Kurzgedichte

Springt grad frei aus Wolkenenge / springt ein Flöckchen / folgen mehr / fehlen Jubel und Gesänge / vielleicht hört der Mensch auch schwer / Dieses leichte Wirbeln Fallen / in die Richtung Menschenwelt / das gelingt den Schönen allen ...

Ein Dichter neigt zur Übertreibung / Dafür kann er persönlich nichts / Doch die Energie des innren Lichts / Bewahrt ihn nicht vor Abschreibung /

Im Bette liegt ein nackter Arsch / im Meere schwimmt ein Zackenbarsch. / Ein Chef am Schreibtisch fühlt sich wichtig, / doch liegt er da nicht so ganz richtig. / Nimmt man nun jenen Zackenbarsch / und schiebt ihn in den nackten Arsch /...

Sind wir Eins in allen Fragen, / gibt es gar nichts mehr zu sagen. / Das letzte was man geben muss, / mit schönstem Lächeln, einen Kuss. /

Flohrian, ein Tunichtgut / lechzt nach Atzung, giert nach Blut. / Lechzt [jedoch nach Seelenschmaus] / ebenso der Niko Laus. / Flohrian hat einen Quell, / dieser sitzt im Katzenfell. / Niko Laus jedoch erstarkt / von Herz-Blut auf dem...

zwei kurvenglücklichseinund Lichtauf dem Wegper Schienenstreifzu J... /

All den klassischen Poeten / bringt ihr Schreiben kaum Moneten, / nur die progressiven Pöten / kriegen für ihr Schaffen Kröten. /

Aß die Hagebutten / vom Heckenrosen-Strauch / in Westerland auf Sylt / Orangerot die Früchte / die Kerne spuckte ich aus / in hohem Bogen - Juckpulver / (aus “Gabyi's Gemüsegarten”) /

an montagen im winter liegt schwarzer schneematsch vorn in den treppenhäusern / neonlicht sammelt sich in den kaffeetassen / draußen schwimmen gelbe omnibusslichter an den häuserfronten vorbei / es ist wie ein stummes lied in diesen...

Ein Elephant standim ElephantensandSchwang den Rüssel hin und herals ob's ein Pumpenschwängel wärBesser fänd er Strand am Meer /

zwei Luft / blasen / wie wir / zum Himmel / steigend / unsere / Gedanken / Gefühle / und die Zeit / zum Vergessen /

ein Morgen im Friedwald / eine Rede über sein Leben / er blinzelt und lächelt / - wie damals / bevor er sich umdreht / umarme ich ihn ein letztes mal /

Wann darf ich wieder singen / vom Morgenrot, das einen Himmel küsst / und verlegen dabei lächelt, / wenn warm daran die Wangen werden / einen Augenblick nur einmal halten / wie beim Stabhochsprung den Horizont / nicht fallen mit Sternen...

selbst dein / Schatten / blendet / mich / h / e / u / t / e / Nacht, / wie eine blinde / Versuchung / rot ans Licht / gelehnt / J., du schmeckst so gut... /

Ich frage nicht nach. / Bin selten gelaunt. / Ist jemand vom Fach, / dann guckt er und staunt. / Daneben, genau, / steht der Ozelot, / lebt er noch als Frau, / oder ist sie schon tot? / Davor in dem Schilf, / du weißt das nicht mehr? /...

Leichenlyrik ist Poetikwelche todbeschwörend auftrittWasserleichenpoesie ganz speziellinsbesonders auch mit Blumen im KartellBlau die Lippen, wild das Haarim allgemeinen tot. Das ist klar /

auf deiner / Haut / herrscht / tau' / Wetter / in SLOW / Motion / der Hitze / Übertragung: / eine pure / Verflüssigung, Blume… /

I N N E N / zu / gemauert / Vers / schlingt / dich / das: / Geh / heule! / meiner / Worte / Schlag, die Mauer ein! /

Wir zogen Nieten- / hosen an und in der Liebe / das ganz große Los /

Gelernt Boshaftes zu überhören / Gelernt immer wieder zu verzeihen / Gelernt Verletzungen zu deckeln / Gelernt immer wieder zu verzeihen / Gelernt Schmerzen nicht zu fühlen / Für ein Leben zwischen den Stühlen /

Mein Mir Ich Ich / Mir Mich Mein Mein / Mich Mein Mir Mir / Ich Mir Mich Mich /

Ich dichte gern im Wald, dort trotten / dann vor mir manchmal Wildschweinrotten, / die im Gewand aus harten Borsten / das tiefe Unterholz durchforsten. / Kommt hinterrücks jedoch der Keiler, / bricht ganz abrupt mein Sechzehnzeiler /

lass das fenster / einen spaltbreit offen / damit die gedanken / durchziehen können / vielleicht kommt auch einer herein / der von gestern erzählt / und bleibt /

der Dunkelheit / stunden / wir / keine Minute / zu viel, um / zu warten / was dahinter beginnt… /

fallen müssen sie / sagt einer / abgebaut werden / meint ein anderer / geht / auf ihn zu / bis hier / und nicht weiter / rufen / beide / legen / ein paar steine / drauf /

und wieder / fließen / meine / Gedanken / auf die / Wasseroberfläche / verzerren / sich nach dir / und geistern / zwischen / abgestreiften Minuten J. ist überall... /

Nach wochenlangen Regengüssen / saß auf dem Hausdach Heraklit. / Das Wasser von sonst ruhigen Flüssen / riss alles um ihn mit sich mit. / Auch sein Besitz trieb in den Fluten, / das brachte Heraklit Verdruss, / bis, wie Historiker...

Macht / der Krause / eine Pause / vonner Sause / ist er stets / zu Hause / Liebt er / der Banause / seine Frau se / liebt ihn auch / niemals nicht / verhaut se /

So ist es eben / jede Art der Literatur / hat ihre eigene Zeit im Leben / zum Beispiel Liebesgedichte schreibt man nur / solang man jung ist oder schon alt / dazwischen nicht da / liebt man halt /

Der Priester war ganz unbekannt / am wunderschönen Palmenstrand. / Was er dort tat, war vielerlei. / Doch bald schon kam die Polizei. /

Vielleicht sinkt alles in Nacht. / Vielleicht bleibt alles in Nacht, / wenn der neue Morgen dasteht und klingelt. / Vielleicht aber nimmt ein unbekannter Gott / die Straßenbahn, den Opernplatz, die vergangen Jahre, das Kind, die Pauke, /...

NAMUSCH / körpersprache II / ~ neunchen ~ / schutzmasken fesselten die hände / innig umarmten sich / die augen / 25.08.2020 /

Der Adler ist perfekt bestückt / mit Flügel und mit Feder, / was nicht nur seinen Körper schmückt, / auch elegantes Fliegen glückt – / und so was kann nicht jeder. / Die Federwaage hebt nicht ab, / sie ist ja nicht beflügelt. / Der...

alles, was du / weißt / starrt / mich / pixelförmig / aus / fremden / Augen an: / Bist du dahinter echt!? /

die plagegeister des sommers / jetzt wie schläfrige geister / sich selbst beinahe wie plage / im november wenn die sonne / und der schweiß / der zu plagenden fehlt / und der nebel die flügel lahmt / leiser und träumend das schwirren /...

Läuft es einmal nicht mehr rund, / dreht er bald am Rad. / Und sein Mangel an Profil, / wird zum Fluch der Tat. /

Geht doch ein Gespenst im Land - / geht im Lande um / Bumm! / Waltet außer Rand und Band - / nimmt den kleinsten Widerstand / Krumm! / Macht die wenigen Gestalten / die ihm was entgegen halten / Stumm! / Fällt so mancher der verwegen ...

im regen suchte ich deine konturen / im schnee deinen tau / zwischen gräsern ahnte ich dich / und im wehen des windes / horchte ich deinem Schritt / ich fand dich im gestein / im zerbröckelten / zwischen mauern / zerschabten / aus den mauern /...

(noch einmal für / Johann Christian Günther 1695 - 1723) / Nun siehst du was du angerichtet. / Ich kann vor Herzensqual nicht stehn. / Hast unsre Leidenschaft vernichtet / im Handumdrehn. / Ich will dich liebend gerne meiden / wo ist es...

Zum abermalsten malein Schafsdiebstahlmachte von sich redenIn Nordfriesland verschwandein 300 Tiere großer Bestandeinfach so und keiner weiß wo /

kein Gang war / schwerer / als / durch das nasse / Feld der liegengebliebenen / HOFFNUNGEN / die wir im / Bombentrichter / des Tieffliegers zurückließen / Anmerkung: inspiriert von dem Gedicht Flucht 1944 von Anton Sterbling, dessen...

Rotreigen / wir / auf deiner / Haut / das / Schweigen / bis zum / Höhepunkt / Schnee / Schmelze / auf dem Weg / m a n c o m e s… /

Nichts zu tun ist auch was machen, / jedoch anders, als gewohnt. / Durch das Hirn gehn tausend Sachen / und der Rest des Körpers schont / sich und bündelt seine Kräfte, / für was Bessres, Gott sei Dank, / als nur Arbeit & Geschäfte...

alles geschieht / auf Knopf / D / R / U / C / K / hinterm / Vorhang / ein / Licht / Streifen / dünner Haut / mit J. als Signatur /

in Gedanken / dreht sich / bei dir / alles / um uns / im Zweigespann / usw. / wie wir / die Landschaft durchkreuzen... /

Der Bock springt zünftig auf die Geiß, / denn er ist ungewöhnlich heiß, / sie aber meckert: "Lass den Scheiß, / sonst brichst Du Dir noch Deinen Steiß." /

Freudig ging er in das Haus, / doch kam er ohne Freude raus. / Die Lust war weg und auch das Geld. / Dies Freudenhaus ihm nicht gefällt. /

Du bist bei mir in mancher Nacht / und alles ist, wie es einst war. / Die Lebenslust ist neu entfacht, / der Tagesablauf sonnenklar. / Wir haben unsren Gang gemacht / entlang der heimatlichen Saar. / Und dann? Dann bin ich aufgewacht. / Und...

Den schönen Schein als Geisel nehmend, / sind sie der Fluch der schlechten Welt. / Sie leben quälend, folternd, hemmend: / Saugnäpfe unterm Miezenfell. / Zerstört nichts Böses so traumatisch, / macht aus dem Leben pures Leid. / Wohl...

ALS AUTOR IST FÜR MICH DIE HEIMAT HIER / AUF KEINVERLAG.DE – NIE KÄME MIR / IN DEN SINN ZU KEHR'N IHR AUCH DEN RÜCKEN / JEDENFALLS KAUM JE AUS FREIEN STÜCKEN... /