Ernüchterung - Japan 03/2011

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Wenn ich bei so nem AKW
aufs Risiko im Ernstfall seh
dann gilt es statt den Kern zu spalten
das Ding wohl eher abzuschalten
 
Wir spalten Kerne als wärs Holz
und sind natürlich richtig stolz
wenn daraus Energie entspringt
die unsre Welt zum Leuchten bringt
 
Doch Leuchten ist nicht weit von Strahlen
und sich die Strahl-Kraft auszumalen
dazu gehört seit Tschernobyl
im Grunde nicht mehr allzuviel
 
Der Mensch ist machtlos vor Natur
sie zieht eine Vernichtungsspur
durch seine Welt es trügt der Schein
als könnten wir die Herren sein
 
Verheerend ist Naturgewalt
die sich nichts denkt wenns bebt und knallt
wenn eine Welle landwärts dringt
und alles in die Knie zwingt
 
Da hilft kein Gott hilft kein Gebet
der Mensch ist hilflos hilflos steht
er gegenüber solchem Wüten
und sucht im Trümmerfeld nach Blüten...
 
Ja, ja der Welt blüht allerhand
die sich aufs Kernspalten verstand
aufs Ölverbrennen Kohlemachen
bald hat die Welt nichts mehr zu lachen
 
Noch fließt der Bach - vielleicht wird er versiegen
und Heimat wandelt ihr Gesicht,
da, wo bislang noch grüne Felder liegen
im sanften Frühlingsonnenlicht
sieht man vielleicht Kamele bald auf Dünen,
sieht Sand so weit das Auge reicht,
von all den Wachstumsträumen, jenen kühnen,
bleibt Wüste nur, die einem Alptraum gleicht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 _Tamara_ (24.09.16)
Rein von der körperlichen Größe her ist der Mensch so klein gegen die Schöpfung und die Naturgewalten, und welche verheerende Zerstörung vermag der Mensch anzurichten.

Übrigens - seit einigen Jahren sind Touren in die Sperrzone nach Tschernobyl Prypjat der neueste "Schrei".

Gruss
Tamara

 harzgebirgler meinte dazu am 25.09.16:
es schreckt der mensch ja echt vor nichts zurück / mit dollarzeichen meist in seinem blick! dankesgruß vom harzgebirgler
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram