Cascade de Rûne

Gedicht zum Thema Natur

von  Georg Maria Wilke

In schweigender Natur,
Licht und Blattwerk scheint zu schweben,
silberglänzendes Schattenspiel,
goldene Fäden,
fällt kraftvoll rufend
des Wassers raue Stimme,
fängt in kühlen Becken sich
als wollt es der Zeit entrinnen,
um zweifach sich zu stürzen
auf glattpolierten Fels,
den lilienweiße Adern,
gleich gefrorenem Schnee,
durchziehen. - - -
Es perlen seitlich kleine Tropfen,
quecksilbriges Spiel,
auf spiegelglattem Grund
der fernen Tiefe wirbelwindend entgegen, -
ein Derwischtanz,
ein Tanz, der Sinne täubt,
gleich warmen Sommerregen.
Der tosende Laut, ein Echo musiziert,
das Wasserspiel wird fließend klangvoll
sanftes Plätschern,
verschluckt von Strauch und Baum,
die steilen Hang wie Säulen säumen.
Das kühle Nass,
ein Trunk der Götter,
sucht fern von dieser Schlucht,
den Bachlauf sehnend auf,
der sich dem nahen Flusse
wie eine liebende Braut
dem Bräutigam hingibt.
Fallend ins Tal,
verliert die raue Stimme ihre Kraft
und zart flüsternd
schlängelt sich Naiadenelement
den Weg in den Tarnon.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Cascade (frz.) = Wasserfall oder Zirkusclown, der Purzelbäume schlägt.
Cascade de Rûne,
ein Wasserfall nahe der Stadt Florac, in den Cevennen, in Südfrankreich, 10km von Pont-de-Montvert entfernt, mit
einer Falltiefe von ca. 58m, fließt in den Tarnon.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (02.06.11)
Interessante Schilderung. LG

 franky (02.06.11)
Hi lieber Georg,

Das ist ein zauberhaftes Naturgedicht, liebevoll in Wortebesponnen.
War gerne bei dir auf Besuch.

Herzliche Grüße

Franky
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