Habichtschrei

Gedankengedicht zum Thema Abgrenzung

von  Isaban

Schwerelos, wie Greifen schweifen,
will ich übers Blaue ziehn,
will, was ferne raschelt, greifen
und selbst Winzigstes erspähn,

wo im grünen oder reifen
Korn versteckte Blumen blühn;
will im Reich der Ockerstreifen
Punkte in den Mustern sehn.

Traurig ist: Die Greifen schweifen
hoch im Blau zumeist allein.
Dort, im Blick von ganz, ganz oben,

wirkt selbst Wichtiges sehr klein.
Wird der Blickwinkel verschoben,
kann das gleich ganz anders sein.

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(12.07.11)
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 Isaban meinte dazu am 12.07.11:
Ja, das glaugen sie anscheinend, ganz gleich, welche Art von Krähen man betrachtet.
Könnte das nicht ein Grund mehr sein, immer weiter ins Blaue zu steigen, liebe Caty, bis alles Ungemach nur noch Punktformat hat? ;)

Liebe Grüße,

Sabine

 Irma (12.07.11)
Wundervoll, hab-ich-tschrien!!! Sehr "ergreifend"! LG BirmchenIrmchen
(Kommentar korrigiert am 12.07.2011)

 Isaban antwortete darauf am 12.07.11:
:D

Ich dank dir schön, Irmchen!
Liebe Grüße,

Sabine
Manu (56)
(12.07.11)
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 Isaban schrieb daraufhin am 12.07.11:
Ja. Auf die eine oder andere Art. ;)

 AZU20 (12.07.11)
Schönes Gedicht. Die Greife sehen freilich ganz fantastisch. Habichte dürftest du so frei aber nur höchstselten sehen. Die treiben sich lieber im Wald herum. LG

 Isaban äußerte darauf am 12.07.11:
Das würde ich so nicht unterschreiben, lieber Armin. Auch Vogelgewohnheiten ändern sich. Ich zitiere mal auszugsweise aus dem Wikipedia-Artikel "Habicht"



... Die für ein Vorkommen des Habichts zwingend erforderlichen Habitatvoraussetzungen beschränken sich in Europa auf einen für die Horstanlage geeigneten (über ca. 60 Jahre alten) Baumbestand und ein ausreichendes Angebot mittelgroßer Vögel und Säugetiere. Innerhalb ihres europäischen Verbreitungsgebietes besiedeln Habichte daher Wälder aller Art und Größe. Der Habicht kommt hier sowohl in großen, geschlossenen Waldgebieten wie auch in der offenen Kulturlandschaft vor, wenn dort zumindest einzelne Feldgehölze vorhanden sind.

Urbane Populationen
Der Habicht ist eine von zurzeit weltweit mindestens 20 Greifvogelarten, die auch in oder im Umfeld von Städten (urbanen Habitaten) leben. Die Besiedlung urbaner Habitate durch Habichte ist ein relativ neues Phänomen, bis Ende der 1960er Jahre gab es entsprechende Beobachtungen nur sporadisch. Die urbanen Populationen sind bisher auf Europa beschränkt, zurzeit sind derartige Populationen aus Berlin, Köln, Saarbrücken, Hamburg, Moskau und Kiew bekannt.

Sie kommen übrigens sogar hier im Ruhrpott vor (nun ja, ich lebe füf Fußminuten von einem Vogelschutzgebiet entfernt und ringsum gibt es einigen alten Waldbestand). Mindestens ein Sonderexemplarfischt seit Kurzem die dicken Tauben von der Pfarrwiese (was den Leuten, die nahbei parken müssen nicht unbedingt unlieb ist).

 AZU20 ergänzte dazu am 12.07.11:
Wieder was dazu gelernt. Danke. LG
LudwigJanssen (54) meinte dazu am 12.07.11:
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 Isaban meinte dazu am 12.07.11:
Lieber Ludwig, nichts von dem, was du schreibst widerspricht meinem Text. Es ist ein Gedankengedicht. Dort steht, was das lyrische Ich will und etwas darüber, dass ein Perspektivwechsel manchmal enorme Wirkung zeigt. Alles andere, was du in meine Zeilen legst, unter anderem auch die Jagdweise der Habichte, wird dort nicht näher angesprochen, die Widersprüche entspringen deinen Assoziationen und Auslegungen, nicht wem, was dort steht.

Mal ganz davon abgesehen (und das hat nun wirklich nur peripher mit meinem Text zu tun): Der Habicht (oder die Habichte, zu sehen ist hier immer nur einer), der die Kirchwiese hier von den dicken Tauben befreit, taucht beim Beutegreifen aus dem Nichts auf und schnappt sich die Tauben wahlweise aus der Luft oder auf dem Gras, wo man später dann jede Menge Federn findet. Man sieht ihn ab bund an übers Blaue ziehen - wobei ich ihm nicht unbedingt unterstelle, dass er dabei vorhat, sich im nächsten Augenblick im steilen Fall auf die nächste Beute zu stürzen, vielleicht zieht er ja nur von Jagdgrund zu Horst oder umgekehrt - und er ist immer allein dort ganz weit oben. Ich hab ihn noch nie schreien hören.
LudwigJanssen (54) meinte dazu am 13.07.11:
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baerin (53)
(12.07.11)
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 Bergmann (15.07.11)
Lustig!
)Aber ocker oder oker oder Ocker?)
LG, Uli
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