2. Brief: Synapsenfick und Versprechungen

Text zum Thema Familie

von  Seelenfresserin

Weihnachten ist nah. Ich seh raus, aus dem verschmierten Fenster, ich sollte mal wieder die Fenster putzen, und sehe dabei zu, wie die Stadt ein weiteres Haus abreisst. Es ist nun wirklich beinahe ein Jahr her. Und je näher Weihnachten rückt, umso mehr drückt das Schlechte Gewissen auf meine Synapsen. Wie hieß das Wort nochmal? Ahja: Synapsenfick. Ich merke wie es mich beinahe erdrückt und regelrecht in die Knie zwingt, wenn ich dein Bild ansehe. Du hast am 24ten Geburtstag. Merry Christmas... aber hey, dieses Jahr wird es ohne mich stattfinden. Ich habe mich still und heimlich aus deinem Leben verpisst. Leere Versprechungen stehen bei mir ganz oben auf der Liste. "Ich werd mich jeden Tag bei dir melden! Versprochen!" Eine leere Phrase. Eine Aussage, die weder Hieben noch Stichen trotzen kann. Und Fest ist sie schon dreimal nicht. Es stimmt. Wenn ich könnte, würde ich mich mit Lametta am Weihnachtsabend erhängen anstelle mich diesem schlechten Gewissen auszusetzen. Aber selbst diese ewige Monotonie dieser Gedanken kann ich nicht entsprechen.

Stattdessen sitze ich am 24ten bei meinen Schwiegereltern und tacker mir das seelige Lächeln in meinem Gesicht fest, das damals noch ehrlich gemeint war.

So "Last Christmas" mässig...

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Kommentare zu diesem Text


 franky (02.12.11)
Hi du liebe Seele,

Tjah! Da spricht ein dicker Brocken Enttäuschung mit.
Lege noch ein paar Seufzer unter deinen Text. Bin tief beeindruckt von deinem Brief….

Liebe Grüße

Franky
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