Alte Prinzipien der Geschichtsschreibung

Satire zum Thema Zeitgeist

von  loslosch

Quis nescit, primam esse historiae legem, ne quid falsi dicere audeat, deinde ne quid vero non audeat, ne quae suscipio gratiae sit in scribendo, ne quae [suscipio] in simultatis (Cicero, 106 v. Chr. bis 43 v. Chr.; De oratore)? Wer weiß nicht, dass es die erste Regel der Geschichtsschreibung ist, nichts Falsches sagen zu wollen, ferner nichts Wahres verschweigen zu wollen, keinen Verdacht von Sympathie im Beschreiben aufkommen zu lassen, auch keinen von Feindseligkeit?

Cicero, der große Geschichtsschreiber? Als solcher ist er nicht hervorgetreten. Vermutlich hat er diesen Gedanken beim Urvater der Geschichtsschreibung, dem Hellenen Thukydides (~460 v. Chr. bis ~398 v. Chr.), nachgelesen. Der Nestor - nicht nur der antiken - Geschichtsschreibung hatte diese Prinzipien erstmals in Worte gefasst, die der Neutralitätspflicht und der Wahrheitssuche. Kluge Gedanken zwar von Cicero, doch hier ausnahmsweise einmal ohne eigene schöpferische Leistung. Bei der geringen Auswahl an Schriftdokumenten damals eher keine Seltenheit.

Abschreiben ist in der Moderne jedoch noch mehr verbreitet angesichts ungeahnter, unerschöpflicher Quellen.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(31.10.10)
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 loslosch meinte dazu am 31.10.10:
Zur Bibel: Zahl der Erfinder unüberschaubar. Weißer Mann: Aus Indianer- oder Afrikanersicht (weiße Soutane)? Guido "schreibt" zwar Geschichte, wird aber keine schreiben (Wortspiel).
Jack (33) antwortete darauf am 31.10.10:
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