Alle 109 Texte von minimum

der Himmel immer noch grau verbeult / der Asphalt längst wieder / trocken geleckt / und die ganze Straße eine Landschaft / aus missglücktem Abend / in der kleine Scharen von Tonnen / dichtgedrängt beisammen stehen / als simulierten sie / ein...

in dem Moment / in dem der Posteingang aufpoppt / fliehen zwei oder drei Betreffzeilen / Richtung Junk-Ordner / wie von plötzlichem Licht gescheuchte / Insekten / die ihre fragilen Botschaften / hastig bergen möchten / vor der Drohung eines...

die schmale / langgezogene Linie / die quer durchs Blau / zwei isolierte Wolkenhaufen zu verbinden scheint / droht wieder und wieder / ausflockend zu verblassen: / leicht versetzt / wird sie jedes Mal / gerade noch rechtzeitig erneuert / vom...

kurz nachdem der Sommer starb / verschwanden auch seine intimsten Geschöpfe / die winzigen schwarzen Fliegen / die sich so gerne / auf den Rändern gespülter Joghurtbecher niederließen / (schön zu glauben / sie siedeln jetzt / mit der...

mit hastenden / ungelenken Fingern / hat irgendjemand dem Auto / das vor meinem Fenster parkt / etwas in die dünne Frostschicht / auf der Kofferraumhaube gemalt: / ein Herz / vielleicht / oder ein Paar Fledermausflügel /

Gold auf der Flucht / plötzlich scheibenfüllend / strahlend blind / und wie mit dem Rücken zum Dunkel / des Hausinneren: / der Sonnenuntergang / gespiegelt / im Fenster gegenüber /

verquere Poesie der Eierschalen / ganz oben im Abfalleimer: / feucht glänzendes Innenweiß / das das bröckelnde Grau von Zigarettenasche / wie einen beschämenden Schmuck empfängt /

ein Brüderpaar grüner Tonnen / stoisch der Straße zugewandt / errichtet / ohne hinzusehen / einen gemeinsamen / seitlichen Schattenobelisken / auf dem brüchigen Muster des Bürgersteigpflasters /

Wolken legen ihre schmalen / durchscheinenden Leiber / knapp über den gläsernen Türmen der Stadt / ins Blau /