Das etwas andere Vorstellungsgespräch
Kurzprosa zum Thema Arbeit und Beruf
von NormanM.
Kommentare zu diesem Text
chichi† (80)
(14.06.09)
(14.06.09)
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Hallo NormanM,
Deine Geschichte überzeugt mich nicht. Eigentlich hast Du alle Zutaten, um eine erfolgreiche Geschichte zu schreiben. Einen Bösen (Meinert), einen Guten (Erzähler) und den klassischen Comeback Kid Plot, der in jedem zweiten Hollywoodfilm erzählt wird: die Vollniete ist, dank irgendetwas ganz, ganz Tollem und Bewunderungswürdigen, am Ende der umjubelte Held und das Kino weint oder lacht vor Glück wahlweise ins Taschentuch oder ins Fäustchen.rnrn Nur, was fehlt bei Deiner kleinen Story, um diesen Taschentuch-Fäustchen-Effekt zu erzielen? Eindeutig ein Held.
Der Erzähler, der Held, droht im Vorstellungsgespräch wie ein wirrer Knallkopf mit Mord und Totschlag, entwickelt so dümmliche Mord- und Rachefantasien, dass es mir beim Lesen schon peinlich wurde. Am Ende bekommt er aber kein buntes Auto mit geräumiger Jacke bestellt, nein, sondern: alles, was er will. Nicht nur das, am Ende darf er dem vermeintlichen Fiesling den Stinkefinger zeigen. Super Sache. rnVielleicht solltest Du einen komplizierteren Plot wählen, weil es Dir immerhin gelungen ist alle Figuren (drei) als charakterlose Kretins darzustellen, die anscheinend allesamt: „Mein Haus, mein Auto, meine Sandburg“ spielen und sich daran ergötzen, sich gegenseitig anzuschmieren. Das eigentliche Vorstellungsgespräch, das den Fiesling Meinert hätte charakterisieren können, ja müssen, dass aber erzählt der Erzähler nicht und deswegen wirkt, sein Aufzählung mit was, und wie er sich auf das Gespräch vorbereitet hätte, auf mich wie billige Schaumschlägerei.
Wenn ich nicht die positiven wie negativen Fähigkeiten des Guten wie des Bösen präsentiert bekomme, wie soll ich Sympathie entwickeln? Der böse Meinert ist fies, weil er am Ende eines Gespräches, was ich nicht kenne, den Bewerber brüsk und mit einem üblen Nachtritt vor die Tür befördern will, der Held wehrt sich, in dem er Drohungen ausstößt, die einem pubertierenden Amokläufer gut zu Gesicht stünden. Meine Meinung? Beide einsperren.rnrnMein Eindruck ist, dass Du eine sehr unausgegorene Geschichte abgeliefert hast. Wenn Du alle beteiligten Personen als mafiöse Gestalten darstellen wolltest, die sich gegenseitig nicht das schwarze unter den Fingernägeln gönnen, ist es mir zu plump, aber wahrscheinlich noch eher zu retten, als wenn Du mit diesem Text versucht haben solltest, Sympathie für Deinen Helden und ein Finale zu bekommen, wo der Leser wie der Held sich daran erfreuen, dass der ausgemachte Bösewicht am Boden liegt. So, wie es hier steht, funktioniert es in keiner Richtung, ist überraschungsarm und unglaubwürdig. Für eine Satire hat es keinen Witz sondern ist verbissen und uncharmant.rnrn Du solltest die Charaktere und den Spannungsbogen noch mal gründlich überdenken.
Gruß
lala
Deine Geschichte überzeugt mich nicht. Eigentlich hast Du alle Zutaten, um eine erfolgreiche Geschichte zu schreiben. Einen Bösen (Meinert), einen Guten (Erzähler) und den klassischen Comeback Kid Plot, der in jedem zweiten Hollywoodfilm erzählt wird: die Vollniete ist, dank irgendetwas ganz, ganz Tollem und Bewunderungswürdigen, am Ende der umjubelte Held und das Kino weint oder lacht vor Glück wahlweise ins Taschentuch oder ins Fäustchen.rnrn Nur, was fehlt bei Deiner kleinen Story, um diesen Taschentuch-Fäustchen-Effekt zu erzielen? Eindeutig ein Held.
Der Erzähler, der Held, droht im Vorstellungsgespräch wie ein wirrer Knallkopf mit Mord und Totschlag, entwickelt so dümmliche Mord- und Rachefantasien, dass es mir beim Lesen schon peinlich wurde. Am Ende bekommt er aber kein buntes Auto mit geräumiger Jacke bestellt, nein, sondern: alles, was er will. Nicht nur das, am Ende darf er dem vermeintlichen Fiesling den Stinkefinger zeigen. Super Sache. rnVielleicht solltest Du einen komplizierteren Plot wählen, weil es Dir immerhin gelungen ist alle Figuren (drei) als charakterlose Kretins darzustellen, die anscheinend allesamt: „Mein Haus, mein Auto, meine Sandburg“ spielen und sich daran ergötzen, sich gegenseitig anzuschmieren. Das eigentliche Vorstellungsgespräch, das den Fiesling Meinert hätte charakterisieren können, ja müssen, dass aber erzählt der Erzähler nicht und deswegen wirkt, sein Aufzählung mit was, und wie er sich auf das Gespräch vorbereitet hätte, auf mich wie billige Schaumschlägerei.
Wenn ich nicht die positiven wie negativen Fähigkeiten des Guten wie des Bösen präsentiert bekomme, wie soll ich Sympathie entwickeln? Der böse Meinert ist fies, weil er am Ende eines Gespräches, was ich nicht kenne, den Bewerber brüsk und mit einem üblen Nachtritt vor die Tür befördern will, der Held wehrt sich, in dem er Drohungen ausstößt, die einem pubertierenden Amokläufer gut zu Gesicht stünden. Meine Meinung? Beide einsperren.rnrnMein Eindruck ist, dass Du eine sehr unausgegorene Geschichte abgeliefert hast. Wenn Du alle beteiligten Personen als mafiöse Gestalten darstellen wolltest, die sich gegenseitig nicht das schwarze unter den Fingernägeln gönnen, ist es mir zu plump, aber wahrscheinlich noch eher zu retten, als wenn Du mit diesem Text versucht haben solltest, Sympathie für Deinen Helden und ein Finale zu bekommen, wo der Leser wie der Held sich daran erfreuen, dass der ausgemachte Bösewicht am Boden liegt. So, wie es hier steht, funktioniert es in keiner Richtung, ist überraschungsarm und unglaubwürdig. Für eine Satire hat es keinen Witz sondern ist verbissen und uncharmant.rnrn Du solltest die Charaktere und den Spannungsbogen noch mal gründlich überdenken.
Gruß
lala
Gesprochen hört sich der Text noch besser an! Danke noch einmal für die tolle Lesung letzen Freitag. LG Sabine