Sargmaschine

Gedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  RainerMScholz

Totes Fleisch
in braunen, zerkratzten,
hastig gezimmerten,
rohen Holzkisten
draußen vor der Stadt
wird verbrannt, zerschlotet
durch geheime
Krematorien. 
Maskierte Männer
in schwarzen Lederschürzen schieben
durchschossene Köpfe,
abgerissene Beine und Arme,
schaufeln zerquetschte
Genitalien, geborstene Körper
in glühende Öfen.
Ihre Arbeit
lässt sie kalt,
ihre Stirnen glitzern
vor Schweiß.
In stählernen Wolkenkratzern wird
bedrucktes Papier
hin und her geschoben,
und einsame
Staatsmänner begehen Selbstmord
in dunklen Hinterzimmern.

Krieg
ist überall.
An der Front
ziehen eiserne Männer
in die Schlacht.
Draußen vor der Stadt
werden Orden geschmolzen
in gekachelten Räumen. Draußen
vor der Stadt
steigt schwarzer Qualm
in die Ozonhimmel.
Die Totenkisten
stapeln sich zum Firmament
einer Anti-Hölle.
Der Teufel
betrat die Welt,
um vom Feuer zu träumen.
In blutgetränkten Schürzen
spiegelt sich
Ruhm und Ehre
regenbogennass.
Die Hyäne des Krieges
lacht aus
leeren Gesichtern
gegen das
Universum der Eisernen Kreuze.
Weiße Männer
beherrschen die Erde.
Was du nicht fressen
oder ficken kannst,
schlag tot!




© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

LudwigJanssen (54)
(29.12.08)
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 RainerMScholz meinte dazu am 29.12.08:
Mhm. Muss ich drüber nachdenken.
Grüße,
R.

 RainerMScholz antwortete darauf am 21.06.11:
Nö, ich mag dann doch lieber das ohne scheinheilige Bildungsbürgerkompromisse.
Grüße,
R.
Jack (33)
(25.03.11)
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