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Judith

Glosse zum Thema Frauen/ Männer

von  toltec-head

Die Geste der Judith, die im Akte der Enthauptung den Kopf des Holofernes in Sorge auf Abstand hält das verspritzende Blut könne ihr Kleid (und was für ein herrliches Kleid das doch ist!) besudeln, ist nicht sadistisch sondern einfach nur kalt. Stil letztlich eben doch eine reine Frauendomäne. Wieviel Kuhwärme geht im Vergleich zu dem Bild der Artemisia nicht von der vom Städel als männlichem Pendant präsentierten Delilah Rembrandts aus? Das ist ganz nett und effektvoll wie ein Tarantino, durch einen ganzen Himmel aber von dem getrennt, was die Italienerin präsentiert: Vornehmheit. Sei Shonagon, Artemisia Gentileschi, Emily Dickinson - die großen (männlichen) Menschheitsüberwinder hört man im Vergleich doch immer nur nach ihrer Mama kreischen. Tja, während die einen sich darin genügen dürfen, die Oberflächenstruktur ihres Kleides zurück zu raffen, bleiben die Überzähligen zur Tiefe verdammt.

Die verschwindend geringe Anzahl genuin weiblicher Kunstwerke stellt kein Gegenargument dar, sondern wendet sich gegen die Kunst. Diese ist eben immer auch Ausdruck eines Mängelwesens, vergleichbar dem der Religion.Noli me tangere. Wie jungen- und beinah kolportagehaft das klingt und bleibt zudem, ohne gleichzeitige Enthauptung, vollkommen fadenscheinig.

Anmerkung von toltec-head:

 Artemisia Gentileschi und Rembrandt im Städel

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Kommentare zu diesem Text

JamesBlond (63)
(31.12.15)
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 toltec-head meinte dazu am 31.12.15:
Das Gemälde von Caravaggio mit Judith, alter Magd und sich selbst als Holofernes ist aber schon recht misogyn. Gerne darfst du aber in deiner eigenen weiblichen Triade schwelgen.
(Antwort korrigiert am 03.01.2016)

 toltec-head antwortete darauf am 03.01.16:
Werd heute noch mal hingehen.
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