nachts gegen 3 / wenn die Musik / dir die Grenzen / deiner Zelle / ausleuchtet / dort unten am / Grunde des / trostlosen Brunnens / mangelnder Munition / gegen die absolute / Vogelfreiheit / dann bist du / nichts...

neuerdings regnet es Glück ich wuchs im Dreck heran verstehe mich auf den Lotuseffekt