Schwule Misogynie und das phallische Mädchen

Erzählung zum Thema Straßenverkehr

von  toltec-head

Frauen, die sich in der Politik, der Wirtschaft, der Kunst oder eben auch in dem System der Intimbeziehungen ("Liebe") phallisch aufspielen. Aber das ist ja gerade das, was man von ihnen erwartet, wofür man sie belohnt. Das was uns fehlt, die weibliche Ironie der Lücke, der Pause, des Nicht-ganz-Dazugehörens, des immer auch ein wenig im Abseits Stehens, wird hingegen von Anfang an bestraft und daher auch nicht kultiviert. Die schwule Ironie ist nur ein schwacher Abklatsch dieser großen Ironie des Renaissance-Kernweibs, die uns an allen Ecken und Enden wie Bier ohne Alkohol verkauft wird. Ja, der eigentliche Zwecke der Kultivierung dieser "kleinen", schwulen Ironie, der Grund ihrer heutigen Allgegenwärtigkeit ist vielleicht gerade, die ständige Verdrängung der uns fehlenden, großen weiblichen Ironie zu kaschieren. Statt dem Renaissance-Kernweib sollen wir uns mit dem abscheulichen Spektakel phallischer Girlies abfinden, die Fernsehansagesprecherinnen in allen Bereichen der Gesellschaft mimen, also eben nicht nur in den Nachrichten sondern auch in der Liebe oder dort, wo sie nun wirklich nicht hingehören, in der Politik. Weit davon entfernt auch nur die gespielte Distanz der alten, bebrillten Fernsehansagesprecher aufzubringen, tragen sie überall ihre Meinung wie einen Phallus vor sich her und benutzen diese Meinung, die natürlich immer eine "gute" ist, als Entschuldigung  dafür, dass man ihnen leider ansieht, dass sie sich "voll" mit ihrer Rolle identifizieren und gerade durch diese ihre Vollidentifikation überall alles versauen. Mit derartigen Cowgirls ist nicht einmal mehr eine "double income no kids" Beziehung, sondern nur noch eine "double income no sex" Beziehung möglich. Gerade, weil mit ihnen alles wie am Schnürchen läuft, läuft am Ende mit ihnen dann gar nichts mehr.  Die Männer, die sich für solche Frauen interessieren, kann man daher eigentlich auch gar nicht mehr als heterosexuell bezeichnen. Die letzten Heterosexuellen sind heute vielleicht daher die Schwulen, deren Misogynie so etwas wie eine Treue zum nicht-phallischen Vollweib darstellt und die liebend gern mit ihrer lächerlichen Sexualität verschwänden, wenn die hochmütige Ironie eines echten Renaissance-Kernweibs sie empfinge und aufhebe.

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Kommentare zu diesem Text


 Willibald (07.05.19)
"
sie empfinge und aufhebe

ein hoch intressantes Konjunktiv-Doppel.

Zuerst ein Konjunktiv II mit Irrealis-Signatur.
Dann ein Konjunktiv I ohne Irrealis-Signatur.
Wohl weil der Schreiber es scheut, "aufhöbe" oder "aufheben würde" zu setzen.

So ist denn unter der Hand im Subtext bei "aufhebe" ein leises optativisches Sehnsuchtsignal zu vernehmen.

Die entsprechende Dame vernehme und erhöre, was das sagen mag.

greetse
ww

Kommentar geändert am 07.05.2019 um 10:21 Uhr

 loslosch meinte dazu am 07.05.19:
hätte er die modi drauf, höbe er "aufhebe" durch "aufhöbe" auf. hihihi.

 Willibald antwortete darauf am 07.05.19:
Das ist, o loslosch ein paradigmatischer counterfactual-Kommentar. Er möge den Lesern munden und er wirke gedeihlich.

ww

 loslosch schrieb daraufhin am 07.05.19:
hätte der hund nicht geschissen, hätte er bestimmt den hasen gefangen.

 Willibald äußerte darauf am 07.05.19:
Habe einige Zeit über ein bestimmtes counter-factual gerätselt:

Hätten wir diese Pilze gegessen, wären wir nicht tot.

Das ist tatsächlich ein möglicher Satz, der von einem lebenden, diesseitigen Sprecher formuliert sein kann.

greetse
ww

 loslosch ergänzte dazu am 07.05.19:
verklausulierter hinweis auf nichtgiftige pilze. nichts für die zwergenschule.

 Willibald meinte dazu am 07.05.19:
a) so ist es (Verklaus. )
b) so ist es (nix für ZS)
ww
BabySolanas (35)
(07.05.19)
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 Willibald meinte dazu am 07.05.19:
ähä

 AlmÖhi meinte dazu am 07.05.19:
Dafür gibts schlechten Sex.

Wenn überhaupt. Fragt sich, wie man die überspannten weiblichen Ein-Meter-Siebzig-Phalloi zur Detumeszenz (Abschwellung) bringt?

Hat das verbale und projektile Abfeuern deiner Namensvetterin Valerie was gebracht?
BabySolanas (35) meinte dazu am 08.05.19:
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 Regina (07.05.19)
Was ist wohl besser; "double income, no sex", oder "sex, kids, but no income?" Gruß Gina

 AlmÖhi (07.05.19)
Regt zum Nachdenken an. Möglicherweise ist man als Schwuler heutzutage heterosexueller als der heterosexuelle Normalverbraucher, der zwar keine schwulen Beziehungen eingeht, aber sich bereitwillig alles von jedem hinten reinschieben läßt und Beziehungen mit Phallus-Frauen eingeht.
Cora (29)
(07.05.19)
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