Ein gefährlicher Teufelspakt

Anekdote zum Thema Magie

von  Bluebird


Ich war wieder einmal abends missionarisch in Bremen unterwegs, als ich einen mir flüchtig bekannten jungen Christen  am Tresen einer Kneipe stehen sah. „Hallo, Jens,“, begrüßte ich ihn, „was machst du denn hier an solch unheiligem Ort?“   
    „Ach“, sagte er , „ich habe mal etwas Abstand vom Glauben genommen. Habe sozusagen die Seite gewechselt!“ Ich schaute ihn überrascht an: „Die Seite gewechslt? Wie meinst du das?“ "Hinüber auf die dämonische Seite!“ entgegnete er.
    Ich war geschockt! Er hatte immer einen recht vernünftigen Eindruck auf mich gemacht. Als jemand, der gefestigt in seinem Glauben zu sein schien.  Ich setzte  mich neben ihn und bestellte ein Bier. „Erzähl mal“, sagte ich, „was ist passiert?“

Wie sich herausstellte zog er schon seit zwei Wochen umher, hatte wenig geschlafen. Er drehte sich zum Spielautomaten hinter ihm um, warf zwei DM ein und sagte lachend: „Wolllen wir wetten? Ich sage, dass gleich eine Serie kommt“. Ich schaute ihn skeptisch an: „Das glaubst du jetzt doch selber nicht, oder?“ „Doch“, entgegnete er, „du wirst sehen, sie kommt gleich!“ Was soll ich sagen, nach drei Durchläufen kam eine große Serie!
      Während hinter uns der Automat die Serie ausspielte, erzählte er mir folgende Geschichte: „Vor zwei Wochen habe ich eine Spiegel-Meditation gemacht und bin auf eine andere Bewusstseinsebene gelangt … es war eine Art Markt … dort kamen zwei Händler auf mich zu … und ich habe ihnen meine ersten 20 Lebensjahre verkauft … im Gegenzug habe ich die Zusage erhalten bei Geldspielen aller Art Erfolg zu haben!“ „Ein Teufelspakt!“ rief ich aus, „du hast einen Deal mit dem Teufel gemacht!“ Er nickte: „Ich weiß!“

Es war nun nicht so, dass ich komplett verstanden hätte, was da exakt auf der anderen „Ebene“ abgelaufen war …. aber das war auch gar nicht nötig … sein offensichtliches Getriebensein, sein fahriges Äußeres und der vorhergesagte Erfolg am Spielautomaten sprachen Bände.
    „Mensch, Jens!“, sagte ich, „das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!? Du hast Jesus erlebt … wie kannst du dich da den Dämonen zuwenden? Sieh zu, dass du da schleunigst wieder von los kommst und zurück in den Glauben findest!"
    Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und ich redete ihm gut zu. Gelegentlich ließ er sich den Gewinn auszahlen, gab mir ein Bier aus und sagte am Ende: „Ich weiß, dass ich da wieder rauskommen muss. Aber im Moment geht es nicht!“ Als ich wenig später die Kneipe wieder verließ, war ich sehr nachdenklich! Gab es überhaupt noch eine Umkehr für ihn?

Etwa zwei Monate später traf ich ihn in einer christlichen Teestube. Er sah gut und ausgeglichen aus: „Alles wieder okay,“ sagte er strahlend. “ Ich bin wieder im Herrn!“ Und dann erzählte er mir, was inzwischen geschehen war.
    Ein paar Tage nach unserem Gespräch war er nach Hannover gefahren und hatte dort in seiner Heimatgemeinde sich geoffenbart. Die Gemeinde hatte daraufhin eine ganze Nacht gebetet und gefastet und am Morgen waren dann vom Pastor und den Ältesten die Dämonen aus ihm ausgetrieben worden. „Gott sei Dank!“, sagte ich, „aber wenn ich dir einen Rat geben darf, mach so einen Unsinn nie wieder!“ Er lachte: „Nein, ganz bestimmt nicht!“

Später, als ich noch einmal über die ganze Geschichte nachdachte, musste ich an  ein Jesuswort  aus dem Matthäusevangelium denken:

„Diese Art fährt nicht aus, außer durch Gebet und Fasten.“ ( Matthäus 17, 21)

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (07.10.16)
ich finde es viel mehr interessanter, dass Süchte (eine Ansammlung von Opioiden und Botenstoffen sind, die im Zwischenhirn entstehen), einem Gravitationverhalten ähneln, indem sie den Willen herunterziehen respektive dieser der Anziehungskraft nicht entkommen kann. Der Wille bedarf also einer größeren Masse um daraus zu kommen, diese kann nur von Innen stattfinden. Beten von Außerhalb halte ich daher für unnütz.

Ave,
Augustus
unfrankiert (52) meinte dazu am 07.10.16:
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 Bluebird antwortete darauf am 27.10.21:
Beten kann Gottes Arm bewegen:
Siehe, des HERRN Hand ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könne; und seine Ohren sind nicht taub worden, daß er nicht höre, (Jesaja 59:1)
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