beim versuch, ihn neu einzuschätzen, zwischen uns, da habe ich es verloren. es ist mir abhanden gekommen, deshalb bitte, gib es mir zurück. dieses gefühl, etwas einschätzen zu können. beim vorletzten mal war es noch vorhanden.ich habe es noch gekonnt, als ich bei dir war. damals als ich kam, da hatte ich es noch. gutes einschätzungsvermögen besessen. ich war im vollen besitz dessen, dieser meiner schätzkraft,obwohl ich genau weiß, du hasst sie alle. die besitzansprüche meinerseits, aber es war ja nichts gegen dich gerichtetes. ich war dir wohlgesonnen, ich habe schön abstand gelassen. es war eben nur mein gefühl, dass ich schätzungsweise beim vorletzten mal noch hatte. dann bei dir verloren habe. du hast dich berühren lassen von mir. nahe warst du mir damals. berührt, aber nicht nur von meinen händen. nicht nur deine haut damit. nicht nur von meinen worten.auch nicht nur durch meinen mund. ich hatte wirklich das gefühl, ich hätte dich viel mehr berührt als sonst. beim letztenmal, da fehlte es mir glaube ich schon. das ist mir nur nicht gleich aufgefallen, weil die anziehung hin zu dir so stark war. die aufregung die ich bei jeder unserer begegnungen empfinde. das neue an dieser unserer situation, das immer neue daran. das letzte mal war es mit uns fast wie ganz am anfang. gleichzeitig sehr vertraut aber doch auch unsicher. du hast dich wie anfangs auch plötzlich nicht mehr anfassen lassen, was ich nicht verstanden habe. nicht anrühren danach von mir. du bist abgerückt. nicht sehr weit natürlich, nur ein stückchen weit, soweit aber, daß ein gewisser sicherheitsabstand zwischen uns war.. weg von mir. du hast gesprochen, dich unterhalten mit mir, wie sonst nicht. über dinge, die uns beide betreffen. es war nicht sehr viel, aber immerhin. dabei, auf dieser sachlich gewordenen ebene ist dieses gefühl leise fortgegangen. irgendwie irgendwohin zärtlich weggeflattert, verschwunden in einen anderen raum . nur wir beide sind dort im alten raum geblieben, dort wo wir gerade waren. deshalb, bitte hol es mir doch zurück, dieses gefühl, bevor es zu spät ist. denn ich will es halten, gehalten werden davon, gehalten sein, aber nicht fest. nicht nur, hin und wieder, nicht nur für den einen ganz bestimmten zweck als etwas dir nützliches. dir dabei von nutzen sein. aber nicht aus. genutzt aber nicht benutzt, wie diese gelegenheit, die seltene. bei dieser gelegenheit, bitte, gib es mir doch zurück, das gefühl. wenn du es schon nicht brauchen kannst, aber ich brauche es dringend. doch, sonst kann ich nichts weiter. geben, doch, sonst kann ich es nicht. weiterschenken. doch, sonst kann ich nicht weiterglauben. aber daran glauben würde ich sehr gerne, daran, du brauchst mich.
also, bitte gib es mir zurück, dieses gefühl, als hättest du dich minimalst auf mich zubewegt beim vorletzten mal.
als hättest du an deinem alten standpunkt geringfügig etwas verändert, abstand verringert. einen millimeter nur.
auf mich zu.
(c) redangel