Machen wir´s den Tauben nach

Glosse zum Thema Liebeszauber

von  loslosch

Quae modo pugna(ve)runt, iungunt sua rostra columbae (Ovid, 43 v. Chr. bis 19 n. Chr.; Ars amatoriae). Tauben, die sich eben noch bekämpft haben, sind (jetzt) am Schnäbeln (wörtl.: verbinden ihre Schnäbel miteinander).

Ob die Naturbeobachtung zutreffend gedeutet wurde, ist noch sehr die Frage. Heftiges Werben suggeriert ein Bild des Kämpfens gegeneinander, selbst wenn es ein werbendes Miteinander ist. Brehm oder Grzimek (Prof. Gritzmeck in der Kindersprache) können wir leider nicht mehr dazu befragen.

Ovid schrieb mit leichter Hand, vermied das Moralisieren und war immer bemüht, die Gewichte nach Geschlecht auszutarieren - damals keine Selbstverständlichkeit. Wenn es thematisch etwas heikel wurde, nahm er Zuflucht zu Beobachtungen in der Natur, wie hier. Augenzwinkernder Tadel an menschlich-allzumenschlichen Attitüden.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (05.12.10)
Das nenne ich mal eine Anregung.
Lieber Gruß, Ira

 loslosch meinte dazu am 05.12.10:
Die Überschrift ist inspiriert von der Csardasfürstin (1915): Machen wirs den Schwalben nach ... :) Lothar

 Bergmann (05.12.10)
Ja, anregend. Aber arg knapp. Die These Werben = Kämpfen und umgekehrt lohnt weitere Vertiefung und Erweiterung.
LG, Uli

 loslosch antwortete darauf am 05.12.10:
Uli, wie recht Du hast! Mein Erinnerungsvermögen würde arg strapaziert. Du bist 4,5 Jahre jünger... Lothar

 Bergmann schrieb daraufhin am 05.12.10:
Ich meine mehr, als du denkst...
Graeculus (69)
(25.08.15)
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 loslosch äußerte darauf am 25.08.15:
so hat es ovid ja nicht gesagt. er hat das turteln der tauben vllt. absichtsvoll missverstanden, wer weiß?
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