Alle 178 Texte von Kuschelmuschel

Narrenträne Die Zeit des Narren neigt sich ihrem Ende. Sein Spiegel wird ihm langsam blind und splittert. Der Kampf war lang und oftmals auch erbittert und manches Zeichen schrieb er an die Wände. Ja, es ist wahr - er legte oft auch...

Panta rhei (frei nach Rilke) Auch ich - ich fühle manchmal diese Stäbe und sehe hinter Stäben keine Welt. Mir ist, als ob es kein Entrinnen gäbe, als wär’ mein Urteil lange schon gefällt. Ich fühl’, mir...

Triebjagd Kommt ein Mann so in die Jahre noch recht fit - nur graue Haare, hat vielleicht gar abgespeckt, wird er leicht zum Jagdobjekt. Denn freie Männer gibt’s nicht viel, – besonders solche mit viel Stil. In der Kneipe an der Bar,...

Ana-Profil-ysten Gar oft im Net wird spekuliert, wer hinter dem Profil wohl steckt, denn gerne hätte man entdeckt, wer dort verborgen wohl agiert. Es wird dann schnell analysiert, wer insgeheim sich dort versteckt und glaubt, man hätte...

Hexenzauber Herbei ihr Schwestern, wir schließen den Kreis, nach uraltem Ritus auf Meisters’ Geheiß. Heute kennen wir kein Sakrileg, wir folgen wieder dem „Alten Weg“! Wir kehren zurück in jene Zeit, als erstmals wir unseren Bund geweiht...

Seitensprünge Seitensprünge beginnen im Kopf .... ... und gehen dann meistens in die Hose!

Dichterwort Nicht jedes kleine Dichterwort zeugt gleich von Geistesgröße. Manches ließ’ man besser fort zeigt’s doch nur geist’ge Blöße.

Ich wünschte Ihr sprächet jetzt schon über mich so gut, wie Ihr es an meinem Grab tun würdet.

Sapphos Spinnenfäden (oder die schwarze Witwe) Ein Netz, unendlich fein gewebt aus Lüsten und Begierde, in dessen Mitte etwas lebt mit einem Kreuz als Zierde. So mancher schon sich drin verfing, nachgehend seinem Triebe, er letztlich im...

Kranichzug Ich sah den Keil nach Norden zieh’n soeben. Mir schien viel heller als im Herbst ihr Schrei. Ich fühl’, der Winter ist nun bald vorbei und unter Knospen ahnt man neues Leben. Die Meisen zwitschern und die Elstern lästern....

Lebenswind Weht einem der Wind zu sehr in’s Gesicht ... ... hilft es oft sich einfach umzudrehen und schon geht er am A.... vorbei!

Dichtergrippe Ein Dichter, der spazieren ging, sich dabei einen Reim einfing. Seitdem nervt der sein Dichterhirn, rumort und zwickt hinter der Stirn. Er wächst dort zwanghaft und wird groß ... ... er wird ihn einfach nicht mehr los. Er...

Sonnencreme mit Sichtschutzfaktor Ich wär’ so gern die Sonnencreme auf deinem nackten Busen. Dann könnt’ am Strand hier öffentlich ich ständig mit dir schmusen. Auf deiner Haut da könnte ich mich zärtlich dann verteilen und überall,...

Soap 2 Es ist soweit, die Qual hält an. Ihr habt es selbst Euch angetan, denn täglich liefert Ihr im Thread so wie an einem schwarzen Brett, was Eure Eitelkeit gebiert und sich so herrlich persifliert. Mit *grins* und *seufz* und...

Irgendwann Ich weiß, daß du schon lange auf mich wartest! Im Zwielicht - dort am Rande meiner Tage - als dunkles Bild im Schatten eingewoben. Schon öfter griff’st von dort du in mein Leben, doch stets traf einen Andern deine...

Narrenzeit Ich wurde zwar als Narr geboren, doch in der Welt voll eitler Toren ging der Humor mir bald verloren. Besonders jetzt zur Fasenacht wo man den Spaß zum Ernst sich macht und jeden dummen Witz belacht. Da wird zum Ernst die...

1.  Die Loreley vom Baggersee Erlebnisgedicht | 2654 , 6 mit 1 
2.  Loreleys Abschied Erlebnisgedicht | 932 , 2

Sommertraum Auf Waldes Lichtung ganz allein da ruhte ich im Sonnenschein. Und mein Gemüt verträumte sich, als mich so ein Gefühl beschlich, dass etwas dort am Waldesrand sich regte und im Schatten stand. Ganz langsam trat hinaus...

Haare in der Suppe Schon in der Bibel kam die Kraft, die jeden Feind dahingerafft von den langen Männerhaaren, die damals sehr in Mode waren. Ich bin beileibe kein Prophet, doch ahn’ ich schon, wie mir es geht, wenn meine Haarpracht jetzt...

Narrenfänger Wenn ich die alten Märchen lese, da sind die Helden niemals böse! Doch hat das Leben mich gelehrt, im Alltag ist's grad' umgekehrt! Da sind die Bösen stets die Helden. wer “gut” ist, der hat nichts...

Heimkehr ich habe mich .verlassen. trotzdem bin ich .heimgekehrt. in dir

Hundeerziehung Ein Bündel Fell voll Zärtlichkeit, mit Zähnchen - klein und spitz, das kam mir einst ins Haus geschneit und nahm es in Besitz. Mit treuem Blick und Schelmerei tobt’ es durchs ganze Haus ein jeder Schuh war schnell...

Dichtilirium Ein Dichter, der beim Biere saß, sinnierte über Dies und Das. Und daß es doch auf uns’rer Welt nicht g’rad zum Besten sei bestellt. Bejammert ihre Schlechtigkeit und fordert laut Gerechtigkeit. Der Mensch sei...

Der erotische Eiswürfel Ach wär’ ich doch ein Würfel Eis, dann könnt’ ich Dich – wär Dir mal heiß, mit meiner Kühle sanft beglücken und Deine heiße Haut erquicken. Könnt’ Gänsehaut bei Dir erzeugen, am Hals und in den...

Chatgeflüster Bin ich im Chat mal unterwegs, geht’s mir so manchmal auf den Keks. Kaum hab’ den Raum ich nur betreten, werd’ ich um Auskunft schon gebeten: „Wer bist-, Was machst-, Was willst denn Du? Suchst du ‘ne Frau? und wenn -...

Herbstfeuer Und wieder fällt mir Herbstlaub in's Gemüt, läßt mich trotz seiner bunten Fülle trauern. Ich weiß, es kann jetzt nicht mehr lange dauern, bis dieses bunte Farbenspiel verglüht. Und wieder...

Und wieder ... ... nervt mich diese Welt mit ihren Zwängen, in der die Menschen sich mit ihrer Gier immer weiter in den Abgrund drängen. Dann frag’ ich mich: was hält mich hier? Dann ... ... fühl’ ich diesen Stachel in der...

Narrentherapie .... oder die Lit(h)erapeuten Wenn einer in den höchsten Tönen greint, wie schlecht und bös’ die Welt doch zu ihm sei, dann eilen sie in Scharen gleich herbei und helfen jammern, tief im Schmerz vereint. Das...

Platzhirsch Oft ist’s im Chat so wie im richt’gen Leben, ein Platzhirsch macht sich breit auf seiner Lichtung und schaut voll Mißtrau’n scharf in jede Richtung, glaubt jeder würd’ nach seinen Damen streben. Wenn ‘nen Rivalen...

Der Narren Totentanz Auf dürren Feldern, blanke Knochen, der Boden trocken, aufgebrochen das Vieh verdurstet, Frucht verdorrt, Die Dürre trieb den Menschen fort. Kinder hungern, leerer Blick, die Bäuche leer, vom Mangel dick....

Beleidigungen Wer dümmer ist als man selbst, kann einen nicht beleidigen. Wer klüger ist als man selbst, wird einen so beleidigen, dass man es nicht versteht. Wer genauso intelligent ist wie man selbst, wird einen nicht beleidigen.

Reisevorbereitung Ich fühle, es wird Zeit, daß ich mich rüste, für diese Reise ohne Wiederkehr, die lange Fahrt auf unbekanntem Meer. Liegt doch mein Ziel an weit entfernter Küste. Als mich der dunkle Schatten...

Wohin wir geh’n So manchmal quält mich diese bange Frage, diffuse Ängste vor dem letzten Weg. Fehlt mir doch letztlich jeglicher Beleg für das “wohin” am Ende uns’rer Tage. Wenn ich dann leise anzuzweifeln wage das Dogma -...

Friedwald Die Äste kahl zum Himmel aufgereckt, die Borke rissig, silbergrau verwittert, der starke Stamm vom Sturm geknickt, gesplittert, so liegt mein alter Freund jetzt hingestreckt. An seinem Stamm da hab’ ich oft gesessen, erfüllt...

asiatische Umbauanleitung für eine Festplatte Für die Wechsel ein paar Tippsen! Erst mit Knopfe Du mußt knipsen das die Lichte ausse gehen soll Komputer Tisch auf stehen daß Du kannste seh’n hinein wo die Platte feste...

Gefangen in der Stunde Pan’s Im Augenwinkel ahnst du die Bewegung. Hörst leis’, ganz leis’ wie eine Flöte klingt. Und in Dir auf steigt seltsame Erregung. Du fühlst, wie dich ein fremder Wille zwingt. Das Hitzeflirren...

Lebenssteine Ich war gewandert schon den halben Tag, als dort am Waldesrand im Sonnenlicht die wilde Blumenwiese vor mir lag. Die warme Bank lud mich zum Rasten ein und als ich saß, verträumte sich mein Geist. Die Welt entrückte...

Dichterbrett Ein Dichter präsentiert voll Stolz sein Brett vor’m Kopf, aus Lyrik-Holz. Dabei bemerkt er eines nicht: Das Brett behindert seine Sicht! Zwar ignoriert er dies gekonnt, doch engt’s ihm ein den Horizont. Da kommt geschwind...

Friede, Freude, Eierkuchen Friede, Freude, Eierkuchen und eine schöne, heile Welt in der zum Besten es bestellt, ist das, was viele Dichter suchen. Es wird dann mit viel Zuckerguß, Gefühlen, Herz und tränenreich doch voller...

Menetekel Tagtäglich hören, sehen, spüren wir Gewalt! Doch voller Gleichmut dulden wir das böse Spiel. Es scheint als hätten wir noch lange nicht zu viel. Wir helfen gar freiwillig noch beim Machterhalt. Was stört...

Der Dichter und die Muse Ein Dichter träumt vom Musenkuß, glaubt, daß er ständig schreiben muß, damit die Welt doch sein Genie bewundern kann und auf die Knie in stummer Ehrfurcht vor ihm sinkt, was auf’s Papier er...

Sommerfreuden Sonnenschirme, bunte Decken, belegt bis auf die letzten Ecken, ist jede Wiese um den Teich. Das ist in jedem Sommer gleich. Auf dem Wasser Gummiboote grüne, gelbe, blaue, rote Kinderkreischen, Wasserspritzen, auf dem Steg kein...

Seelendunkel Satan, Werwolf, Ghul, Vampir - so nennt Ihr mich, bekämpft mich voller Hass als Bild des Bösen. Durch Krieg, Gewalt und Mord wollt Ihr erlösen. Doch was Ihr tötet ist das eig’ne Ich! Denn Eure Furcht erst - die...

Erntezeit Das Jahr ist reif und trägt jetzt Frucht im Überfluss, es streut die Farbenpracht mit vollen Händen, bemüht sein großes Werk noch zu vollenden, bevor dem langen Schlaf dann Alles weichen muss. Schon deckt der...

So wie dereinst Pygmalion .... Heut’ mal’ ich mir ein Bild von Dir in meiner bunten Phantasie. Dabei seh’ ich Dich nackt vor mir, ganz hüllenlos von Kopf bis Knie. Mit sanften Strichen male ich Dir mein Begehren auf die Haut. Ich...

Die Stunde Pans Der Fischer hatte ihn im ersten Morgenlicht am Strand der Insel abgesetzt. Schweigend hatte er ihm den Rucksack mit dem Verpflegungspaket und Ge / �trän / �ken über die Bordwand gereicht und ihn beobachtet, wie er den Strand...

Kampf um’s „Ich“ Gefangen zwischen Leib und Seele kämpft das “Ich” um seine Existenz. Versucht nach Höherem zu streben und unterliegt in letzter Konsequenz. Was gut und richtig ist, erkennt es wohl, doch stimmt’s mit seinem...

Infladichtion Ein Dichter, den der Vorsatz treibt, die Zeit zu nutzen, die ihm bleibt, der schreibt jetzt täglich ein Gedicht. Jedoch dabei bedenkt er nicht, daß solche Inflationstendenzen die Lesefreude schnell begrenzen. Die Leser -...

Das Leben holt sie alle ein Du fürchtest, daß das Alter Dir den Rücken beugt, daß die Figur nicht mehr dem Ideal entspricht, sich Falten bilden Dir um Augen und Gesicht, kurz - daß Dein Ausseh’n schlicht von Deinen...

Traumzeit Verstrickt in Ängsten fühlst du dich gefangen. Die Fenster deiner Seele wurden blind. Dein Lebensmut erfror im eis’gen Wind. All deine Hoffnung, Träume sind vergangen. In diesem Dunkel suchst du voller Bangen nach einem...