Von der grässlichen Fliege zum wunderbaren Engel

Bild zum Thema Glaube

von  Muuuzi

Nasenbohrend starre ich aus dem Fenster. Es regnet stark. Ich fühle sie- die Einsamkeit, die sich sanft und schleichend um mich legt. Letztendlich bin ich ganz alleine hier auf diesem Planeten, dessen Name ich nicht mag.
Das Monotone Surren der Erdkugel hört vermutlich niemals auf. Ich höre es andauernd, wenn ich aus meinen Träumen hochschrecke und erkenne, zu welchem Wesen ich geworden bin. Kein Gewissen der Welt (außer das meine)  könnte mich belehren. Ich weiß prinzipiell, dass Untreue falsch ist. Doch wer bestimmt dies? Ich kann mich höchstens nach Wünschen der Menschen richten, die mich darum bitten, es sein zu lassen. Aber wenn ich das nicht will?  Wenn ich es als wichtig erachte, um mir selbst treu zu bleiben, bin ich dann tatsächlich untreu? Wessen Schicksal ist wertvoller? Wessen Wohlergehen ist wichtiger? Mein Gewissen schweigt zu dieser Sache.
In der Küche hockend denke ich an Seelen. Ich bezweifle, dass es sie für jedes Lebewesen gibt. Wieso also ausschließlich für Menschen, wie meine Tante findet?
Warum sollten wir besonderer und ausgestatteter sein als der Rest der Welt?
Bestimmt  können sich einige von ihnen (ich nehme mich hier völlig raus) entwickeln und nach dem Tod in ein höheres Lebewesen verfallen. So geht es dann immer weiter, bis alle nötigen Prüfungen und Meisterschaften durchgestanden und beendet worden sind.
Nicht alle von ihnen können Seelen haben, da es auch die bloße Masse geben muss, um sich eben solchen Herausforderungen stellen zu können.
Das sind die Seelenlosen, die zwar selbe Funktionen wie ihre Artgenossen ausführen können, jedoch niemals göttliche Vollkommenheit erreichen können. Sie leben womöglich eine Ewigkeit immer neu und anders im Umfeld der Seelenvollen.
Womöglich haben sie demnach auch so etwas wie eine Seele, auch wenn sie in einer Warteschleife feststeckt und nicht göttlich ist.
Meine Definition von Seele lautet also wie folgt: Teil eines göttlichen Stücks, das sich durch Aufgaben und Sinnerfüllungen beweisen muss, indem es sich von seinem Gewissen leiten muss, da dieses der Auftraggeber von Gut und Böse ist.
Gut und Böse ist folglich ein Begriff, der sich nach dem eigenen Gewissen richten muss.
Ein für die Allgemeinheit "böser Mensch" ist, wenn er seinem Gewissen folgen würde, "gut", da er Menschen vor Herausforderungen stellten könnte, die es geben müsste, um ihren Sinn erfüllen zu können. Man braucht ihn auf für uns unverständliche Art und Weise. Und so erfüllt er seine Aufgabe.
Gut und Böse lässt sich nur individuell und subjektiv erfassen. Keine Regel gilt für alle, auch wenn es in gewissen Gesellschaften gewisse Gesetze geben muss, um nicht in Anarchie und Chaos zu verfallen.
Doch handelt es sich dabei nur um oberflächliche Gesetze, die im Stand des Gewissens keine Geltung erhalten müssen.
Gut und Böse gibt es im Göttlichen nicht. Es sind nur Spielregeln, die für einen gewissen Moment gelten, so wie es auch ein Gewissen nur in gewissen Momenten gibt...

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(27.06.15)
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 Muuuzi meinte dazu am 27.06.15:
Kannst du denn objektiv glauben und schreiben, hm?
Graeculus (69) antwortete darauf am 27.06.15:
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 Muuuzi schrieb daraufhin am 27.06.15:
Was kannst du denn schon wirklich wissen? Was ist denn schon wirklich logisch. Dass Gott zu uns spricht? Ist das historisch widerlegt?
Nein? Wie schade!

Ich habe hier lediglich ein Bild meiern Gedanken erschaffen. Dass sie ausgereift und verfeinert gehören, kann ich mir schon vorstellen.
Für mich sind meine Gedanken logisch. Das ist das wichtigste, finde ich.
Graeculus (69) äußerte darauf am 27.06.15:
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 Muuuzi ergänzte dazu am 27.06.15:
Natürlich, geht es mir auch darum. Alles andere wäre gelogen.
Nur kann ich niemanden überzeugen, wenn es für ihn nicht so passt. Das möchte ich auch nicht, vor allem weil es ja auch für mich nur Gedanken waren, die ich gestern Abend hatte. Ich habe sie weitergesponnen und zu Papier gebracht.
Und dann fand ich sie auch irgendwie interessant.

Und es gefällt mir auch.
Religiös bin ich hingegen gar nicht.
JamesBlond (63)
(27.06.15)
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janna (66)
(27.06.15)
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 Muuuzi meinte dazu am 27.06.15:
Das hat ja gar nichts mit Hitler zu tun. Ich wählte seinen Namen willkürlich, da er der erste böse Mensch ist, der mir eingefallen ist. Ich habe den Namen gestrichen, bevor weitere Menschen auf die blödsinnige Idee kommen könnten, ich würde ein Nazi sein (ich bin links, falls du mir was unterstellen möchtest).

Ich wollte damit sagen, dass man durchaus ein Böse braucht, um ein Gut erzeugen zu können, da sonst alle in Harmonie miteinander leben würden (was zwar schön ist) und es so keine sonderlich anstrengenden Aufgaben zu bewältigen gäbe.
Liebe braucht Hass, um existieren zu können usw.
Und es erklärt mir, warum es böse Menschen geben muss. Ansonsten würde es mir noch schwerer fallen, auf dieser Welt ansatzweise glücklich zu werden, da ich mich ständig fragen muss, warum es solche Menschen denn gibt.
(Antwort korrigiert am 27.06.2015)
(Antwort korrigiert am 27.06.2015)
swetlana (51) meinte dazu am 29.06.15:
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 Muuuzi meinte dazu am 08.08.15:
Ja, nur trägt jeder von uns "Böses" in sich. Und "Gutes" natürlich auch. Nur ist das halt nicht immer sehr ausgeglichen.
Ich wollte eigentlich "der böse Mensch" in Anführungszeichen setzen. Ich hole das mal eben nach! :)
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