Der Geist in der Sestine
Sonett zum Thema Gemeinsamkeit
von FrankReich
Anmerkung von FrankReich:
Dreifaches Sonett oder Sestine mit aufgeklappter Coda.
Kommentare zu diesem Text
Hi, Frank,
die Form der Sestine ist erfüllt (die aufgeklappte Coda- warum auch immer aufgeklappt- mal außen vorlassend). Ein Sonett kann ich nicht entdecken, sehe ich einmal von der Anzahl der Verse ab. Dazu fehlen These, Antithese etc.
Aber nun zur Sestine:
Es gibt ein paar Drehs, um eine solche "lesbar" zu machen. Wenn ich eine schreibe, versuche ich, jeder einzelnen Strophe einen eigenen Charakter zu geben, eine eigene Geschichte, die sich im Konvolut dann als durchgängige Erzählung darstellt. Somit umgehe ich die Langatmigkeit bzw. versuche es.
An deiner (den Versuch, eine zu verfassen, dir löblich an die Seite gestellt) fällt mir ebendiese Langatmigkeit auf. Mir fiel das Verständnis der einzelnen Sätze schwer, die sich oberflächlich betrachtet viel zu sehr gleichen, auch thematisch. Mir fehlt Bewegung, Geschehen, ein Andiehandnehmenundführen. Zusätzlich erschweren die Haufenreime ebendieses Verständnis. Ich fühle mich eingeklemmt zwischen Geistern und dreisten Meistern. Verstehst du, was ich sagen will?
Verbildlicht würde ich von einem Klumpen (Haufen) sprechen, der den Leser erdrückt, ihm keinen Platz zum Atmen lässt.
Insofern erkenne ich deine Sestine als Fleißarbeit an, weiß aber auch, wie viel Arbeit darin steckt, eine wirklich lesbare und vergnügliche zu verfassen.
Vielleicht helfen meine Hinweise etwas?
Lotta
die Form der Sestine ist erfüllt (die aufgeklappte Coda- warum auch immer aufgeklappt- mal außen vorlassend). Ein Sonett kann ich nicht entdecken, sehe ich einmal von der Anzahl der Verse ab. Dazu fehlen These, Antithese etc.
Aber nun zur Sestine:
Es gibt ein paar Drehs, um eine solche "lesbar" zu machen. Wenn ich eine schreibe, versuche ich, jeder einzelnen Strophe einen eigenen Charakter zu geben, eine eigene Geschichte, die sich im Konvolut dann als durchgängige Erzählung darstellt. Somit umgehe ich die Langatmigkeit bzw. versuche es.
An deiner (den Versuch, eine zu verfassen, dir löblich an die Seite gestellt) fällt mir ebendiese Langatmigkeit auf. Mir fiel das Verständnis der einzelnen Sätze schwer, die sich oberflächlich betrachtet viel zu sehr gleichen, auch thematisch. Mir fehlt Bewegung, Geschehen, ein Andiehandnehmenundführen. Zusätzlich erschweren die Haufenreime ebendieses Verständnis. Ich fühle mich eingeklemmt zwischen Geistern und dreisten Meistern. Verstehst du, was ich sagen will?
Verbildlicht würde ich von einem Klumpen (Haufen) sprechen, der den Leser erdrückt, ihm keinen Platz zum Atmen lässt.
Insofern erkenne ich deine Sestine als Fleißarbeit an, weiß aber auch, wie viel Arbeit darin steckt, eine wirklich lesbare und vergnügliche zu verfassen.
Vielleicht helfen meine Hinweise etwas?
Lotta
Hi Lotta,
danke für Deine Beurteilung. Meine Meinung bzgl. des Sonettes kennst Du ja, denn erstens sind auch These, Antithese und Synthese nicht mehr zwangsläufig dafür vorgeschrieben und zweitens betrachte ich das ganze klassische Gedöns á la Opitz als Kropf, denn was bringt es, wenn ich dieses Brimborium beachtet habe, mir aber ein Vers fehlt, es somit also wirklich kein Sonett darstellt (es gibt ein klassisches Beispiel dafür, das "Sonnet." von Franz Burmeister alias Sylvander aus dem Jahr 1664 in den Passionsandachten von Rist/Coler)?
Zur Sestine: Inhalte sind natürlich stets Geschmacks,- und Ansichtssache, selbst die Sestinen Rückerts erzählen nicht immer nur Geschichten, für meine erste finde ich obige inhaltlich passabel, meistens helfen halt nur Wiederholungen, damit eine Aussage kapiert wird, deshalb wollte ich somit auch ein Exempel statuieren, Experimente mit Form und Inhalt finde ich einfach grandios, und ja, für die Zukunft werden Deine Hinweise mir sicher helfen, obwohl ich persönlich eigentlich gar kein Freund von Sestinen bin, das wird wohl momentan noch am Geist darin liegen, über den ich offensichtlich noch nicht verfüge.
Ciao, Frank
P.S.: Haufenreimung? Haufenreimung!
danke für Deine Beurteilung. Meine Meinung bzgl. des Sonettes kennst Du ja, denn erstens sind auch These, Antithese und Synthese nicht mehr zwangsläufig dafür vorgeschrieben und zweitens betrachte ich das ganze klassische Gedöns á la Opitz als Kropf, denn was bringt es, wenn ich dieses Brimborium beachtet habe, mir aber ein Vers fehlt, es somit also wirklich kein Sonett darstellt (es gibt ein klassisches Beispiel dafür, das "Sonnet." von Franz Burmeister alias Sylvander aus dem Jahr 1664 in den Passionsandachten von Rist/Coler)?
Zur Sestine: Inhalte sind natürlich stets Geschmacks,- und Ansichtssache, selbst die Sestinen Rückerts erzählen nicht immer nur Geschichten, für meine erste finde ich obige inhaltlich passabel, meistens helfen halt nur Wiederholungen, damit eine Aussage kapiert wird, deshalb wollte ich somit auch ein Exempel statuieren, Experimente mit Form und Inhalt finde ich einfach grandios, und ja, für die Zukunft werden Deine Hinweise mir sicher helfen, obwohl ich persönlich eigentlich gar kein Freund von Sestinen bin, das wird wohl momentan noch am Geist darin liegen, über den ich offensichtlich noch nicht verfüge.
Ciao, Frank
P.S.: Haufenreimung? Haufenreimung!