Alle 10 Texte von Odine

Diamanten kullern / blasse Wangen hinab / haltlos in die Tiefe fallend, / um voller Sehnsucht / die Tränenpfütze zum Beben zu bringen. / Eibennadeln wispern mir / einen Abschiedsgruß entgegen, / höre ich dazwischen leise den Klang / deiner...

Hemisphären / zu zwei Mühlsteinen / verwandelt / bleiern schwer / in meinem Kopf, / gnadenlos / aneinanderreibend / bis Vertrauen / als Zweifel / zu Staub / in einem Nichts / zerfällt /

Ich pinsle bunte Schmetterlinge / auf triste Wände / lasse sie ausbrechen / aus den Höllenqualen / der dunklen Kokons / von Erinnerungen / bis ihre Flügelschläge / zu Abertausenden / die Steine der Vergangenheit / ins Wanken bringen /

Rastlos hetzen ihre Daumen hin und her / Im Marathon der Gegenwart / Wortlos / Regungslos / Ausdruckslos / Wie Marionetten / Stehen sie da / Rücken an Rücken / Sind sich nah und doch so fern / Die Sucht der Suche / Opium gegen die Einsamkeit /...

Bunte Wattebäusche tanzen wie flackernde Discolichter / von Raum zu Raum / Quanten schlagen Purzelbäume / wenn oben und unten zu eins verschmelzen / im Rhythmus der Bässe / begleitet von den Kirchenglocken / im Dunkeln der Nacht / wenn...

Angespannt schlinge ich den Schultergurt der auf meinem Schoß liegenden Tasche um meine Handgelenke. Das braune Leder schneidet sich in meine Haut. Ich beobachte, wie mir gegenübersitzend die Klassenlehrerin meines Sohnes einen Zettel aus einem...

„Noch ein Stückchen, gleich habe ich es geschafft“, redete er sich gebetsmühlenartig immer wieder ermutigend zu. Aber er konnte nicht mehr. Sein vor Erschöpfung zitternder Körper verlangte nach einem Moment der Ruhe. Er hielt kurz inne,...

Frisch gesägtes Holz, der erdig modrige Boden, die Pollen in der Luft, ein Artgenosse auf dem Waldweg – / der unverkennbare Geruch des Waldes strömt in meine empfindliche Nase. Es kitzelt. Ich niese. Es ist ein wunderschöner Morgen....

Du zeigtest mir meinen Kampfeswillen, denn ich glaubte bereits aufgegeben zu haben. / Du zeigtest mir meinen Lebenshunger, denn ich glaubte alles satt zu haben. / Du zeigtest mir, was Schmerzen sind und dass sie irgendwann vergehen. / Du...

Versöhnungist der Bruch mit der Blindheit, das eigene Selbst nicht im Gegenüber sehen zu wollenist der Aufbruch zur Erkenntnis, dass die Gleichheit der Masse nicht ohne die Individualität des Einzelnen existiertVersöhnungist der Bruch mit der...