Friedrichshain im Fasching (IV)

Text zum Thema Stadt

von  Holzpferd

Ich ganz aus dem Häuschen und ohne Uhr,
ist es die Stunde, wo sich die Hunde bespringen.
Vom Anti-Kriegs-Museum schlägt es fünf
zum eingehausten Märchenbrunnen.

Eine schöne Frau rennt vorbei; und im Dutzend
bemalte Kinder. Meine Liebe hat das Reißen.
Frost ist angesagt und niemand liegt auf der Wiese.
Ein Brief vergessen auf dem Boden meines Rucksacks.

Besteige den Bunkerberg. Von der mächtigen Decke
heißt es: Yuppies jagen. Langsam, ganz gemächlich sinkt
die Sonne zwischen zwei Hochhäuser. Blendend.
Verblitzt finde ich zur Stadt im Finstren.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

LudwigJanssen (54)
(09.03.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Holzpferd meinte dazu am 09.03.11:
Lieber Ludwig,
schön, wieder von Dir zu hören!
Ja, Schmunzeln, auch ab Aschermittwoch!
herzlich wiehert das Holzpferd
Elias† (63)
(10.03.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Holzpferd antwortete darauf am 12.03.11:
Lieber Elias,
ich danke für Deinen Zuspruch in Sachen dieses Textes.
Auch nach einer Woche ist der für mich beileibe kein "Gedicht" oder dergleichen. Der Text ist von mir aus eine Wanderbeschreibung. Zusammengesetzt aus mitgebrachten Wortstreifen, und in der Form eine Art "Formteilschnitzel". Muss man nicht mögen, kann man aber gut in einer Brotbüchse unterbringen.
In dieser Fastenzeit nicht ganz fleischlos, erfreut Dein Holzpferd
Elias† (63) schrieb daraufhin am 14.03.11:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Holzpferd äußerte darauf am 15.03.11:
Danke sehr, huldvoller Elias!
Und dennoch: dieses Gedicht von mir ist kein Gedicht.
Habe ich Dich damit wie gewollt aus Deiner Höhle gelockt.
(Vorigen Herbst war ich in der Höhle des Elias am Berg Carmel. Da war den Frauen so viel Raum abgeteilt zur Andacht, wie den Männern. Anders als an der Klagemauer.)
Zu meiner Lyrik-Position, um Dich noch etwas aufzustacheln:
Was ich selbst kann, sag ich von mir, ist keine Kunst. Und gedicht gehört zur Kunst.
Von dem, was ich gnädig im KV abgelassen habe, könnte "Winterwanderung" ggf. noch am ehesten als "Gedicht" durchgehen.
GeDICHT kommt von dicht. Durch intensivste Verwobenheit sprachlicher Ebenen wird ein Text dicht. Da passt dann kein Messer dazwischen. Bei M. Kundera las ich, dass Gedicht aus dem Blatt Papier hervortreten muss, als sei es schon immer da gewesen. Wie eine gelungene Plastik aus einem Stein gültig hervortritt.
Ich selbst komme irgendwie aus der Collage. Ich sammle in der Umwelt und füge, klebe, zusammen. Aber so kann ich nicht erwarten, ein Gedicht aus dem Blatt zu zaubern.
Hätte ich eine andere Seele, z.B. eine singende, würde mir über das Liedhafte womöglich schon eher mal ein Gedicht geraten.
Ja, ich hätte lieber singend und tanzend gelebt, solche Leute gibt es.
Gehab Dich wohl, lieber Elias.
Dein Holzpferd im Stalle
Elias† (63) ergänzte dazu am 17.03.11:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Graeculus (69)
(16.01.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram