Ich möchte noch einmal

Gedicht zum Thema Wünsche

von  EkkehartMittelberg

glauben, dass nichts unmöglich ist,
bunte Illusionen haben,
die ins Unendliche fliegen,
die Zeit verschwenden,
als wäre sie endlos,
naiv staunen können,
wie ein Traumwandler über Minen gehen,
blindlings vertrauen,
spontan handeln,
ohne nach dem Sinn zu fragen,
die Welt entdecken,
als wäre alles neu,
lachen, ohne einen Grund zu haben,
weinen und wissen,
dass die Schmerzen enden,
tanzen, dass die Welt sich dreht,
im siebten Himmel schweben,
mich verlieben,
als wäre es das erste Mal,

noch einmal jung sein.

Ich möchte meine Fehler,
noch einmal machen dürfen,
denn ich weiß,
dass ich sie wiederholen würde.

Es bleiben mir Träume.
Doch das Leben ist schön,
solange man es noch einmal leben möchte.

© Ekkehart Mittelberg. Juni 2015

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(17.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.15:
Merci, Graeculus. Jeder, der sich mit dem Alter versöhnt, ist gut beraten. Auch Dorian Gray konnte es nicht besiegen.

 TrekanBelluvitsh (17.06.15)
Ganz schön [x]romantisch... und letztlich ein Stück Unsterblichkeit.

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 17.06.15:
Vielen Dank, Trekan. An das Stück Unsterblichkeit möchte ich gerne glauben.
chichi† (80)
(17.06.15)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 17.06.15:
Merci, Gerda, es ist schön, sich nicht allein fühlen zu müssen.

LG
Ekki
MarieT (58)
(17.06.15)
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 17.06.15:
Grazie, Marie, für das schöne Kompliment. Ja, ich mag mein Leben, trotz der Minen, die es wie jedes andere hatte und hat.
Noch hat es mir den Leichtsinn nicht ganz ausgetrieben, aber ich habe die Verletzlichkeit gelernt, die der anderen und meine eigene.

Liebe Grüße
Ekki
JamesBlond (63)
(17.06.15)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 17.06.15:
Gracias, lieber James, mag sein, dass mein Wunschtraum nicht frei von Widersprüchen, vielleicht sogar paradox ist. Aber das ist doch das Schöne an solchen Träumen, dass sie, nicht der Logik unterworfen, frei schweifen dürfen.
Zu dem "solange" hast du mich überredet.
Scheester (80)
(17.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.15:
O ja, Detlef, das kann ich sehr gut verstehen. Danke.
Ecnal (50)
(17.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.15:
Grazie, Lance. Ich freue mich sehr, dass du die leitmotivische Bedeutung der ersten Zeile nicht überlesen hast, die bisher wenig beachtet wurde.
LG
Ekki

 monalisa (18.06.15)
Ja lieber Ekki, das Leben ist schön, solange man noch solche Wünsche hat, es ist schön, solange man weiterleben möchte, selbst dann, wenn man nicht alles noch einnmal (er)leben, sondern neuordnen und -gestalten möchte.
In deinen Versen schwingt auch sehr viel Dankbarkeit für das bereits Erlebte und die Bereitschaft, anzunehmen, was da noch kommen soll, unterschwellig mit und der Glaube, dass uns niemand unsere Träume nehmen kann, in dieser Wunschwelt nichts unmöglich und alles vereinbar ist. Dazu kann man nur gratulieren!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.15:
Grazie, Mona, du hast die optimistische Grundeinstellung meiner Verse erkannt. Einer wie ich, der in seinem Leben nie schwer erkrankt war, hat allen Grund, das Leben zu bejahen. Wieviel schlechter ergeht es anderen.

Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (18.06.15)
Ich möchte bei weitem nicht alles noch einmal erleben, wenn überhaupt, dann nur ausschnittsweise- nach meinen Wünschen. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.15:
Gracias, Armin. Ich glaube, dass tatsächlich keiner alles aus seinem Leben noch einmal erleben möchte. Ich auch nicht.
Die Ironie meines Gedichts setzt in der Fiktion die Realität voraus, dass man mit denselben Anlagen wahrscheinlich alle seine Fehler wiederholen würde.
LG
Ekki
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