Moosstunden

Sonett zum Thema Vergänglichkeit

von  mondenkind

Spürst du das Zagen hier in dieser Stunde,
wie Licht, in Zeit verstummt, den Atem hält?
Wer weiss, wer noch das Glockenläuten zählt.
Die Nacht trägt jeden Zungenschlag zugrunde.

Vergib den Träumenden die Gier nach Tiefe.
Es zieht sie haltlos wie ein träger Sog.
Sag, ahntest du, wie sehr Vergessen log?
Sag, stürbst du, wenn ich einfach weiterschliefe?

Versunken harren wir im feuchten Graben. -
Am Rande dieser neuen Dunkelheit
erstarrt so leicht, was wir im Herzen haben.

Ich fühle, wie die Erde nach mir schreit.
Geflissentlich verscharr ich meine Narben
und trag für dich mein welkes Räuberkleid.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (04.02.14)
„Geflissentlich verscharr ich meine Narben
und trag für dich mein welkes Räuberkleid.“

Ein feines, gelungenes Sonett.

Liebe Grüße

Von Franky
P. Rofan (44) meinte dazu am 04.02.14:
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 AZU20 (04.02.14)
Schöne Zeilen. LG
Fabi (50)
(04.02.14)
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 EkkehartMittelberg (04.02.14)
Das vergeblich träumende Aufbegehren gegen die Vergänglichkeit, die nichts aufhalten kann.
LG
Ekki
wiesel (50)
(04.02.14)
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wa Bash (47)
(04.02.14)
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gaby.merci (61)
(08.02.14)
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 DerHerrSchädel (07.05.14)
Schön. Schön. Schön.

Kann das ganze noch nicht so Recht mit Moos verknüpfen, auch wenn ich weiß, wie's gemeint ist.

Aber schön!

Viele Grüße

Schädel
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