Nun Komma auf den Punkt

Gedankengedicht zum Thema Absurdes

von  Martina

Zum Verzweifeln,
dass mir das letzte Wort an dich
einfach nicht aus dem Munde schlüpfen will,
dass keine Mail, kein Brief, keine SMS
das Letzte sein will,
so oft ich mir dessen schon so sicher war.

Immer folgt dem angeblich letzten Zeichen von mir,
ein weiteres.
Als gäbe es keinen Punkt,
so einen lächerlichen kleinen Punkt,
der unsere Sache endlich zum Abschluss bringen würde.
Stattdessen ein imaginäres betrunkenes Komma,
in  unendlicher Wiederholungsschleife,
das nicht merkt, wann endlich genug ist,
wann es an der Zeit ist, sich zu verdünnisieren,
weil nur noch wirres Zeug gelabert wird.
Nichts, was Hand und Fuß hätte,
nichts, was irgendjemanden interessieren würde.
Mir scheint, es will einfach nur anwesend sein,
um dem Punkt das Ende zu vermiesen.

Aber weißt du, es ist mir egal,
langsam sowas von egal,
ich kotze diesen Punkt dem Komma
mitten ins Gesicht,
und dann bleibt er halt da kleben.
Und Schluss ist!
Endlich!
Komma  hin oder her.


M.Brandt


Anmerkung von Martina:

Gewidmet ...sie wird es wissen =)

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Kommentare zu diesem Text


 princess (19.01.13)
Hallo Tina,

dieses
Komma auf den Punkt
gefällt mir sehr gut in seiner Zweideutigkeit. Und überhaupt: kraftvoll, der Text! Mag ich.

Liebe Grüße, Ira

PS: In der ersten Zeile ist dir ein "w" abhanden gekommen. Gucke mal, ob du es findest!

 Martina meinte dazu am 19.01.13:
Ira, danke für beides! Habs gleich gefunden, dieses eigenwillige W =)
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