Herbstzeitlose

Sonett zum Thema Sinnlichkeit

von  FrankReich

Der Himmel stellt sich Seen und Teichen entgegen,
das Wasser verfault längs an morschendem Steg,
die Büsche verlassen, die Bäume meist schräg
an Haine gedrängelt, vor Hagel und Regen.

Ich schätze solch Siechtum als Grundprivileg
zur Freude, mich durch diese Welt zu bewegen,
denn Straßengold pflastert ab jetzt meinen Weg.


Anmerkung von FrankReich:

Halbsonett.

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Kommentare zu diesem Text

managarm (57)
(14.09.19)
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 FrankReich meinte dazu am 14.09.19:
Danke, Frank,

und ich erwähnte es schon einmal: Schade, dass sich Kommentare nicht empfehlen lassen.
Aus meiner Umzugsstimmung heraus fiel mir heute der Begriff "Straßengold" für das auf der Straße liegende Laub, die Kastanien und Eicheln ein. und im übertragenen Sinn und dem Deiner Auslegung führt mich der so gepflasterte Weg zu einem hoffentlich besseren Zuhause. Ciao
managarm (57) antwortete darauf am 14.09.19:
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 FrankReich schrieb daraufhin am 13.01.21:
Retrospektiven sind manchmal eine feine Sache, danke dafür, denn diese gab mir die Gelegenheit, mich mit der Biographie von Gottfried Meinhold auseinanderzusetzen. 😎

 AchterZwerg (14.09.19)
Hach,
welch schönes, absonderliches Terzett!
Das "Siechtum als Grundprivileg" leuchtet mir ein, wenn ich den Tod als Ziel betrachte.
Trotzdem, ohne Siechtum gehts auch ...

hofft der8.

 FrankReich äußerte darauf am 14.09.19:
Absonderlich ist gut, das schmeckt meinen Augen und Ohren, jedoch das Siechtum als Grundprivileg des Herbstes sehe ich als Notwendigkeit zur Veränderung, auch der persönlichen, an.
Mich würde in diesem Fall besonders die Fachbezeichnung für den Begriff interessieren, der den Dreh- und Angelpunkt von negativen Erfahrungen zu positiven Erkenntnissen für die Zukunft bildet.

Ciao, Frank

Antwort geändert am 14.09.2019 um 20:35 Uhr
Al-Badri_Sigrun (61)
(14.09.19)
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 FrankReich ergänzte dazu am 14.09.19:
Danke, Jaika,

auch für Deine Empfehlung. Es kommt selten vor, dass ich persönliches verarbeite, aber das Terzett bezieht sich auf einen Umgebungswechsel, der mir heute besonders bewusst wurde, sodass ich die herbstlichen "Abfälle" aus dieser Laune heraus als "Straßengold" identifizierte. :D

Ciao, Frank
una (56)
(14.09.19)
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 FrankReich meinte dazu am 14.09.19:
Danke für den Kommentar, Una, und völlig korrekt, allerdings lässt sich natürlichem Gift besser aus dem Weg gehen, als Tensiden und sonstigen freien Radikalen, und obwohl die Natur nicht nur momentan im Verfall begriffen ist, lässt es sich dort immer noch besser aushalten, als in einem Mehrfamilienhaus ohne anständige Lüftung, Deine Deutung bzgl. des Neuanfanges ist damit völlig korrekt (freu).

Ciao, Frank

 Teichhüpfer (14.09.19)
Der Unterschied von Seen, Teichen, und Straßen... das Meer reinigt sich von selbst, auf der Straße kommt es in die Müllverbrennung.

 FrankReich meinte dazu am 14.09.19:
Das ist ein verdammt guter Einwand, Jens, und es ist sehr bedauerlich, dass wir mit unseren Straßen und Kanälen einerseits die Landschaft verschandeln, und andererseits dem Gegenangriff der Natur mit so perfiden Mitteln begegnen.
Ciao, Frank

 Teichhüpfer meinte dazu am 23.08.21:
Das Leben ist eins der Härtesten, Zitat Franz Beckenbauer.

 Teichhüpfer (22.08.21)
Man muss es nur aufheben, Ralf.

 FrankReich meinte dazu am 22.08.21:
Danke für den Tipp, allerdings vertraue ich lieber auf die mentale Wirkung von dem Zeug. 😉

Ciao, Frank

 Teichhüpfer meinte dazu am 23.08.21:
Ja Frank, in der Medizin ist Gold das Medikament bei der Krankheit Autismus.

 FrankReich meinte dazu am 23.08.21:
Das ist mir neu, ich kenne es nur als Neuredon in der Behandlung bei Polyarthritis, oder meinst Du vielleicht Abilify (Aripiprazol), weil es sich dabei um einen Blockbuster handelt?

 Teichhüpfer meinte dazu am 23.08.21:
Eine Bekannte von mir, weil ich auch Therapie nehme, weiß ich das.
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