Der Fall Woody Allen
Essay zum Thema Verfolgung
von Graeculus
Kommentare zu diesem Text
Ich mag Woody und seine Filme sehr. Allerdings fällt es mir schwer, mir hier ein Urteil zu erlauben. Im Zweifel für den Angeklagten...
Herzlichst
Viktor
Herzlichst
Viktor
Man muss Werk und Autor trennen.
Im Zweifel für den Angeklagten - vor allem dann, wenn er gar nicht angeklagt worden ist.
Die Trennung von Autor und Werk fällt besonders bei Woody Allen schwer: Er ist genau der Neurotiker, den er in seinen Filmen spielt. Und das weiß er auch.
Allerdings ist er in keinem seiner Filme jemand, der Kinder sexuell mißbraucht. Das ist da nicht einmal ein Thema.
Was vorkommt, ist die Fasziniertheit des älteren Mannes durch eine jüngere Frau ("Manhattan") - wahrlich kein spezifisches Allen-Phänomen.
Die Trennung von Autor und Werk fällt besonders bei Woody Allen schwer: Er ist genau der Neurotiker, den er in seinen Filmen spielt. Und das weiß er auch.
Allerdings ist er in keinem seiner Filme jemand, der Kinder sexuell mißbraucht. Das ist da nicht einmal ein Thema.
Was vorkommt, ist die Fasziniertheit des älteren Mannes durch eine jüngere Frau ("Manhattan") - wahrlich kein spezifisches Allen-Phänomen.
aliceandthebutterfly (36) schrieb daraufhin am 14.04.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Bei Roman Polanski liegt ja der sexuelle Mißbrauch zumindest klar zutage. Wobei ich nicht weiß, ob es irgendwie sinnvoll ist, ihn noch 50 (?) Jahre danach zu verfolgen.
Daß Michael Jackson eine sehr neurotische Persönlichkeit war, darf/kann man aber doch sagen, oder? Wenn ich recht informiert bin, hat er einigen seiner angeblichen Opfer Schweigegeld gezahlt, was ich persönlich als Unschuldiger nicht täte.
Woody Allen hat aus seinen Neurosen eine faszinierende Kunstfigur gemacht. Und Mia Farrow hat nach "Rosemary's Baby" tolle Filme mit ihm gedreht, z.B. "Verbrechen und andere Kleinigkeiten".
Kunst und Neurose schließen einander keinesfalls aus.
Daß Michael Jackson eine sehr neurotische Persönlichkeit war, darf/kann man aber doch sagen, oder? Wenn ich recht informiert bin, hat er einigen seiner angeblichen Opfer Schweigegeld gezahlt, was ich persönlich als Unschuldiger nicht täte.
Woody Allen hat aus seinen Neurosen eine faszinierende Kunstfigur gemacht. Und Mia Farrow hat nach "Rosemary's Baby" tolle Filme mit ihm gedreht, z.B. "Verbrechen und andere Kleinigkeiten".
Kunst und Neurose schließen einander keinesfalls aus.
aliceandthebutterfly (36) ergänzte dazu am 15.04.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Bei den ersten beiden Sätzen sind wir uns völlig einig.
Die beiden genannten Filme kenne ich nicht, interessieren mich aber. Nun, ich nehme an, Du schaust sie via Streaming. Das funktioniert in Wien, hier auf dem Dorf jedoch nicht, und mit meinem Uralt-PC schon gar nicht. Aber ich werde ein Auge darauf haben, ob sie mal im TV gesendet werden. Danke für den Hinweis.
Die beiden genannten Filme kenne ich nicht, interessieren mich aber. Nun, ich nehme an, Du schaust sie via Streaming. Das funktioniert in Wien, hier auf dem Dorf jedoch nicht, und mit meinem Uralt-PC schon gar nicht. Aber ich werde ein Auge darauf haben, ob sie mal im TV gesendet werden. Danke für den Hinweis.
aliceandthebutterfly (36) meinte dazu am 15.04.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Cora (29)
(14.04.20)
(14.04.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Woody Allen ist in etwa der Neurotiker, als der er in seinen Filmen auftritt.
Wenn aber während der Liaison mit Mia Farrow diese ihrer eigenen Aussage nach ein Kind von ihrem Ex-Mann Sinatra bekommen hat, entspricht auch das nicht dem Bild einer treu Liebenden. Nach meinem Verständnis hätte sie damit jeden Anspruch auf die Treue ihres Partners verloren. Ich weiß auch gar nicht, ob Mia Farrow das 'Fremdgehen' sehr gestört hätte, wenn es sich nicht gerade um ihre Adoptivtochter gehandelt hätte - welche sie allerdings nach Aussage dieser Tochter (Soon-Yi) auch vorher schon kalt und hart behandelt hat.
Meine Vermutung geht dahin, daß Mia Farrow nicht weniger, sondern nur anders neurotisch ist als Woody Allen.
Ziemlich gut kommt nach meinem Eindruck Soon-Yi weg, die als ehemaliges Straßenkind in Korea einiges an Lebenserfahrung und Durchsetzungsfähigkeit mitbekommen hat. Die Rolle des armen, von Mr. Allen verführten Mädchens war ihr stets fremd; in die wollte sie sich auch nicht durch ihre Adoptivmutter stecken lassen.
Wenn aber während der Liaison mit Mia Farrow diese ihrer eigenen Aussage nach ein Kind von ihrem Ex-Mann Sinatra bekommen hat, entspricht auch das nicht dem Bild einer treu Liebenden. Nach meinem Verständnis hätte sie damit jeden Anspruch auf die Treue ihres Partners verloren. Ich weiß auch gar nicht, ob Mia Farrow das 'Fremdgehen' sehr gestört hätte, wenn es sich nicht gerade um ihre Adoptivtochter gehandelt hätte - welche sie allerdings nach Aussage dieser Tochter (Soon-Yi) auch vorher schon kalt und hart behandelt hat.
Meine Vermutung geht dahin, daß Mia Farrow nicht weniger, sondern nur anders neurotisch ist als Woody Allen.
Ziemlich gut kommt nach meinem Eindruck Soon-Yi weg, die als ehemaliges Straßenkind in Korea einiges an Lebenserfahrung und Durchsetzungsfähigkeit mitbekommen hat. Die Rolle des armen, von Mr. Allen verführten Mädchens war ihr stets fremd; in die wollte sie sich auch nicht durch ihre Adoptivmutter stecken lassen.
„Wer sich in Familie begibt, kommt darin um.“
Heimito von Doderer
Heimito von Doderer
Dafür hat die deutsche Sprache ja das perfekte Wort: Familienbande.
(Jean Anouilh)
Liebe: auch so ein Problem, das Marx nicht gelöst hat.
Marx hatte ein außereheliches Kind mit der Haushälterin der Familie, für das aus Tarnungsgründen Friedrich Engels die Vaterschaft übernommen hat.
Wenn das am sozialistischen Holz geschieht ...
Wenn das am sozialistischen Holz geschieht ...
Da du so überaus freundlich warst, mich auf Lerche/Lärche hinzuweisen …
Dunkel erinnere ich mich noch an etwas anderes, aus den Sechzigern. Vor ihrer Zeit mit Allen war schon mal was mit Mia Farrow. Maharishi Mahesh Yogi (bek. d. Transzendentale Meditation) soll sie mit eindeutiger Absicht bedrängt haben, was John Lennon bewog, diesem eine Ohrfeige zu geben, was wiederum Georg Harrison veranlasste, sich beim Maharishi für den übereifrigen Bandkollegen zu entschuldigen. Farrow will von allem nichts mitbekommen haben, sagt sie. Seltsames umgibt diese Frau ...
Dunkel erinnere ich mich noch an etwas anderes, aus den Sechzigern. Vor ihrer Zeit mit Allen war schon mal was mit Mia Farrow. Maharishi Mahesh Yogi (bek. d. Transzendentale Meditation) soll sie mit eindeutiger Absicht bedrängt haben, was John Lennon bewog, diesem eine Ohrfeige zu geben, was wiederum Georg Harrison veranlasste, sich beim Maharishi für den übereifrigen Bandkollegen zu entschuldigen. Farrow will von allem nichts mitbekommen haben, sagt sie. Seltsames umgibt diese Frau ...
Eine merkwürdige Person, diese Mia Farrow; Du bestätigst meinen Eindruck. Gute Filme hat sie gemacht, sogar mit Woody Allen.
Aber die Sache mit Soon-Yi war - so meine Vermutung - eine narzißtische Kränkung ersten Grades.
Woody Allen ist natürlich ebenfalls ein Neurotiker; freilich hat er nie einen Hehl daraus gemacht, und seine Neurosen bestehen in erster Linie aus Phobien, was für andere nicht so bedrohlich ist. Und er hat Kunst daraus gemacht. Kunst ist eh eine Sumpfblüte.
Aber die Sache mit Soon-Yi war - so meine Vermutung - eine narzißtische Kränkung ersten Grades.
Woody Allen ist natürlich ebenfalls ein Neurotiker; freilich hat er nie einen Hehl daraus gemacht, und seine Neurosen bestehen in erster Linie aus Phobien, was für andere nicht so bedrohlich ist. Und er hat Kunst daraus gemacht. Kunst ist eh eine Sumpfblüte.
Dunkel vermeint er sich zu erinnern, sagte Herr Atzert. Stimmt. Es ging nicht um Mia, sondern um ihre Schwester Prudence Farrow, die der Maharishi angeblich bedrängte. Lennon benutzte das als Vorwand, um abzureisen, was er sich bisher nicht getraut hatte - Paul und Ringo waren schon weg. Lennon verarbeitete die Geschichte in "Dear Prudence" auf dem sogenannten Weißen Album.
Tja, Mia und Woody. Partner suchen sich einander aus, oder? Man "verdient" sich, oder, wie es Thomas Bernhard ausdrückte: Jeder bestraft sich mit seiner eigenen Höchststrafe. ich bleibe bei der Einsamkeit, da weiß man, wem man hat
Tja, Mia und Woody. Partner suchen sich einander aus, oder? Man "verdient" sich, oder, wie es Thomas Bernhard ausdrückte: Jeder bestraft sich mit seiner eigenen Höchststrafe. ich bleibe bei der Einsamkeit, da weiß man, wem man hat
Stimmt, "Dear Prudence". Dann hatte Mia Farrow also gar nichts damit zu tun.
Man verdient sich? Mag sein - aber nicht unbedingt ein Leben lang. Jedenfalls hat er dafür bezahlt.
Mit Soon-Yi klappt es ja besser.
Man verdient sich? Mag sein - aber nicht unbedingt ein Leben lang. Jedenfalls hat er dafür bezahlt.
Mit Soon-Yi klappt es ja besser.
Dieter Wal (58)
(18.04.20)
(18.04.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Die Stars, die sich von ihm abgewendet haben, werden auf ihr Image bedacht gewesen sein. Gewußt haben können sie ja nichts. Die es nicht getan haben, habe ich genannt.
Gnade Dir Gott, wenn Du auch nur in den Verdacht des Kindesmißbrauchs gerätst!
Gnade Dir Gott, wenn Du auch nur in den Verdacht des Kindesmißbrauchs gerätst!
Antwort geändert am 18.04.2020 um 16:11 Uhr
Dieter Wal (58) meinte dazu am 19.04.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.