Gibt es so etwas wie einen bösen Blick?

Essay zum Thema Magie

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Im Volksmund gibt es ja den Spruch: „Wenn Blicke töten könnten!“ und ich denke, dass die meisten schon mal so einen tödlichen Blick abbekommen oder vielleicht auch schon versendet haben. Selbstverständlich ist tödlich hier natürlich im Sinne von furchterregend/strafend zu verstehen.
      Ich erinnere mich, dass ich mich mal in Köln verlaufen hatte und zwei streitende Männer sah. Plötzlich drehte sich der eine abrupt um und entfernte sich schnell. Der andere ging ihm langsam nach und geriet dabei in meine Nähe. Ich setze ein freundliches Gesicht auf und wollte ihn gerade ansprechen, als mich ein derart eisiger Blick traf, dass mir das Blut in den Adern gefror, mich sofort verstummen und abdrehen ließ. Wortlos, mich keines weiteren Blickes würdigend, ging er an mir vorbei.

Das Blicke allerdings möglicherweise tatsächlich töten können, kam ja schon in meinem letzten Text zur Sprache. Und scheint durchaus kein Einzelfall zu sein. In dem Buch „Der Zufall und das Schicksal“ ( W.v.Scholz) stieß ich auf den Namen eines französischen Sängers namens Massol:

Dreimal brachte er, als er die Flucharie in Harlevys „Karl VI“ sang, dort, wohin er das Auge heftete, jähes Unheil hervor (S.162)

Tatsächlich gibt es im Netz viele Hinweise auf diese Geschehnisse im Jahre 1858:

In Halévis Oper "Jetatore" sang er die grosse Flucharie mit einem geradezu dämonischen Gefühlsausbruch.
    Der Ruf des Bösen Blickes haftete ihm an. Schon die Generalprobe war mitreißend und grauenerregend. Als sein Blick auf eine Choristin fiel, stieß sie einen Schrei aus und sank ohnmächtig zu Boden. Sie erlitt ein heftiges Nervenfieber. Mehrere Monate musste sie im Krankenhaus verbringen.

Bei der Erstaufführung gab es wieder ein Opfer. Als Massol nämlich mit einem teuflischen Gelächter seine Arie abschloss ( und nach oben blickte), fiel ein Maschinist direkt vor seine Füße, wo er tot liegen blieb.
    Bei einer Wiederholung der Oper sang Massol die Arie nicht mehr nach oben, sondern direkt ins Orchester. Dem Dirigenten wurde es übel, er konnte die Oper nicht mehr zu Ende dirigieren. Schüttelfrost und ein Herzschlag machten seinem Leben ein Ende.
    Massol selbst war über die Wirkung seines Gesangs  erschüttert .
 
  Als daher die Oper zum dritten Male angesetzt war, vermochte das Haus die Zuschauer kaum zu fassen und viele Hunderte mussten zurückgewiesen werden. Man war aufs äußerste gespannt, ob die Flucharie wieder ein Opfer fordern würde. Nicht ohne innere Aufregung, aber mit* der früheren düsteren, das Publikum hinreißenden Wirkung sang Massol, das Auge auf die einzige leere Loge des Hauses gerichtet.
    Diese gehörte einem jungen, reichen Kaufmann, den die Vorbereitungen zu einer weiten Reise abhielten, das Theater rechtzeitig zu besuchen. Erst während der ominösen Arie betrat er die Loge, um dieselbe nach Schluss des Aktes wieder zu verlassen. Er hat das Ziel seiner Reise nicht erblickt; in einem französischen Grenzstädtchen traf ihn ein Herzschlag, der seinem Leben ein schnelles Ende bereitete. Massol sang von da an die Flucharie nicht mehr; des Bühnenlebens überdrüssig, hatte der Sänger endlich den Entschluss gefasst, sich ins Privatleben zurückzuziehen.
 
Aus christlicher Sicht ist nicht mit rein menschlichen Fähigkeiten erklärbar, sondern man geht da von einem dämonischen Hintergrund aus. Ich weiß, dass eine solche Behauptung schnell Skepsis auslöst. Als Untermauerung möchte ich hier etwas aus einem früheren Text von mir anführen:

Die Sensibilität von Tieren, insbesondere von Katzen und Hunden, für paranormale Phänomene ist allgemein bekannt. Der Parapsychologe Dr. Robert Morris aus Kentucky verwendete in den sechziger Jahren in seinen Experimenten Tiere als "Kontrollen".
      Er berichtet über seine Untersuchung eines Spukhauses, in dem sich in einem Zimmer eine Tragödie ereignet hatte.  Er setzte einen Hund, eine Katze, eine Ratte und eine Klapperschlange als Versuchstiere ein.
    Als der Hund sich kaum einen Meter in dem Zimmer befand, knurrte er seinen Herrn an und wich zur Tür zurück. Kein gutes Zureden konnte das Tier davon abhalten, den Raum zu verlassen, und es weigerte sich, ihn erneut zu betreten.
    Die Katze wurde auf dem Arm ihres Besitzers in das Zimmer gebracht. Als sie sich ebenfalls ungefähr einen Meter im Raum befand, sprang sie auf die Schulter ihres Herrn, krallte sich fest und sprang dann auf den Boden, von wo aus sie zu einem Stuhl blickte. Mehrere Minuten lang fauchte und zischte sie den leeren Stuhl in der Zimmerecke an, bis sie fortgetragen wurde.
    Die Klapperschlange nahm sofort eine Angriffsstellung ein, die sich gegen den gleichen Stuhl richtete, für den sich die Katze interessiert hatte. Nach einigen Minuten bewegte sie langsam den Kopf zu einem Fenster, zog sich dann zurück und nahm etwa fünf Minuten später erneut ihre wachsame Haltung ein. Nur die Ratte reagierte überhaupt nicht.
Alle vier Tiere wurden einige Zeit später in einem anderen Zimmer getestet. Hier benahmen sie sich völlig normal. (Quelle "Gespensterweb)
Ich behaupte jetzt nicht, dass damit der Nachweis einer dämonischen Verursachung erbracht wäre. Aber auf jeden Fall sollte man diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht ziehen und persönlich sich von solchen Einflüssen nach Möglichkeit fernhalten.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (16.04.20)
Beim Autor scheint eine erhöhte Sensibilität für energetische Vorgänge zu bestehen. Schwarz ist Magie dann, wenn sie danach trachtet, anderen zu schaden. Erkannt ist gebannt. LG Gina

 Bluebird meinte dazu am 16.04.20:
In diesem Falle gehe ich jetzt mal davon aus, dass dies g e g e n den Willen von Massol geschah ... übrigens habe ich die Geschichte um eine Begebenheit erweitert:
Als daher die Oper zum dritten Male angesetzt war, vermochte das Haus die Zuschauer kaum zu fassen und viele Hunderte mußten zurückgewiesen werden. Man war aufs äußerste gespannt, ob die Flucharie wieder ein Opfer fordern würde. Nicht ohne innere Aufregung, aber mit* der früheren düsteren, das Publikum hinreißenden Wirkung
sang Massol, das Auge auf die einzige leere Loge des Hauses gerichtet.
Diese gehörte einem jungen, reichen Kaufmann, den die Vorbereitungen zu einer weiten Reise abhielten, das Theater rechtzeitig zu besuchen. Erst während der ominösen Arie betrat er die Loge, um dieselbe nach Schluß des Aktes wieder zu verlassen.
Er hat das Ziel seiner Reise nicht erblickt; in einem französischen Grenzstädtchen traf ihn ein Herzschlag, der seinem Leben ein schnelles Ende bereitete. Massol sang von da an die Flucharie nicht mehr; des Bühnenlebens überdrüssig, hatte der Sänger endlich den Entschluß gefaßt, sich ins Privatleben zurückzuziehen.

Antwort geändert am 16.04.2020 um 18:03 Uhr

 Graeculus (16.04.20)
Wie heißt denn nun a) der Komponist und b) die Oper? Oder hat der Sänger im Jahre 1858 zweimal drei (= 6) schreckliche Ereignisse hervorgerufen?

 Bluebird antwortete darauf am 16.04.20:
 Karl VI ... ich muss zugeben, dass ich diesen Unterschied gar nicht bemerkt habe

Antwort geändert am 16.04.2020 um 19:43 Uhr

 Graeculus schrieb daraufhin am 16.04.20:
Und dennoch steht es immer noch falsch im Text.
Tatsächlich gibt es im Netz viele Hinweise auf diese Geschehnisse [...]
Ob Du irgendwann einmal verstehst, daß das überhaupt nichts besagt, solange alle Hinweise auf eine Quelle zurückgehen? Die Du übrigens nicht angibst.

 FrankReich (16.04.20)
Sorry, aber jetzt drehst Du offensichtlich völlig am Rad. Sicher, Massol gab es tatsächlich, auch waren Charakter und Ruf dieses Sängers offensichtlich nicht im Bestzustand, der Rest jedoch ist Legende, ich wundere mich immer wieder, wie jemand auf so einen Blödsinn hereinfallen kann und wünschte mir, dass Du Deine Recherchen über böse Blicke, erleuchtete Wohnzimmer und bekehrte Riesengorillas einfach mal etwas gewissenhafter durchführen würdest.
Was mir an diesem Deinen Artikel aber besonders auf den Keks geht, ist, dass Du Dich als Christ auf den Bestseller eines Nazis wie Scholz berufst, allein deshalb wäre ich an Deiner Stelle schon vorsichtig gewesen, aber mal ehrlich, dieses "Essay" ist bestimmt nicht ernsthaft gemeint, oder?

 Bluebird äußerte darauf am 16.04.20:
Wie kommst du darauf, dess dies Legende sei? Sich so nicht zugetragen hat?

Nur das erste Zitat in von v.Scholz, alle anderen habe ich aus dem Internet ( bewusst nicht mit Quellenangabe, damit nicht vom Text angelenkt wird)

Im Übrigen war v. Scholz wohl eher ein Mitläufer ( was die Sache nicht beschönigen soll):
"Nach dem Krieg wurde Scholz als „Mitläufer“ entlastet. 1949 wurde er Präsident des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Komponisten, als dessen Ehrenpräsident er ab 1951 fungierte. 1952 trat Scholz aus dem P.E.N.-Zentrum aus, um gegen dessen Teilung zu demonstrieren.

Ein von der Stadt Konstanz 1959 zu seinem 85. Geburtstag gestifteter Wilhelm-von-Scholz-Preis für die besten Abiturarbeiten im Fach Deutsch wurde 1989 wieder abgeschafft. Auf die Verleihung der Ehrenbürgerrechte zu seinem 90. Geburtstag durch die Stadt Konstanz verzichtete er 1964 aufgrund der Diskussion über seine Person im Dritten Reich.

Scholz’ Ruhestätte befindet sich auf dem Allmannsdorfer Friedhof in Konstanz. Die Ruhestätte sollte 2008 eingeebnet werden, wurde dann aber unter Denkmalschutz gestellt. (Wikipedia)

Antwort geändert am 16.04.2020 um 19:53 Uhr

 FrankReich ergänzte dazu am 16.04.20:
Erstens habe auch ich es aus dem Netz, dass Massols Feinde und Neider diese Legende um ihn herumgestrickt haben und zweitens war Scholz alles andere als ein vertrauenswürdiger Autor, sondern eher ein mittelklassiger Mystiker, dessen Erfolg auf ähnlich leichtgläubigen Naturen wie die Deine zurückzuführen sein könnte, und Mensch, mal ehrlich, wir leben im 21. Jahrhundert und Du lässt Dir einen solchen Bären aufbinden? Und Mitläufer hin oder her, wer sein Fähnchen in die Flatulenz hängt, darf sich nicht wundern, wenn es stinkt.
Wenn Du Dich jedoch unbedingt natzen lassen möchtest kann ich Dir übrigens jemanden aus der Jetztzeit empfehlen, der ist mindestens so unseriös, wie es Scholz war, aber ebenso intelligent und weiß genau wie jener, was für einen Quatsch er da eigentlich verzapft, sein Name ist Armin Risi.

 Bluebird meinte dazu am 16.04.20:
Danke für den Tipp .. ansonsten lasse ich deinen Kommentar jetzt erst mal so stehen ... man muss sich ja nicht immer in der Widerrede üben :)

 Regina meinte dazu am 16.04.20:
Es gibt immer mal wieder Phänomene, die keiner erklären kann. Aber bei dem hier beschriebenen können wir nicht nachprüfen, ob und was da geschehen ist. Es ist auch völlig irrelevant, ob wir das glauben oder nicht. Aber du bist hoffnungslos im materiellen Denken gefangen, wenn du meinst, es gebe gar keine energetischen Vorgänge. Dann gäbe es nämlich keine Hypnose, keine sexuelle Anziehung und keine Musik. Aber dass Blubbi ein bisschen skeptischer sein sollte, finde ich auch.

 Bluebird meinte dazu am 16.04.20:
Mal abgesehen vom "Blubbi" stimme ich dir durchaus zu, Gina

 FrankReich meinte dazu am 16.04.20:
Nur weil keiner das Phänomen erklären kann bedeutet das noch keineswegs, dass es nicht auch erklärbar ist, Regina. Schau Dich zu Massol im Netz um und Du wirst lesen, dass Schultz Behauptungen so nicht haltbar sind und natürlich weiß ich auch, dass es energetische Vorgänge gibt, das kommt, wenn mich nicht alles täuscht, aus der Physik. :D
Hypnose ist eine Tiefenentspannung, die durch eine hohe Konzentration erzeugt wird, Gefühle sind chemische und hormonelle Reaktionen und Musik wirkt darauf ein; wenn Du nach einer anderen als nur einer mystischen, esoterischen oder spirituellen Begründung suchen würdest, fändest Du auch die, mit der Du solche "Phänomene" hieb-, und stichfest machen könntest, womit ich jedoch nicht sagen will, dass sie dann auch beeinflussbar wären.
Wenn ich materiell eingestellt wäre, würden Auto, Wohnung und Computer die Hauptrolle spielen, bei mir ist es jedoch der Mensch, vielleicht erweckt meine analytische Veranlagung manchmal diesen Anschein, Tatsache ist aber, dass sie mich bei Wundern und sonstigem Hokuspokus skeptisch werden lässt, da würde ich dann allerdings rational statt materiell bevorzugen.
Dir noch einen schönen Abend, Regina und Dir natürlich auch, Bluebird.
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