Die letzte Fahrt...

Der einfahrende Zug stand auf keiner Anzeigetafel.
Ein Ziel kannte dieser nicht.

Von woher er kam?
Aus den Welten fern jeder gedanklichen Vorstellungen
des Dies- und Jenseits.

Die Einsteigenden verstanden es nicht,
das Leben erklärt sich selten,
und der Sinn versickert manchmal in Sandbanken,
und manche Menschen rauben sich manchmal
das Elixier ihrer Träume...

So stiegen sie einfach in diesen Zug ein,
gekühlt von fehlenden Armen,
in der Hoffnung,
das Land zwischen den geträumten Wunschmalern
und der funktionierenden Fabrik namens Leben
zu erreichen

Dieser Zug schlich sich in ihre Seelen ein,
leise, langsam, fast unheimlich
und dennoch magntisierend.

Der heisse Dampf der Zugmaschine,
ein Ergebnis verbrannter Träume.

Der Lokführer kennt keine Fotos,
denn er sieht nur die Negative,
die zurückbleiben werden.

Der Schaffner stellt Fragen,
welche sich die Passagiere selbst
nicht beantworten können.

Gefühle setzen zur Beschleunigung
in die Welt des ziellosen Durcheinanders ein.

Gedanken liegen zertrampelt am Boden,
und manch letzte Hoffnung
klammert sich verzweifelt an einen letzten gefühlten Gedanken

Hilfesuchende Blicke schreien
durch die geschlossenen Fenster.

Der Trauersperriegel
hält die Türen verschlossen.

Irgendwo weht ein Duft der letzten Hoffnung
durch ein Abteil,
um dann unter einer Sitzbank kauernd
auf die Erlösung zu warten.

Wo wird dieser Zug überall halten?
Wann wird es heißen:
"Endstation, bitte aussteigen"?

Fragen,
die im Gepäckabteil
zwischen den Koffern einstiger Träume verschwinden. 

Antworten,
welche nur der Lokführer kennt.

Wer auch immer es sein mag.

Im letzten Zug.

Jörg S.