Prinzessin Natali hat Geburtstag

Märchen zum Thema Geburtstag

von  Borek

Es war im heimischen Schloß der Prinzessin schon einige Tage vor dem großen Ereignis zu spüren...... es liegt ein großes Geheimnis in der Luft.
Staatskarossen fuhren aufgeregt die Schloßauffahrt hoch und wieder herunter.

Der hochmützige  Herr aller Küchen und Kellergeheimnisse lies große Kisten und Kästen, Säcke, Fäßer und Tonnen von seinen dienstbaren Küchengeistern in die tiefen der Keller schleppen. “Schneller ihr faules Pack. Übermorgen hat unsere Prinzessin Natali Geburtstag und wir haben noch unendlich viel zu tun. Sputet euch also.
Hundert  Kindergästen kommen mit ihren erlauchten Eltern. Was glaubt ihr Lümmel wieviel Töpfe von feinster Schokolade, von Mandel und Sahne dafür benötigt werden. Und erwische ich einen von Euch, der aber auch nur einen Naschfinger in diese Köstlichkeiten taucht, wird eine Woche bei Wasser und trocken Brot in das Brunnenhaus gesperrt. Daß dort die weiße Frau noch ihre Besuche abhält, ist euch bekannt. Also schneller, schneller, sputet euch.”

Es herrschte einfach eine ungewohnte Unruhe im Schloß und Vater König Uwe der Erste war sichtlich genervt. Er verwechselte immer oben mit unten und vorn mit hinten und sein königlicher Staatssekretär mußte immer wieder ihn auf seine Verwechslungen aufmerksam machen. Genau so oft fragte er seinen Finanzminister "Haben wir denn überhaupt noch so viele Euro in unseren Keller. Mein Gott, Prinzessin  Natalie hat sich hundert Kinder gewünscht und diese kommen mit zweihundert Vätern und Müttern, von was sollen wir das Fest bezahlen?"

“Majestät, kein Problem im schlimmsten Fall nehmen wir bei der Volksbank noch einen dritten Kredit auf unser schönes Schloß auf. Ich habe bereits entsprechende Vorgespräche geführt.”
"Ach, Herr Minister  Steinbrück, ihre Ideen sind immer umwerfend. Irgend einen alten Orden von meinem Urgroßvater habe ich noch. Ist das Fest vorbei, werde ich ihn in Anwesenheit der Ehrengarde ihnen verleihen, Herr Finanzminister”
“Zu gütigst Majestät”

Königin Mutter, war die ruhigste und lies sich von der Hektik nicht anstecken. Warum habe ich König Uwe. Ihre Denken wanderten in die spiritistische Gedankenwelt der Königinnen. Sie versuchte aus den Kartenspiel die Zukunft ihres Lebens zu ergründen und nur nach dem wollte sie sich bestimmen lassen, Geburtstag hin oder her.

Prinz Niclas, der zwei Jahre Älterer, stand natürlich offiziell der ganzen Angelegenheit gelassen gegenüber.
So eine blöde Idee, sich hundert Kinder zum Geburtstag zu wünschen. Typisches weibliches Geltungsbedürfnis.
Hach, was haben sie Prinzessin doch für ein wunderschönes Kleidchen an., ist es von Dior oder Gucci?
Nein, nicht zu glauben von ihrer Hofschneiderin, diese müssen sie mir auch einmal ausleihen. Blöde Kühe.
Wird wieder stink langweilig werden. Dann soll noch getanzt werden? Ohne mich, bin doch kein Gänsehirte. Dies können sich alle aus den Kopf schlagen, nicht mit mir. Und mit diesen Gedanken schlief er ein.

Die Turmuhr des Schlosses in der Heilbronner Straße schlug 12 mal zur Nacht.
Natalis Zimmer wurde durch den eintretenden Mondstrahl in ein magisches Licht getaucht.
In allen Spielzeugkisten fing es an zu rumoren, zu knistern. Geräusche als ob hunderte Spiralen aufgezogen würden. Natali saß erstaunt aufrecht in ihren Bettchen und da geschah es.

Als erstes maschierte eine Kompanie Zinnsoldaten von Niclas im Paradeschritt an Natali vorbei. Der General der Garde salutierte und sagte; “Wir grüßen Dich Prinzessin und wünschen Dir alles Gute."
Es folgte eine Defilee all ihrer Puppen, die lachend ihr zuriefen "Wir gratulieren dir".
Als dritte Gruppe folgten die Plüschtiere. Teddy Muschel, die Hunde Borek, Basil, Wabke, Julchen. Das Kaninchen Basti und Tiger ihre Katze.
Es war ein unbeschreibliches Konzert  mit miau, brum brum und wau wau.

Natali saß in ihren Bettchen und lachte. "Ich wußte ja nicht, daß ihr alle mit mir sprechen könnt".
Nun wollten die Bauklötze und Bilderbücher nicht nachstehen. Sie sprangen aus den Regalen, bauten sich zu Pyramiden auf und die Bücher wedelten mit ihren Seiten.
Alles hatte sich im Halbkreis um das Bettchen von Prinzessin Natali versammelt .

Mit einer tiefen Verbeugung trat der Kasper und der Narr aus dem Puppenspiel vor Natali.
“Geliebte Prinzessin, alle gratulieren Dir, alle lieben Dich und alle wollen, daß du einmal im Leben glücklich bist und einen guten Prinz findest. Wir hier alle, werden dir dabei helfen. Wir werden die Spielzeuge des Prinzen befragen ob, er ein guter Mensch ist, du brauchst nur auf unseren Rat zu hören. Ich persönlich werde ihn auf seine Klugheit prüfen und mein Freund der Narr wird ihn auf seine Weisheit testen. Mit uns kann Dir nichts passieren wir sind in Gedanken immer bei dir. Natali sah gerührt und überwältigt auf ihre liebe Spielsachen. Sie wollte sie gerade in den Arm nehmen, da schlug die Uhr 1Uhr...... Alles lag wieder aufgeräumt in den Regalen und Schachteln. Natali schlief fest und ruhig ihren großen Tag entgegen.

Sieben Uhr in der Frühe weckten schon die königlichen Telefone, nein die  Fanfaren, das schlafende Schloß. König Uwe, hatte schlecht geschlafen, vielleicht sollte er schon heute die Gelegenheit des Festes nutzen und gewisse Interessen, na ja  ist doch legitim, zu knüpfen. Der gesamte millionenschwer Geldadel reiste ja an. Er wußte ja nichts von den Gratulanten dieser Nacht und ihren Rat.
Natali hatte begriffen in Zukunft auf ihre  Freunde der Kindheit zu hören und Verstand bei ihrer Wahl  entscheiden zu lassen und nicht den leeren Geldkeller ihres königlichen Vaters zu füllen.
Es war ein gelungenes Fest, sogar Prinz Niclas tanzte begeistert mit den Mädchen


Anmerkung von Borek:

Königliche Mütter können kleine Prinzessinnen schwer verletzen, wenn sie den Duft der “Zauberglocke Leben” schmecken und diesen höher werten als die Unberührtheit der
Kindheit ihrer Prinzessin

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(25.04.07)
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 Borek meinte dazu am 27.04.07:
Ohmann, Anne!
Deine spontanen Kommentare sind für mich so umwerfend,daß ich zwei ,drei Tage damit SCHWANGER gehe, bevor ich sie bentworte, um den Mut zu habe sie zu beantwoten.
Viele wissen im KV von Deiner dichterichen Klasse, deshalb ist Dein U rteil
von einer besonderen Wertigkeit und dafür danke ich Dir. Die nächste Geschichte ist im 8. Monat der Schwangerschaft, um bei diesen Begriff zu bleine, sie wird vermutlich den Titel haben; Warum streichele ich meien Hund mehr als meine Frau. Ich erwarte wieder aufgeregt Leser.
Ich wünsche Dir eine Nacht aus Deinen schönen Gedichten Ganz liebe Grüße Herbert
seelenliebe (52) antwortete darauf am 28.04.07:
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Esmeralda (45)
(26.04.07)
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 Borek schrieb daraufhin am 27.04.07:
Danke für Deine Empfehlung und Deinen Kommentar. Dies fröhliche Geschichte hat auch einen traurigen Hintergrund und als königlicher Opa steht man hilflos daneben. Ganz liebe Nachtgrüße in die Ferne ,ich hoffe der Wind wird sie Dir übermitteln Herbert d.i.H.g
Amada (38)
(26.04.07)
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 Borek äußerte darauf am 27.04.07:
Amada, Danke für Deinen Kommentar. Er ist immer ein Qualitätssiegel. Herzlichen Dank. Liebe Grüße Herbert

 Rayoluna (08.05.07)
Und wieder hat der Mondstrahl (Ralloluna) ) mit seinem magischen Licht, für ein zauberhaftes Erlebnis gesorgt. Ein wunderbares Märchen, das mich gepackt hat und nicht los lässt. Bildhaft, schön und spannend geschrieben, bin schon auf dein nächstes Märchen gespannt.
Liebe grüße,
Franci

 Borek ergänzte dazu am 09.05.07:
Liebe Franci, ich freue mich, daß Dich meine Geschichte wieder einmal gepackt hat. Herzlichen Dank für Deine Meinung.Liebe Grüße Herbert
PS;
Bei der übernächsten Geschichte wird der Mondstrahl zärtlich die Wellen des Meeres streicheln.
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