Mein Babylon

Gedicht zum Thema Selbsterkenntnis

von  Georg Maria Wilke

Und du, mein Babylon,
ich nährte mich an deinen Brüsten,
die wirre Zeit, sie hat´s mir angetan.
Ich fühlte mich wie Strandgut an fernen Küsten,
doch heimwärts zog es mich fortan,
ich war so stolz auf deine kühne Tat,
den Himmel zu erreichen,
doch suche ich vergeblich nur
die Geister, die mir gleichen.
Sie kriechen auf der Erde ´rum,
sie suchen ihresgleichen
im Staub dem Staube nachzutrauern,
dem Schicksal werden sie einst weichen.
Nur diese Tat:den Himmel zu erstürmen
und wenn die Hand mich schlägt,
die Gotteshand, sie wird mir zürnen.
Ich gehe meinen angebrochnen Weg –
so lebe ich lieber als Gefallener
aus höchsten Höh´n,
als meinen Hals zu recken,
um klanglos zu vergeh´n.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (15.02.12)
Hi lieber Georg,

Da hast du Recht, verbabeln lohnt sich nicht. Unser Nervenkitzelwahn treibt die seltensten Früchte.

L-G Franky

 Songline (15.02.12)
Das hier gefällt mir besonders:

"Ich gehe meinen angebrochnen Weg –
so lebe ich lieber als Gefallener
aus höchsten Höh´n,
als meinen Hals zu recken,
um klanglos zu vergeh´n."

Und ich stimme zu, dass es schlimmer ist, etwas nicht zu versuchen, als zu scheitern.

Liebe Grüße
Song

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.02.12:
Diesem Kommentar schließe ich mich gerne an.
LG
Ekki
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