Traumflug
Kurzgeschichte zum Thema Traum/ Träume
von tastifix
Verrückt...
Nach dem anstrengenden Arbeitstag lag Martina erschöpft abends im Bett. Sie wühlte in einem Stapel von Reisekatalogen.
„Wo ist denn bloß...?“, murmelte sie da gerade vor sich hin.
„Verflixt, ich hab` s doch da hingelegt!“
Etwas später:
Das Heft über Island hatte sich gefunden. Martina rekelte sich auf ihrem Bett und betrachtete die tollen Fotos. Natürlich ein strahlend blauer Himmel ohne jede Wolken, brennender Sonnenschein, teils mit Schnee bedeckte Berge und die typischen, kargen Täler, die bis zum Horizont zu reichen schienen.
Nicht zu vergessen: Die Geysire, die berühmten heissen Quellen. Waren die einem zu heiß, konnte man sich in unmittelbarer Nähe herabstürzender Wasserfälle in deren Gischt erfrischen.
Martina faszinierte die Wildheit dieser Landschaft, die Weite, in der die kleinen Städte und Dörfer der Menschen sich fast verloren. Sie wünschte sich sehnlichst, eines Tages dort ihren Urlaub zu verbringen. Sie seufzte.
Während sie so gebannt die Fotos betrachtete, schweiften ihre Gedanken in die Ferne. Bald aber siegte die Müdigkeit und Martina schlief ein.
Sie war im Flugzeug.
Draußen in den bedrohlich schwarzen Wolken tobte ein schlimmes Gewitter. Es blitzte und donnerte in einem fort. Die Turbulenzen, die das Flugzeug kräftig hin- und herschaukelten, gewannen mehr und mehr die Oberhand.
Martina saß angeschnallt auf ihrem Sitz. Alarmiert schreckte sie hoch.
„Ich muss ins Cockpit. Wir schweben in Lebensgefahr!“
Es war fast ein Schrei gewesen. Weshalb nur reagierte denn die freundliche Stewardess nicht darauf, die ihr vorhin doch noch so nett einen warmen Becher Tee serviert hatte?
Sie löste hastig ihren Gurt, stand auf und pendelte durch den Mittelgang stolpernd von Sessellehne zu Sessellehne nach vorne.
„Sind Sie wahnsinnig geworden? Gehen Sie sofort auf ihren Platz zurück!“, fauchte die ehemals so nette Stewardess.
„Aber ich bin doch die Co-Pilotin. Ohne meine Hilfe sind wir verloren.“
Entgeistertes Gesicht der Stewardess.
Martina guckte ebenso, allerdings aus einem etwas anderen Grunde.
Sie sah nämlich den Kapitän aus dem Cockpit kommen. Er eilte auf eine Sitzreihe der ersten Klasse zu. Dort saß ein kleiner Junge, so um die sechs Jahre alt, hielt einen Flieger in der Hand, den er dann in wilden Kurven kreuz und quer durch die Luft zischen ließ. Alle Umsitzenden zogen bereits die Köpfe zwischen die Schultern. Mehr war ja nicht drin. Sie waren ja angeschnallt.
„Onkel Kapitän, ich bin auch Pilot, so wie du.“
Der Kapitän lächelte, obwohl er ja eigentlich hatte schimpfen wollen.
„Na, du bist aber ein richtig waghalsiger Pilot. Hast du denn keine Angst, dass dein Flugzeug abstürzen könnte?“
„Nee, aber Du, ja??“, antwortete der Kleine und dachte:
„Endlich wird`s richtig spannend!“
Martina kämpfte sich weiter und weiter durch den Mittelgang nach vorne. Wenn nicht bald etwas geschähe, dann passierte etwas Schreckliches. Deshalb umso fassungsloser warf sie dem immer noch grinsenden Kapitän einen wütenden Blick zu:
"Wie können Sie sich denn hier noch in aller Ruhe unterhalten, obwohl Sie genau wissen, in welcher Gefahr wir alle stecken?!", entrüstete sie sich.
Ohne auch nur eine Sekunde auf dessen Antwort zu warten, drängte sie sich kopfschüttelnd an der gar nicht mehr freundlichen Stewardess vorbei, schubste den da doch total sprachlosen Kapitän grob zur Seite und verschwand im Cockpit - den lauten Protest der Flugbegleiter im Ohr.
Dort blieb sie wie angewurzelt stehen. Ihr Blick ging ins Leere. Wo waren denn all die Schalter und Knöpfe hin, die einfach in solch ein Cockpit gehörten?
"Find`ich die jetzt nicht schnellstens, sind wir rettungslos verloren!"
Verzweifelt tastete sie die Wände der kleinen Kabine ab – nichts. Was sie dabei besonders entsetzte: Da war noch nicht einmal ein Starthebel!
Völlig fertig mit den Nerven plumpste sie auf den Pilotensitz.
Plötzlich wurde es ihr so komisch. Zufällig streifte ihr Blick das Fenster. Sie sah ihr Spiegelbild und erstarrte: Ihr schaute da nicht länger eine normale Passagierin entgegen, sondern eine junge Dame in adretter Uniform.
Blitzartig wurde es Martina klar, dass sie soeben zur Pilotin dieser Himmelsschaukel befördert worden war.
Im nächsten Moment erschienen vor ihrem geistigen Auge der besagte Hebel und die gesamte Anzeigentafel mit all den blinkenden Lampen, den Schaltern und Knöpfen.
Wie selbstverständlich übernahm Martina das Kommando.
„Hehe, Herr Kapitän. Setzen Sie sich und ziehen Sie den Gurt fest. Ich versuch`die Maschine weiter ´runter zu bringen. Wir landen dann gleich!“
„Wiiee bitte??“, stotterte der leichenblass und fiel in den nächst stehenden Sessel..
„Au! Können sie nicht besser Acht geben, Sie Flegel?“, zankte eine junge Dame, auf deren Schoss er gelandet war.
„Entschuldigung. Ich wollte ja nicht...?!“
„Und überhaupt: Was suchen Sie denn hier hinten? Verdünnisieren Sie sich schleunigst nach vorne, bevor ich Sie wegen unterlassenen Rettungsversuches hilfloser Passagiere noch anzeige!“
Wenn Blicke töten könnten, hätte er jetzt mausetot im Mittelgang gelegen.
„Ja, abaa...!“. stammelte er.
„Nix aber! Wer denn überhaupt lenkt denn überhaupt jetzt dieses Ding?“
„Ich!“ bemerkte Martina.
Sie wunderte sich über gar nichts mehr.
Sogar auch darüber nicht, dass einer der besagten Hebel plötzlich in ihrer Hand lag. Je nachdem, wie sie die dann bewegte, drehte sich das ganze Flugzeug einmal um sich selbst oder neigte sich sofort zur Seite.
„Hui, Tante. Das ist ja geil!“, schrie der Steppke. „Geil“ hatte er wohl im Kindergarten gelernt.
„Ich muss die Geschwindigkeit drosseln. Wir müssen ´runter!“, überlegte Martina. Sie tippte mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand kurz nachdrücklich in die Luft. Es klappte. Wieder erwischte sie den richtigen Schalter.
Die Maschine verlor sowohl an Höhe als auch an an Tempo und gondelte nur noch im langsamen Ententanz durch das Wolkenmeer.
Den schweigenden restlichen Passagieren, aber erst recht der empörten Dame, dem immer noch kalkweißen Kapitän sowie dem nach wie vor unbekümmerten kleinen Jungen fielen vor Staunen die Kinnlade herunter.
Niemand sagte etwas, nur der Motor brummte gleichmäßig vor sich hin.
„Tante, wie machst du das eigentlich?“, löcherte sie dann kurz darauf der Kleine. Er hatte sich als erster wieder gefasst.
„Ich weiß es nicht!“, gab Martina ruhig zur Antwort.
„Es passiert einfach so!“
Martina war die Ruhe selbst.
Alles schien ihr so normal zu sein. Sie war Pilotin und gerade dabei, mindestens siebzig Menschen das Leben zu retten. Auch jener empörten jungen Dame.
„Nach unten!“, zischte sie dem nur für sie selbst sichtbaren Hebel da rechts neben ihr zu, während sie ihn nachdrücklich drückte..
„Und zwar vorsichtig, klar?“
Im nächsten Moment dann wunderte sie sich aber doch wieder etwas. Hatte sie jetzt Halluzinationen? Sprach da etwa jemand mit ihr?
„Gestatten: Von Hebel. Ich bin der Geist aus der Flasche. Dein Wunsch ist mir Befehl!“
„Sobald ich wieder da unten bin, geh` ich zu Frau Dr.Dattelbaum!“, murmelte Martina und nahm sich das gleich fest vor.
Frau Dr.Dattelbaum war ihre Hausärztin mit der psychotherapeutischen Tiefenpsychologie.
Es ging ein Zittern durch die Maschine. Ihre Nase trug sie nicht mehr blasiert hoch wie vor dem Gewitter, sondern senkte sie deprimiert gen Erde.
Selbst das Flugzeug schien mit seinen Kabelnerven am Ende.
„Los, Herr Kapitän!“, kommandierte Commander Martina.
„Fix wieder ins Cockpit! Den Rest besorgen Sie!“
Sie dagegen zog die schmucke Uniform wieder aus, legte sie behutsam in deren Bügelfalten gefaltet auf den Sitz des Copiloten, mit ein bisschen Bedauern die schicke Kappe darauf und atmete tief durch.
Sie war wieder eine ganz normale Passagierin.
Fünf Minuten später hatten selbst die bis dato schweigenden Fluggäste geschnallt, dass die Gefahr vorüber war und schwiegen nicht länger. Alles quasselte und lachte befreit durcheinander.
Auch die nun nicht mehr empörte junge Dame, ebenfalls der Kapitän mit erneut frischer Gesichtsfarbe und erst recht der kleine übermütige Junge aus der ersten Klasse.
Die Maschine setzte mit einem letzten deftigen „Rums“ auf dem Boden auf und kam zum Stehen.
Martina wachte auf.
Sie war mit einem heftigen „Bums“ aus dem Bett gefallen und fand sich auf ihrem Teppich wieder.
Nach dem anstrengenden Arbeitstag lag Martina erschöpft abends im Bett. Sie wühlte in einem Stapel von Reisekatalogen.
„Wo ist denn bloß...?“, murmelte sie da gerade vor sich hin.
„Verflixt, ich hab` s doch da hingelegt!“
Etwas später:
Das Heft über Island hatte sich gefunden. Martina rekelte sich auf ihrem Bett und betrachtete die tollen Fotos. Natürlich ein strahlend blauer Himmel ohne jede Wolken, brennender Sonnenschein, teils mit Schnee bedeckte Berge und die typischen, kargen Täler, die bis zum Horizont zu reichen schienen.
Nicht zu vergessen: Die Geysire, die berühmten heissen Quellen. Waren die einem zu heiß, konnte man sich in unmittelbarer Nähe herabstürzender Wasserfälle in deren Gischt erfrischen.
Martina faszinierte die Wildheit dieser Landschaft, die Weite, in der die kleinen Städte und Dörfer der Menschen sich fast verloren. Sie wünschte sich sehnlichst, eines Tages dort ihren Urlaub zu verbringen. Sie seufzte.
Während sie so gebannt die Fotos betrachtete, schweiften ihre Gedanken in die Ferne. Bald aber siegte die Müdigkeit und Martina schlief ein.
Sie war im Flugzeug.
Draußen in den bedrohlich schwarzen Wolken tobte ein schlimmes Gewitter. Es blitzte und donnerte in einem fort. Die Turbulenzen, die das Flugzeug kräftig hin- und herschaukelten, gewannen mehr und mehr die Oberhand.
Martina saß angeschnallt auf ihrem Sitz. Alarmiert schreckte sie hoch.
„Ich muss ins Cockpit. Wir schweben in Lebensgefahr!“
Es war fast ein Schrei gewesen. Weshalb nur reagierte denn die freundliche Stewardess nicht darauf, die ihr vorhin doch noch so nett einen warmen Becher Tee serviert hatte?
Sie löste hastig ihren Gurt, stand auf und pendelte durch den Mittelgang stolpernd von Sessellehne zu Sessellehne nach vorne.
„Sind Sie wahnsinnig geworden? Gehen Sie sofort auf ihren Platz zurück!“, fauchte die ehemals so nette Stewardess.
„Aber ich bin doch die Co-Pilotin. Ohne meine Hilfe sind wir verloren.“
Entgeistertes Gesicht der Stewardess.
Martina guckte ebenso, allerdings aus einem etwas anderen Grunde.
Sie sah nämlich den Kapitän aus dem Cockpit kommen. Er eilte auf eine Sitzreihe der ersten Klasse zu. Dort saß ein kleiner Junge, so um die sechs Jahre alt, hielt einen Flieger in der Hand, den er dann in wilden Kurven kreuz und quer durch die Luft zischen ließ. Alle Umsitzenden zogen bereits die Köpfe zwischen die Schultern. Mehr war ja nicht drin. Sie waren ja angeschnallt.
„Onkel Kapitän, ich bin auch Pilot, so wie du.“
Der Kapitän lächelte, obwohl er ja eigentlich hatte schimpfen wollen.
„Na, du bist aber ein richtig waghalsiger Pilot. Hast du denn keine Angst, dass dein Flugzeug abstürzen könnte?“
„Nee, aber Du, ja??“, antwortete der Kleine und dachte:
„Endlich wird`s richtig spannend!“
Martina kämpfte sich weiter und weiter durch den Mittelgang nach vorne. Wenn nicht bald etwas geschähe, dann passierte etwas Schreckliches. Deshalb umso fassungsloser warf sie dem immer noch grinsenden Kapitän einen wütenden Blick zu:
"Wie können Sie sich denn hier noch in aller Ruhe unterhalten, obwohl Sie genau wissen, in welcher Gefahr wir alle stecken?!", entrüstete sie sich.
Ohne auch nur eine Sekunde auf dessen Antwort zu warten, drängte sie sich kopfschüttelnd an der gar nicht mehr freundlichen Stewardess vorbei, schubste den da doch total sprachlosen Kapitän grob zur Seite und verschwand im Cockpit - den lauten Protest der Flugbegleiter im Ohr.
Dort blieb sie wie angewurzelt stehen. Ihr Blick ging ins Leere. Wo waren denn all die Schalter und Knöpfe hin, die einfach in solch ein Cockpit gehörten?
"Find`ich die jetzt nicht schnellstens, sind wir rettungslos verloren!"
Verzweifelt tastete sie die Wände der kleinen Kabine ab – nichts. Was sie dabei besonders entsetzte: Da war noch nicht einmal ein Starthebel!
Völlig fertig mit den Nerven plumpste sie auf den Pilotensitz.
Plötzlich wurde es ihr so komisch. Zufällig streifte ihr Blick das Fenster. Sie sah ihr Spiegelbild und erstarrte: Ihr schaute da nicht länger eine normale Passagierin entgegen, sondern eine junge Dame in adretter Uniform.
Blitzartig wurde es Martina klar, dass sie soeben zur Pilotin dieser Himmelsschaukel befördert worden war.
Im nächsten Moment erschienen vor ihrem geistigen Auge der besagte Hebel und die gesamte Anzeigentafel mit all den blinkenden Lampen, den Schaltern und Knöpfen.
Wie selbstverständlich übernahm Martina das Kommando.
„Hehe, Herr Kapitän. Setzen Sie sich und ziehen Sie den Gurt fest. Ich versuch`die Maschine weiter ´runter zu bringen. Wir landen dann gleich!“
„Wiiee bitte??“, stotterte der leichenblass und fiel in den nächst stehenden Sessel..
„Au! Können sie nicht besser Acht geben, Sie Flegel?“, zankte eine junge Dame, auf deren Schoss er gelandet war.
„Entschuldigung. Ich wollte ja nicht...?!“
„Und überhaupt: Was suchen Sie denn hier hinten? Verdünnisieren Sie sich schleunigst nach vorne, bevor ich Sie wegen unterlassenen Rettungsversuches hilfloser Passagiere noch anzeige!“
Wenn Blicke töten könnten, hätte er jetzt mausetot im Mittelgang gelegen.
„Ja, abaa...!“. stammelte er.
„Nix aber! Wer denn überhaupt lenkt denn überhaupt jetzt dieses Ding?“
„Ich!“ bemerkte Martina.
Sie wunderte sich über gar nichts mehr.
Sogar auch darüber nicht, dass einer der besagten Hebel plötzlich in ihrer Hand lag. Je nachdem, wie sie die dann bewegte, drehte sich das ganze Flugzeug einmal um sich selbst oder neigte sich sofort zur Seite.
„Hui, Tante. Das ist ja geil!“, schrie der Steppke. „Geil“ hatte er wohl im Kindergarten gelernt.
„Ich muss die Geschwindigkeit drosseln. Wir müssen ´runter!“, überlegte Martina. Sie tippte mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand kurz nachdrücklich in die Luft. Es klappte. Wieder erwischte sie den richtigen Schalter.
Die Maschine verlor sowohl an Höhe als auch an an Tempo und gondelte nur noch im langsamen Ententanz durch das Wolkenmeer.
Den schweigenden restlichen Passagieren, aber erst recht der empörten Dame, dem immer noch kalkweißen Kapitän sowie dem nach wie vor unbekümmerten kleinen Jungen fielen vor Staunen die Kinnlade herunter.
Niemand sagte etwas, nur der Motor brummte gleichmäßig vor sich hin.
„Tante, wie machst du das eigentlich?“, löcherte sie dann kurz darauf der Kleine. Er hatte sich als erster wieder gefasst.
„Ich weiß es nicht!“, gab Martina ruhig zur Antwort.
„Es passiert einfach so!“
Martina war die Ruhe selbst.
Alles schien ihr so normal zu sein. Sie war Pilotin und gerade dabei, mindestens siebzig Menschen das Leben zu retten. Auch jener empörten jungen Dame.
„Nach unten!“, zischte sie dem nur für sie selbst sichtbaren Hebel da rechts neben ihr zu, während sie ihn nachdrücklich drückte..
„Und zwar vorsichtig, klar?“
Im nächsten Moment dann wunderte sie sich aber doch wieder etwas. Hatte sie jetzt Halluzinationen? Sprach da etwa jemand mit ihr?
„Gestatten: Von Hebel. Ich bin der Geist aus der Flasche. Dein Wunsch ist mir Befehl!“
„Sobald ich wieder da unten bin, geh` ich zu Frau Dr.Dattelbaum!“, murmelte Martina und nahm sich das gleich fest vor.
Frau Dr.Dattelbaum war ihre Hausärztin mit der psychotherapeutischen Tiefenpsychologie.
Es ging ein Zittern durch die Maschine. Ihre Nase trug sie nicht mehr blasiert hoch wie vor dem Gewitter, sondern senkte sie deprimiert gen Erde.
Selbst das Flugzeug schien mit seinen Kabelnerven am Ende.
„Los, Herr Kapitän!“, kommandierte Commander Martina.
„Fix wieder ins Cockpit! Den Rest besorgen Sie!“
Sie dagegen zog die schmucke Uniform wieder aus, legte sie behutsam in deren Bügelfalten gefaltet auf den Sitz des Copiloten, mit ein bisschen Bedauern die schicke Kappe darauf und atmete tief durch.
Sie war wieder eine ganz normale Passagierin.
Fünf Minuten später hatten selbst die bis dato schweigenden Fluggäste geschnallt, dass die Gefahr vorüber war und schwiegen nicht länger. Alles quasselte und lachte befreit durcheinander.
Auch die nun nicht mehr empörte junge Dame, ebenfalls der Kapitän mit erneut frischer Gesichtsfarbe und erst recht der kleine übermütige Junge aus der ersten Klasse.
Die Maschine setzte mit einem letzten deftigen „Rums“ auf dem Boden auf und kam zum Stehen.
Martina wachte auf.
Sie war mit einem heftigen „Bums“ aus dem Bett gefallen und fand sich auf ihrem Teppich wieder.