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Erzählung zum Thema Ende
von RainerMScholz
Es nieselte. Thermonuklears Stiefel klackten über das glänzende Pflaster der Amüsiermeile. Er versuchte hart aufzutreten, weil nasser Kopfstein Gift für hohe Cowboystiefelabsätze ohne Gummi ist, schwenkte in die Gasse Hinter der Schönen Aussicht ein und stieß die Tür zum Easy auf.
„Hallo Veit.“
„Hallo. Ein Bier?“
„Ja.“
Er setzte sich auf den Barhocker gegenüber der chromätzenden Zapfanlage, Veit machte sich an die Arbeit. Sein breiter Rücken unter dem rotkarierten Holzfällerhemd wölbte sich über den Gläsern, Flaschen, dem glitzernden Nippes und Bierdeckeln. Das aschgraue Wasser kräuselte sich in der Spüle. Thermonuklear sah sich um.
„Ganz schön leer heute.“
„Ja, werd´ wohl bald in Konkurs geh`n.“
„Wie zum Ende jeden Monats.“
„Genau.“
„Ohne mich wärst du schon pleite.“
„Ohne dich würde ich in der Sonne liegen und den anderen beim Arbeiten zusehen.“
„Genau.“
Er nahm sein Glas entgegen.
„Kommen deine Freunde auch?“
„Genau.“, sagte er und rutschte vom Hocker, um sich in ihre Stammecke zu setzen; wartete; war in Gedanken versunken; wartete.
Einmal war einst eine graue Welt, voller Verfolgungswahn; und böse Blicke treffen in den Rücken; frisches Blut schartiger Messer rinnt in flüsternden Kanälen unter den Fundamenten. Irgendwo in den engelischen Gefilden regieren Schattenwesen ein totes Reich schreiender Knochen, bestimmen Schicksale, lenken Leben, halten Marionettendrähte in blaurandigen Händen. Irgendwo ein Mord, ein Lächeln, eine nicht abgetragene Schuld, ein vergessener Traum, ein Verrat, ein Kuss. Ein grausames Ungetüm in Menschengestalt, ein Gott, der tötet. Phosphorschwitzende Gletscherwände, durchgedrehte Maschinen, rasende Motoren, grinsende Schädel aus der Vagina einer regenbogenglühenden Lavawüste. Dünnlippige Münder fressen lepröse Geschwüre von buckligen Fischrückenwesen. Eiternektar schießt in dünnwandige Kanülen. Sonnenuntergänge werden purpur. Durch die Wälder der Ewigkeit jagen achtbeinige Knotentiere, um die letzten Scharmützel zu schlagen. Die Seelenlosen hängen kopfüber in den Erkern, Winkeln, Einkaufszentren.
„Hallo Veit.“
„Hallo. Ein Bier?“
„Ja.“
Er setzte sich auf den Barhocker gegenüber der chromätzenden Zapfanlage, Veit machte sich an die Arbeit. Sein breiter Rücken unter dem rotkarierten Holzfällerhemd wölbte sich über den Gläsern, Flaschen, dem glitzernden Nippes und Bierdeckeln. Das aschgraue Wasser kräuselte sich in der Spüle. Thermonuklear sah sich um.
„Ganz schön leer heute.“
„Ja, werd´ wohl bald in Konkurs geh`n.“
„Wie zum Ende jeden Monats.“
„Genau.“
„Ohne mich wärst du schon pleite.“
„Ohne dich würde ich in der Sonne liegen und den anderen beim Arbeiten zusehen.“
„Genau.“
Er nahm sein Glas entgegen.
„Kommen deine Freunde auch?“
„Genau.“, sagte er und rutschte vom Hocker, um sich in ihre Stammecke zu setzen; wartete; war in Gedanken versunken; wartete.
Einmal war einst eine graue Welt, voller Verfolgungswahn; und böse Blicke treffen in den Rücken; frisches Blut schartiger Messer rinnt in flüsternden Kanälen unter den Fundamenten. Irgendwo in den engelischen Gefilden regieren Schattenwesen ein totes Reich schreiender Knochen, bestimmen Schicksale, lenken Leben, halten Marionettendrähte in blaurandigen Händen. Irgendwo ein Mord, ein Lächeln, eine nicht abgetragene Schuld, ein vergessener Traum, ein Verrat, ein Kuss. Ein grausames Ungetüm in Menschengestalt, ein Gott, der tötet. Phosphorschwitzende Gletscherwände, durchgedrehte Maschinen, rasende Motoren, grinsende Schädel aus der Vagina einer regenbogenglühenden Lavawüste. Dünnlippige Münder fressen lepröse Geschwüre von buckligen Fischrückenwesen. Eiternektar schießt in dünnwandige Kanülen. Sonnenuntergänge werden purpur. Durch die Wälder der Ewigkeit jagen achtbeinige Knotentiere, um die letzten Scharmützel zu schlagen. Die Seelenlosen hängen kopfüber in den Erkern, Winkeln, Einkaufszentren.
